Form im Diskurs - 2010
- 14.-16.01.2010
- Politisches Denken und literarische Form. Italien zwischen Spätmittelalter und Renaissance. Regensburg.
Mittels unterschiedlicher Perspektiven, Rekursen und Autoren sowie der Berücksichtigung einer breiten Palette von Textgattungen hatte diese Tagung den Anspruch, den konstitutiven Zusammenhang politischer Ideen mit ihrer sprachlichen Verfasstheit herauszuarbeiten. Der dabei gewählte Formbegriff nahm in den Blick, inwieweit spezifische Vertextungsverfahren politische Ideen generieren bzw. ob ein Zusammenhang zwischen politischer Theoriebildung (Konzepte wie Macht, Herrschaft, Gerechtigkeit, Frieden, Republik), historischer Rationalität (in logisch-argumentativen Operationen) und poetischen Strukturen (Rhetorizität, Metaphorik, Stilmarkierungen) besteht.
- 28.09.-01.10.2010
- Argument und literarische Form in antiker Philosophie. Würzburg.
Diese Tagung sollte dazu anregen, bei Fragen nach dem jeweiligen philosophischen Argument eines antiken Texts auch dessen literarische Form mit zu bedenken; umgekehrt sollte reflektiert werden, inwiefern dargebotene philosophische Inhalte und Argumentationen auf die Textform einwirken. Zu den Problemen, die diskutiert wurden, gehörte die Frage, ob und ggf. wie literarische Eigentümlichkeiten von Texten in einem Zusammenhang zur philosophischen Intention des jeweiligen Texts stehen, oder ob und wie philosophische Aspekte die literarische Aussagekraft und die philosophische Botschaft fördern können. - 06.-08.10.2010
- Die 'Leib-Körper'-Unterscheidung in Philosophie, Kulturwissenschaften und Künsten. Hildesheim.
Diese interdisziplinär angelegte Tagung unternahm den Versuch, eine (nicht rein phänomenologische) Unterscheidung zwischen 'Leib' und 'Körper' vorzunehmen und zu explizieren. Ein Vortrag befasste sich dabei etwa mit der Andeutung des Leibs durch den Eigensinn des Körpers in der Philosophie Gilles Deleuzes, ein anderer indes mit Friedrich Nietzsches Denken am Leitfaden des Leibes jenseits von physis und psyché.
- 07.-09.10.2010
- Kunst als symbolische Form. Ernst Cassirers Ästhetische Theorie. Hamburg.
Der Jurist, Literaturwissenschaftler und Philosoph Ernst Cassirer (1874 bis 1945) war einer der letzten Universalgelehrten des 20. Jahrhunderts. In seinem kulturphilosophischen Hauptwerk Philosophie der symbolischen Formen beschäftigte er sich u. a. mit Sprache, Mythos, Religion und Wissenschaft. Insgesamt entwarf Cassirer damit ein philosophisches Modell zum Verständnis der Kultur der Menschen. Während der Tagung verdeutlichten zehn Beiträge von Cassirer-Experten, dass neben den genannten Bereichen wie Sprache und Religion auch eine Theorie der Kunst zentraler Bestandteil von Cassirers Philosophie der symbolischen Formen ist.
- 14.-15.11.2010
- Topografie des Strategischen. Braunschweig.
Dieser Workshop befasste sich mit durch Medien erzeugten Räumen, oder genauer: mit Spielräumen für Handlungen und Kommunikationen. In die Problemstellung und Konfliktsimulation eines Computerspiels gehen ‚strategische Erzählungen‘ ein, die sich einerseits an den medial erzeugten Räumen des Computers und andererseits an realen Konflikten und deren ‚Nacherzählung‘ ausrichten. Gleichzeitig generieren Spiele aber auch Medienräume für die eigentliche Spielhandlung (als virtueller Spielraum oder Spielfeld) und evozieren so spezifische Räume der Kognition, verstanden als ‚kognitive Karte‘, mit deren Hilfe sich die Spielsubjekte in den Medienräumen orientieren und eigene Handlungskonzepte entwerfen.