Die Anfänge
Im Jahr 1927 erreicht der "Wissenschaftler, Kulturpolitiker und Wissenschaftsorganisator" sowie Leiter des kirchenhistorischen Institutes der Universität Münster, Georg Schreiber, die Errichtung einer "Forschungsstelle für Auslandsdeutschtum und Auslandskunde e. V." aus Etatmitteln des Auswärtigen Amtes. Die Einrichtung wird schon drei Jahre später in "Deutsches Institut für Auslandskunde" umbenannt und findet seinen Sitz am Breul 21a/22. Außerdem gründet Schreiber in enger Anlehnung an das Institut für Auslandskunde noch Mitte März 1933 ein "Deutsches Institut für Volkskunde e. V." und gibt die ersten Bände der Reihe "Forschungen zur Volkskunde" heraus.
Mit der Machtübernahme enden abrupt alle politischen sowie wissenschaftlichen Arbeiten Schreibers, der sich zeitweise, um einer Verhaftung durch die Nationalsozialisten zu entgehen, auf Auslandsreisen begibt. Nachdem Schreiber im Jahre 1935 durch die Nationalsozialisten von der Katholisch-Theologischen Fakultät in Münster an die Akademie Braunsberg versetzt werden soll, werden dem Institut die vorher reichlich zugewandten öffentlichen Gelder nun entzogen und die Schriftenreihe zur Volkskunde verboten.
Am 17. Januar 1938 schließt die Gestapo auf Befehl von Reinhard Heydrich und mit Zustimmung Heinrich Himmlers beide Institute Schreibers. Er selbst wird für acht Tage unter Arrest gestellt. Die großen Bibliotheksbestände werden in der Folge zerrissen: Das Material des Instituts für Volkskunde geht an die Universität Münster, dasjenige des Instituts für Auslandskunde an die Auslandswissenschaftliche Fakultät der Universität Berlin. Georg Schreiber wird zwangsemeritiert.