Lehrveranstaltungen
SS 2024
Hauptseminar (Systematische Theologie): Das Konzil und das Volk Gottes (gemeinsam mit Lukas Billermann)
Das Zweite Vatikanische Konzil kennt verschiedene Metaphern für die Kirche. Dagegen galt die Rede von der Kirche als Volk Gottes als Innovation, da nicht ein Bild, sondern eine bildlose und deutliche Sachbezeichnung in die ekklesiale Selbstbeschreibung Eingang fand. Diesen schillernden Begriff zu historisieren, zu kontextualisieren und auf seine synchrone wie diachrone Konsistenz hin zu reflektieren, hat das Hauptseminar zum Gegenstand. Die Lektüre und Diskussion der Konzilsdokumente wird ergänzt durch problemorientierte Recherchen und historische Tiefenbohrungen.
Praxiskurs: Wege zur Promotion
Der Praxiskurs lotet die Möglichkeit einer Promotion in Katholischer Theologie aus. Zentrale Inhalte der Lehrveranstaltung sind die Voraussetzungen für eine Promotion, verschiedene Promotionsstudiengänge, die Finanzierung und Themenfindung. Individuelle Fragen und Interessen der Studierenden auch zu einzelnen Promotionsideen können dabei jederzeit zur Sprache gebracht und diskutiert werden.
WS 2023/24
Hauptseminar (Systematische Theologie): Religion als politische Größe
"Gebt dem Kaiser, was des Kaisers ist, und Gott, was Gottes ist" (Mk 12,17) – dieses Zitat Jesu wird häufig bemüht, um die Trennung zwischen Staat und Kirche bzw. zwischen Religion und Politik zu begründen sowie als säkularen Gesellschaften angemessen zu erläutern. Dennoch spielen Religionen nach wie vor eine Rolle in demokratischen Gesellschaften. Diesen Funktionen von Religion und religiösen Gemeinschaften, besonders des Christentums, versucht das Seminar differenziert nachzugehen, um deren Wirkung auf Verfassung, Rechtsprechung, politische Meinungsbildung, zivilgesellschaftliche Dynamik zu analysieren und einzuordnen. Dadurch soll ein methodischer Zugang gewonnen werden, um sich anhand von Beispielen westlicher Industrienationen mit der Komplexität multifaktorieller Zusammenhänge in theologischer Perspektive auseinanderzusetzen. Die Lektüre und Diskussion theoretischer Texte der Geistes- und Sozialwissenschaften soll dabei durch eigene Recherchen ergänzt bzw. situativ konkretisiert werden.
Hauptseminar (Systematische Theologie): Messias - christologische Herausforderung
Jesus ist der Christus – so kurz sich das zentrale Bekenntnis christlichen Glaubens zusammenfassen lässt, so komplex und problematisch zeigt sich seine Entfaltung. Gerade der Hoheitstitel Christus bzw. Messias führt die dogmatische Christologie mitten in die Problematik, die sich zwischen jüdischer Erwartung und christlicher Erfüllung aufspannt. Daher kann die theologische Auseinandersetzung mit dem messianischen Hoheitstitel nicht ohne eine jüdisch-christliche Verhältnisbestimmung geschehen. Mittels Lektüre und Diskussion aktueller jüdisch-theologischer sowie christlich-systematischer Beiträge zielt das Seminar auf eine differenzierte Problemanzeige und eine kritische Analyse zeitgenössischer Lösungsstrategien.
SS 2023
Modulkurs: Gotteslehre
Das Religiöse der Religionen konkretisiert sich im Ausgriff auf die Transzendenz und deren Bedeutung für die Immanenz. Diese Dynamik spiegelt auch die Frage nach Gott, die einerseits eine transzendierende Bezugnahme darstellt sowie andererseits in liturgischen wie diakonischen Vollzügen, in systematischen Theorien und institutionellen Lehrentscheidungen eine immanente Gestalt bekommt. Die Gotteslehre untersucht die immanente Gestalt der Gottesfrage hinsichtlich ihrer Theoriebildung und versucht mittels philosophischer, historischer und kulturwissenschaftlicher Zugänge, die eigene theologische Position zu schärfen und die Implikate eines Gottesglaubens transparent zu machen.
Der Modulkurs zielt darauf, historische Meilensteine, aktuelle theologische und philosophische Theorien sowie ästhetische Perspektiven zu diskutieren. Methodisch umfasst die Veranstaltung Vorlesungselemente, studentische Vorträge, Text- und Thesenanalysen sowie Diskussionen im Plenum und der Kleingruppe.
Lektürekurs: Gotteslehre
Außerhalb der Modulstruktur
Dieser Kurs bietet – begleitend zum Modulkurs Gotteslehre – die gemeinsame Lektüre und Diskussion aktueller theologischer und philosophischer Konzepte zur Gottesfrage.
WS 2022/23
Hauptseminar (Systematische Theologie): Der Jude Jesus - Thema der Christologie
„Die komplexe Geschichte des Verhältnisses von Judentum und Christentum, die durch die Schrecken von Judenverfolgung und Judenvernichtung gekennzeichnet ist, belegt, dass die Identitätsbestimmung von Judentum und Christentum sehr häufig die eigene Identität im Unterschied, ja aus dem Gegensatz zur Identität des anderen definierte.“ (Schwöbel, Jüdische Jesusforschung und die Aufgaben der Christologie, 272) Dieser Befund zeigt die Bedeutung einer christologischen Beschäftigung mit der Frage nach dem Judesein Jesu, um die bleibende Bindung des Christentums an das Judentum thematisieren zu können, wenn die christlichen Kirchen Jesus als den Christus bekennen. Das Seminar geht diesem Thema in der Lektüre und Diskussion aktueller jüdisch-theologischer sowie christlich-systematischer Beiträge nach.
Proseminar (Systematische Theologie): Einführung in die Methodik der Systematischen Theologie: Die systematische Perspektive in der Theologie
Die Systematische Theologie bietet als perspektivische Disziplin die Möglichkeit, eine Ordnung in den verschiedenen theologischen Fächern zu erkennen und zugleich darin den Ausgangspunkt einer reflexiven Spezialisierung und Vertiefung zu verstehen. Mittels gemeinsamer Lektüre und Diskussion wird versucht in diese systematische Perspektive einzuführen, was in semesterbegleitenden essayistischen Beiträgen eine individuelle Nachbearbeitung finden soll.
SS 2022
Hauptseminar (Systematische Theologie): Aktuelle Themen der Christologie
Die dogmatische Christologie beschäftigt sich mit dem zentralen Bekenntnis des Glaubens, dass Jesus der Christus ist. In dieser alten Frage lässt sich letztlich nur etwas Neues finden, indem man Altes bewegt. Diese Bewegung kann drei verschiedenen Anliegen folgen, nämlich zu bewahren, neu zu diskutieren und zu korrigieren. Von diesen Motiven zeigen sich auch die gegenwärtigen Diskussionen in der dogmatischen Christologie geprägt, in die das Seminar mittels Lektüre und Diskussion einen Einblick geben will.
Proseminar (Systematische Theologie): Einführung in die Methodik der Systematischen Theologie - Das System zum Problem
Das Proseminar beschäftigt sich mit theologischen Texten, die unter einer spezifisch systematisch-theologischen Sichtweise analysiert, rekonstruiert und interpretiert werden. Die Antwort des Textes auf eine bestimmte Problemstellung wird also untersucht und seine Argumentation geprüft, um auf dieser Grundlage eine eigene Antwort formulieren zu können. Die Eigenständigkeit einer Argumentation beruht nicht auf der Originalität einer selbst ausgedachten Idee, sondern besteht in einer analysierenden und konstruktiven Interpretation von Texten des kirchlichen Lehramtes sowie Schriften bedeutender Philosophen und Theologen. Zur Einführung in die systematisch-theologische Argumentation sind nach gemeinsamer Lektüre und Diskussion semesterbegleitend Kurzessays anzufertigen, die zunächst die Intention und Beweisführung zu eruieren haben, um darauf aufbauend die Sachlogik der Texte zu rekonstruieren und daraus schließlich eine eigene Argumentation konstruieren zu können.
WS 2021/22
Hauptseminar (Systematische Theologie): Thomas Müntzer - Reformator, Prophet, Revolutionär
Die Reformation ist ein komplexes Geschehen und ein das gesamte Kirchen- und Gesellschaftswesen des 16. Jh. berührender Sachverhalt. Daher sind ihre Bedingungen und Voraussetzungen vielfältig und beziehen sich auf gesellschaftliche, politische, theologie-, kultur- und bildungsgeschichtliche Ebenen ihrer Zeit. Thomas Müntzer und die durch ihn zu ihrem traurigen Höhepunkt gekommenen Bauernaufstände zeugen von der Problematik, die mit den Auflösungserscheinungen des Corpus christianum einhergeht. Diese Verflechtung religiöser, kirchlicher und gesellschaftlicher Ebenen bildet sich auch in der Theologie des radikalen Reformators ab. Sein pneumatologische Glaubensverständnis, und damit das ideologische Fundament seiner Verkündigung wie seines Handelns, versucht das Hauptseminar in seiner historischen Entwicklung sowie hinsichtlich seiner ideengeschichtlichen Ursprünge in den Blick zu nehmen. Daher wird die Lektüre und die Diskussion der systematisch-theologischen Argumentation der Haupttexte Müntzers im Zentrum stehen.
Proseminar (Systematische Theologie): Einführung in die Methodik der Systematischen Theologie - Grundbegriffe der systematischen Theologie
Die Erläuterung und Diskussion der zentralen Begriffe Systematischer Theologie, wie z.B. Glaube, Religion, Theologie, Offenbarung, lassen sich als die entscheidenden Orientierungspunkte der theologischen Landkarte verstehen. Daher führt deren Kenntnis und Problematisierung zu einer systematisierenden Kompetenz, die sowohl in die Methodik als auch in die Thematik der Systematischen Theologie einführt. Semesterbegleitend sind dazu anhand von theologischen und philosophischen Referenztexten, die gemeinsam gelesen und diskutiert werden, Kurzessays anzufertigen, die Handbuchcharakter tragen.
SS 2021
Hauptseminar (Systematische Theologie): Paul Tillich - Der Mut zum Sein
Paul Tillich veröffentlichte seine äußerst erfolgreiche und vielgelesene Schrift Der Mut zum Sein im Jahre 1952. Sie machte den 1933 aus Deutschland emigrierten Theologen zu einem der meistgelesenen und bekanntesten religiösen Denker in den Vereinigten Staaten von Amerika nach dem Zweiten Weltkrieg. Werkgeschichtlich betrachtet gehört Der Mut zum Sein in die späte Schaffensphase Tillichs. Mit dem Verhältnis von Gewissheit und Zweifel, dem Glauben als Mut zum Sein sowie der Rede von einem ‚Gott über Gott‘ greift die zeitdiagnostisch angelegte Schrift Themen und Motive auf, welche sich im gesamten Werk des prominenten Theologen finden. Im Mut verdichtet sich der Glaube, der die Bedrohung durch das Nichtsein in sich aufnimmt, wodurch dieser Begriff für Tillich zum Schlüssel zum Verständnis der menschlichen Situation dient.
Durch die Diskussion dieses Grundtextes und die begleitende Lektüre zu Tillichs Frage nach dem Menschen wagt das Seminar den Versuch, sich dem Denken dieses einflussreichen Theologen des 20. Jahrhunderts zu nähern.
Proseminar (Systematische Theologie): Einführung in die Methodik der Systematischen Theologie - Prinzipientheologische Grundlegung
Die Systematische Theologie prinzipientheologisch zu betrachten, bedeutet, ihre zentrale Wahrheitsfrage in Verbindung mit biblischer, offenbarungstheologischer und kirchlicher Autorität zu betrachten. Das Seminar diskutiert den wissenschaftlichen Anspruch der Theologie angesichts ihrer dogmatischen und ekklesiologischen Vorgaben sowie in Rücksicht auf eine ökumenische Perspektive. Dazu werden zentrale Themen, z.B. Schrift und Tradition, kirchliche Lehrentscheidung, Dogma und Dogmenentwicklung, Einheit und Spaltung der Kirche, in den Blick genommen, um in kritischer Lektüre und gemeinsamer analytischer Reflexion zu versuchen, den Grund der Theologie zu charakterisieren.
WS 2020/21
Hauptseminar (Systematische Theologie): Papst, Fürsten und Propheten: Kirche im 16. Jahrhundert
Auch wenn Aussagen zu Wesen und Sendung der Kirche bereits bei den Kirchvätern und den großen Theologen der Scholastik zu finden sind, kann erst seit dem Spätmittelalter von einer Ekklesiologie als einer systematischen Behandlung des Themas Kirche gesprochen werden. Diese resultierte vorrangig aus den Auseinandersetzungen zwischen Papsttum und Kaisertum sowie dem Streit von Konzilsgegnern mit -befürwortern und entwarf vor allem eine kirchenrechtliche Perspektive. Die Reformation, die sich der Überbetonung der hierarchisch und rechtlich verfassten Kirche kritisch gegenüberstellte, sah in der Gemeinschaft der Gnade (corpus Christi mysticum) das Wesen der Kirche, während die Kontroverstheologie als konfessionell-katholische Antwort demgegenüber die sichtbare, sakramentale und amtlich verfasste Kirche betonte, so dass über die Kirche in einer systematisch-theologischen Hinsicht gestritten wurde. Dieser Kontroverse versucht das Hauptseminar anhand von Vertretern verschiedener reformatorischer Zweige und ihren altgläubigen Kontrahenten nachzugehen, so dass die Lektüre und die Diskussion der systematisch-theologischen Argumentation verschiedener Zeugen dieses Konflikts im Zentrum stehen.
Proseminar (Systematische Theologie): Einführung in die Methodik der Systematischen Theologie - Theologie - eine Wissenschaft?
Die „Theologie ist die wissenschaftliche Reflexion auf die Voraussetzungen, die Gestalt und die Folgen der religiösen Überzeugungen einer Gemeinschaft“. Ausgehend von dieser Definition diskutiert das Seminar die Frage nach wissenschaftlicher Reflexion sowie den Unterschied von Wissen und Wahrheit, um dem Zusammenhang von Glauben und Vernunft im wissenschaftlichen Rahmen auf die Spur zu kommen. Ausgehend davon werden die verschiedenen Dimensionen der Theologie – positiv und spekulativ sowie affirmativ und problematisierend – thematisiert, um dadurch die Theologie als eigenartige Wissenschaft zu charakterisieren, was durch gemeinsame Lektüre, Diskussion und semesterbegleitende schriftliche Stellungnahmen geschehen soll.
SS 2020
Hauptseminar (Systematische Theologie): Initia Reformationis - Die Anfänge der Reformation
Die Reformation ist ein komplexes Geschehen und ein das gesamte Kirchen- und Gesellschaftswesen des 16. Jh. berührender Sachverhalt. Daher sind ihre Bedingungen und Voraussetzungen vielfältig und beziehen sich auf gesellschaftliche, politische, theologie-, kultur- und bildungsgeschichtliche Ebenen ihrer Zeit. Martin Luther steht am Anfang dieses Geschehens, aber nicht als eine vereinzelte Gestalt, sondern als Zentralfigur einer bestimmten personellen und diskursiven Konstellation. So stellt der Thesenanschlag Luthers sehr wohl ein entscheidendes Eckdatum dar, kann aber nicht einfach mit dem Anfang der Reformation identifiziert werden. Daher nimmt das Seminar den Zeitraum von 1517 bis 1521 in den Blick und untersucht in Rücksicht auf spätmittelalterliche Kontinuitätslinien neben Martin Luther sowohl Mitstreiter als auch Gegner des Wittenberger Reformatoren, um die Anfänge der Reformation vor allem theologiegeschichtlich zu analysieren.
Übung: Theologie studieren
In der Übung werden einführende Texte zur Theologie diskutiert und Lesetechniken gemeinsam erprobt, um wissenschaftliche Beiträge sinnerschließend lesen und darstellen zu können. So wird die Fähigkeit zur Darstellung, strukturierten Analyse und konstruktiven Kritik des Gelesenen eingeübt.
WS 2019/20
Hauptseminar (Systematische Theologie): Macht!? Grundlagen und Dimensionen
Mit Max Weber lässt sich Macht als das Vermögen definieren, in einem Beziehungsgefüge selbst gegen Widerstände seinen Willen durchzusetzen. Das Seminar versucht Grundlagen und Dimensionen der Macht auszuloten, indem dieses Thema in philosophischer, soziologischer, rechtlicher und theologischer Perspektive betrachtet wird. Zu diesem Hauptseminar gehört der Besuch der Tagung "Macht!? Was sie ist und wie sie gut gebraucht wird" in der Katholischen Akademie Freiburg im Breisgau am 08./09. November 2019. Diese Tagung bietet durch ihr Format besondere Möglichkeiten der aktiven Beteiligung und der intensiven Diskussion, v.a. durch verschiedene Workshops mit den Referenten.
Übung: Theologie studieren
In der Übung werden einführende Texte zur Theologie diskutiert und Lesetechniken gemeinsam erprobt, um wissenschaftliche Beiträge sinnerschließend lesen und darstellen zu können. So wird die Fähigkeit zur Darstellung, strukturierten Analyse und konstruktiven Kritik des Gelesenen eingeübt.
SS 2019
Hauptseminar (Systematische Theologie): Die Gotteslehre bei Karl Rahner
Das Wort Gott "ist die Öffnung in das unbegreifliche Geheimnis. Es überanstrengt uns, es mag uns gereizt machen ob der Ruhestörung in einem Dasein, das den Frieden des Übersichtlichen, Klaren, Geplanten haben will […] das Wort, das gesprochen werden muß". (Rahner, Meditation über das Wort Gott) Karl Rahners Theologie setzt bei Gott und beim Menschen an, so dass alle Theologie letztlich theologische Anthropologie sein müsse, was nach einer maßlosen Selbstüberschätzung des Menschen klingt. Ausgehend von diesem Vorwurf versucht das Seminar durch Lektüre und Diskussion nachzuvollziehen, ob und wie Rahners Anthropozentrik als radikale Theozentrik verstanden werden könne.
Hauptseminar (Systematische Theologie): Vernunft und Religion bei David Hume
"Es gibt doch keine noch so schreienden theologischen Unsinnigkeiten, die bisweilen von Leuten mit größtem und gebildetstem Verstand angenommen, und keine noch so strengen religiösen Vorschriften, die nicht von den wollüstigsten und lasterhaftesten Menschen befolgt worden wären." (Hume, Naturgeschichte der Religion) David Humes skeptische Erörterung des Problems der natürlichen Theologie gilt als ein Meilenstein der Religionsphilosophie. Seine rationale Prüfung der Beweise des wissenschaftlichen Theismus zeigen mit aller Schärfe deren Problematik auf. Das Seminar versucht mittels Lektüre und Diskussion Humes Argumentation prüfend nachzuvollziehen, um mit ihm die Frage nach der Möglichkeit rationaler Erkenntnis von Gottes Existenz und Eigenschaften zu stellen.
WS 2018/19
Proseminar mit Tutorium: Einführung in die Methodik der Systematischen Theologie - Theologie als Reflexion
"Theologie ist die wissenschaftliche Reflexion auf die Voraussetzungen, die Gestalt und die Folgen der religiösen Überzeugungen einer Gemeinschaft sowie deren Beziehung zu anderen religiösen Überzeugungen, Weltanschauungen und sozialen Gruppen."
Ausgehend von dieser Definition der Theologie stellt das Seminar die Frage nach dem Gegenstand der verschiedenen Fächer der Systematischen Theologie, beschäftigt sich mit ihren internen und externen Relationen und untersucht, wie wissenschaftliche Reflexion in Fundamentaltheologie (Grundlagen), Dogmatik (Gestalt), Moraltheologie und christlichen Sozialwissenschaften (Folgen) aussehen kann.
Übung: Theologie studieren
In der Übung werden einführende Texte zur Theologie diskutiert und Lesetechniken gemeinsam erprobt, um wissenschaftliche Beiträge sinnerschließend lesen und darstellen zu können. So wird die Fähigkeit zur Darstellung, strukturierten Analyse und konstruktiven Kritik des Gelesenen eingeübt.
SS 2018
Hauptseminar: Das Zweite Vatikanische Konzil und die Ekklesiologie
"Die Kirche ist ja in Christus gleichsam das Sakrament, das heißt Zeichen und Werkzeug für die innigste Vereinigung mit Gott wie für die Einheit der ganzen Menschheit." (LG 1) – Die Kirche ist Sakrament des Heiles, Mysterium, Volk Gottes, Leib Christi, Gemeinschaft der Heiligen, Geschöpf des Heiligen Geistes usw. Die vielen ekklesiologischen Aussagen und Bilder des Zweiten Vatikanischen Konzils vermitteln vielen Menschen den Eindruck eines Durcheinanders oder gar eines Gegeneinanders von verschiedenen theologischen Vorstellungen. Daher beschäftigt sich das Seminar mit den verschiedenen ekklesiologischen Ansätzen der Konzilstexte, besonders auch in ihrem Verhältnis zueinander, weshalb die Lektüre und die Diskussion der Konzilsbeschlüsse im Vordergrund stehen.
Hauptseminar: Phänomenologie und Theologie
Die Phänomenologie hat die Aufgabe, das, "was sich zeigt, so wie es sich von ihm selbst her zeigt, von ihm selbst her sehen [zu] lassen." (Heidegger, Sein und Zeit) Darf und kann sich die Theologie diese Methode zu eigen machen, um Gott in diesem "säkularen Zeitalter" zur Sprache zu bringen? Worauf aber kann sich die Phänomenologie hinsichtlich der Religion bzw. des Glaubens beziehen, wenn sich Gott und sein Handeln nicht als Phänomene verstehen lassen? Besteht nicht zwischen Phänomenologie und Theologie viel eher eine prinzipielle Differenz? Ausgehend von diesen Fragen versucht das Seminar verschiedene Verhältnisbestimmungen zwischen Phänomenologie und Theologie kritisch zu diskutieren.