© Verlag Karl Alber

Bernhard Nitsche (Hg.), Zwischen Theismus und Pantheismus. Historisch-systematische Skizzen zur Panentheismusfrage, 2023

Die Beiträge liefern historisch-systematische Studien zu der seit der Jahrtausendwende intensiv diskutierten Panentheismusfrage. Gegenüber einem restriktiven oder extensiven Gebrauch des Panentheismusbegriffs wird zwischen dem dualistischen Theismus und dem monistischen Pantheismus ein mittleres Feld ausgeleuchtet. In diesem wird das Gott-Welt-Verhältnis primär durch ein Einheit-in-Differenz-Denken bestimmt. Eine klare Kriteriologie kann dann Positionen des relationalen Theismus und des wechselseitigen, doppelt relationalen Panentheismus unterscheiden, die im Durchgang durch relevante Ansätze sondiert und exemplifiziert werden. Über den deutschen Debattenbereich hinaus werden u. a. die Ansätze von Descartes und Spinoza, Schelling, Lotze, Bracken, Bishop/Perszyk, Clayton berücksichtigt.

© De Gruyter

Bernhard Nitsche; Marcus Schmücker (Hgg.), God or the Divine, 2023

Is there a language of transcendence which does not fall under the well-worn categories of monism, theism, pantheism, biblical or pagan monotheism, personal or tripersonal God, or an impersonal absolute, conceived as immanent and/or transcendent? The present set of studies from different fields of research centers on the question whether it is possible to speak at all of transcendence or a divinity, and if it is, under what limitations does such speech proceed.

In current discussion in theology and in philosophy of religion, there is a pervasive awareness that the inherited terms and alternatives, developed in the western tradition, no longer facilitate an adequate understanding of the divine. Increasing familiarity with the languages of ‘immanence’ and ‘transcendence’ (under erasure) in Hindu and Buddhist thought has further jumbled our coordinates, while holding out the promise of a more subtle and vital engagement with the matter itself of religious inquiry.

A further long-established distinction, between ‘personal’ and ‘impersonal,’ also takes on rich new hues in Asian contexts, where the very notion of ‘person’ may undergo unsettling critiques. Transgressing the categories of ‘personal’ and ‘impersonal’ points to the mystical depth of religious traditions, emphasizes their openness and reintegrates essential elements of both perspectives.

Advancing with curiosity and caution, all the contributors take seriously the diversity of historical religious traditions, while nevertheless searching for a fresh language that may connect these traditions and provide a common ground of understanding.

© Herder

Bernhard Nitsche; Matthias Remenyi (Hgg.), Problemfall Offenbarung, 2022

© Nitsche

Bernhard Nitsche, Florian Baab, Dennis Stammer (Hgg.): Gott – Geist – Materie. Personsein im Spannungsfeld von Natur und Transzendenz

Kann ein Universum, das Leben und Geist erzeugt, rein naturalistisch erklärt werden? Der cartesianische Dualismus, eine inzwischen kaum noch vertretene Position, beruht auf der richtigen Annahme, dass naturale und mentale Phänomene sich nur mit Mühe synthetisieren oder gleichsetzen lassen. Im Überschneidungsbereich von Philosophie, Theologie und Psychologie werden daher neue Konzepte entwickelt, die darauf abzielen, die Einheit von Geist und Materie zu denken. Allintegrative Konzepte fassen die Natur als geistoffen und somit angelegt auf Personalität. Von theologischer Seite wird in diesem Kontext diskutiert, ob Gott grundsätzlich trans- oder überpersonal zu nennen ist und inwieweit die Exzentrik des göttlichen Geistes als kreativer Grund der evolutiven Dynamiken verstanden werden kann.

Baab-Die kleine Welt
© Baab

Der dreibändige Mikrokosmos, 1856–1864 mit dem Untertitel »Versuch einer Anthropologie« erstmal erschienen, gehörte in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts zu den meistgelesenen philosophischen Werken. Sein Verfasser, der Mediziner und Philosoph Rudolph Hermann Lotze (1817–1881), entwirft darin während der Dekade des Materialismusstreits eine Position, die einerseits den Erkenntnissen der Naturwissenschaft oberste Priorität einräumt, andererseits aber aufzeigt, dass die Konstanten der althergebrachten Metaphysik – die Seele, Gott, ein höherer Sinn- und Zweckzusammenhang – durch sie nicht hinfällig werden. Lotzes Bestreben nach grundlegender Analyse der Divergenzen »zwischen den Bedürfnissen des Gemütes und den Ergebnissen menschlicher Wissenschaft« führt dazu, dass er erstmalig die Leitfrage der modernen Philosophie des Geistes stellt: Wenn es empirisch ergründbare materielle Bedingungen sind, durch die subjektives Erleben überhaupt möglich wird, wie lässt sich dann das wechselseitige Verhältnis dieser beiden Größen sinnvoll bestimmen? Im Mikrokosmos findet sich hierzu eine Reihe von Argumenten, die die Körper-Geist-Debatten des 20. Jahrhunderts in wesentlichen Punkten antizipieren und mit denen sich auch heute noch deutlich machen lässt, wieso die Schlichtheit des naturalistischen Monismus schwerlich mit der Komplexität des »Leib-Seele-Problems« in Einklang zu bringen ist.

Nitsche-Wege der Transzendenz?
© Nitsche
Im Kontext der Krise des Theismus stellt Bernhard Nitsche in diesem Band seine Theorie einer dreifachen Strukturierung menschlicher Transzendenzbezüge vor Theologen und Philosophen unterschiedlicher Fachdisziplinen zur Debatte.

Angesichts einer fluiden, fragilen und fragmentarischen Identitätskonstruktion der modernen, selbstermächtigten Subjekte verlieren klassische Containerbegriffe (Theismus versus Deismus, Pantheismus) allein und für sich genommen ihre analytische Kraft. Es bedarf einer veränderten Typologie der spirituellen Strukturmuster, religiösen Formenkreise und der Bezugnahmen auf religiöse Transzendenz. Kann die anthropologische Unterscheidung von Selbstbezug, Sozialbezug und Weltbezug bzw. die Unterscheidung von kosmischen, sozial-relationalen und bewusstseinsbestimmten Zugängen auch für eine Komparative Theologie fruchtbar sein? 

 

Nitsche, Marktförmigkeit EZW 243
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Bernhard Nitsche: "Frömmigkeit und Marktförmigkeit. Zur Sozioökonomie von Heilsökonomien"

"Religion sells". Das belegt etwa der säkularisierte und mythisch aufgeladene Weihnachtsmann in der saisonalen Coca- Cola-Kampagne eindrücklich. Der Münsteraner Theologe Bernhard Nitsche zieht in seinem neuen EZW-Text überraschende Parallelitäten zwischen wirtschaftlichen Marktgesetzen und theologischen Prinzipien. Die Rückbindung geistlicher Bewegungen und religiöser Transformationsprozesse an gesellschaftliche und ökonomische Rahmenbedingungen werden an vier sehr erfolgreichen Beispielen verdeutlicht: an der ökonomisierten Spiritualität der neuen Netzwerk-Arbeitsplätze, der westlichen Aneignung des Reinkarnationsdenkens, den sozioökonomischen Hintergründen freier christlicher Gemeinden und an der ökonomischen Konformität von Scientology.

Gott-jenseits_Monismus_Theismus
© Nitsche

Bernhard Nitsche, Klaus von Stosch, Muna Tatari: "Gott – jenseits von Monismus und Theismus?"

Im Kontext der Krise des traditionellen Theismus werden in diesem Band unausgeschöpfte Ressourcen, bleibende Potenziale oder kritische Einsprüche aus den drei monotheistischen Religionen versammelt.
Die postsäkulare und posttraditionale Gesellschaft ist durch eine Krise der Vorstellung des persönlichen Gottes und durch ein Schwinden der Rede von Gott gekennzeichnet. Trends zu abstrakten Transzendenzvorstellungen, zu einer unentschiedenen und bindungsschwachen Konfessionslosigkeit; zur Pluralisierung des religiösen Feldes durch Medien und Migration; zu einem soziologisch kleinen, aber öffentlich aggressiven Atheismus sowie zur globalen Kompilation und individuellen Komposition von Religiositäten prägen die Szene. Diese Rahmenbedingungen fordern die monotheistischen Traditionen heraus, ihr Gottesbekenntnis in neuer Weise zu plausibilisieren und neue Anschlussfähigkeiten auszuloten

Trend Milieu Ezw 239 Titelblatt
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Bernhard Nitsche: "Glauben zwischen Trend und Milieu"

Dieser EZW-Text nimmt das Credo-Projekt der Zeitschrift „Publik-Forum“ und die in ihm dokumentierten Glaubenszeugnisse der Jahrtausendwende in den Blick, um signifikante Beobachtungen im Spiegel der Trendforschung einzuordnen und im Abgleich mit Einsichten aus der Sinus-Milieu-Studie von 2013 zu korrelieren. So werden Erkenntnisse der soziografischen Trendforschung mit Beobachtungen der soziografischen Milieuforschung kombiniert. Dadurch können Veränderungen in der Glaubensgestalt sichtbar werden, die für den Wandel von der christentümlich geprägten Gesellschaft in eine nachchristliche Gesellschaft ebenso typisch sind wie für die neue Formierung von Glaubensvorstellungen in postsäkularer und postreligiöser Zeit.

Freiheit_im_Widerstreit

Florian Baab: "Freiheit im Widerstreit. Kompatibilismus nach Peter Bieri und Libertarismus nach Geert Keil im kritischen Vergleich"

Während im gegenwärtigen philosophischen Diskurs kaum jemand die Willensfreiheit als Basis des Konzeptes einer verantwortlichen Urheberschaft ablehnen möchte, besteht Uneinigkeit darin, auf welche Art sie konkret zu begründen ist: Hier stehen sich der Kompatibilismus, der Determination und Willensfreiheit als vereinbar sieht, und der Libertarismus, der die Willensfreiheit durch die Negation einer durchgehenden Determiniertheit für gegeben hält, unversöhnt gegenüber. Die Studie unterzieht zunächst den kompatibilistischen Ansatz Peter Bieris ("Das Handwerk der Freiheit") einer kritischen Analyse, um anschließend durch einen Vergleich mit dem libertaristischen Ansatz Geert Keils ("Willensfreiheit") Stärken und Schwächen beider Modelle auszuloten. 

Nitsche, Kommunikation möglich

Bernhard Nitsche, Christine Büchner, Christine Jung, Lucia Scherzberg: "Kommunikation ist möglich. Theologische, ökumenische und interreligiöse Lernprozesse. Festschrift für Bernd Jochen Hilberath"

Bernd Jochen Hilberaths theologisches Schaffen ist der kommunikativen Erschließung der Systematischen Theologie in ökumenischer Verantwortung und interreligiöser Weite verpflichtet: Sein Theologietreiben ist orientiert an der Botschaft des Evangeliums und will dadurch menschliches Leben in gelingender Kommunikation wecken und fördern.

Anlässlich seines 65. Geburtstags würdigen Kolleginnen und Kollegen Hilberaths Engagement und seine Impulse für eine zeitgemäße Gestalt der Theologie. Die Beiträge nehmen thematische Anliegen und den kommunikativen Reflexionsstil auf und erschließen dadurch den Chancenreichtum seines Denkens.

Baab, Humanismus

Florian Baab: "Was ist Humanismus? Geschichte des Begriffes, Gegenkonzepte, säkulare Humanismen heute"

Während bildungsbürgerliche, sozialistische, existentialistische und auch christliche Humanismuskonzepte ihre Blütezeit hinter sich haben, versuchen derzeit säkular orientierte Vereinigungen den Begriff "Humanismus" für sich zu reklamieren. Nach einer theologisch-philosophischen Begriffsgeschichte bietet der Autor eine systematische Analyse historischer und gegenwärtiger Entwürfe des Humanismus. Dabei widmet er sich insbesondere der religionskritischen Gruppierung der "säkularen Humanisten" (Humanistischer Verband Deutschlands, Giordano-Bruno-Stiftung).

Nitsche, Göttliche Universalität

Bernhard Nitsche: "Göttliche Universalität in konkreter Geschichte. Eine transzendental-geschichtliche Vergewisserung der Christologie in Auseinandersetzung mit Richard Schaeffler und Karl Rahner"

Die Kritik am christlichen Absolutheitsanspruch und am idealistischen Geschichtsdenken ist Anlaß, nach einer philosophisch vergewisserten Methode zu fragen, welche die Einmaligkeit menschlicher Freiheitsgeschichte und das bleibende Verwiesensein der freien Menschen aufeinander sowie die Ansprechbarkeit für Gott und seine mögliche Offenbarung in der Geschichte angemessen reflektieren kann. Richard Schaeffler und Karl Rahner stehen von religionsphilosophischer bzw. theologischer Seite für ein Freiheitsdenken, welches den geschichtlichen Charakter der transzendentalen Bedingungen des menschlichen Weltverhaltens hervorhebt. In kritischer Auseinandersetzung mit ihren Optionen kann plausibilisiert werden, daß die singuläre Geschichte des konkreten Menschen Jesus für alle Menschen Bedeutung gewinnen kann, ohne die Situation des Leidens und der Ungerechtigkeit auszublenden, die bleibende Berufung Israels zu enteignen oder die Marginalisierung von Frauen im Christentum zu überspielen. Inhaltlich wird die geschichtsbewußte und das Leiden und Unabgegoltene der Menschen erinnernde Gestalt transzendentalen Denkens in einer futurisch-eschatologischen Konzeption des (er-)wartenden Christus zentriert, welche als positionell christliche Wahrheitsantizipation des Ganzen der Wirklichkeit in den Dialog der jeweils perspektivischen Weltanschauungen und Religionen eingebracht wird.

Nitsche, Gott-Welt-Mensch

Bernhard Nitsche: "Gott - Welt - Mensch. Raimon Panikkars Denken - Paradigma für eine Systematische Theologie in interreligiöser Perspektive?"

Im 20. Jahrhundert wurde die katholische Theologie vor allem durch die christliche Ökumene herausgefordert. Im 21. Jahrhundert hat sie die Aufgabe, den interreligiösen Dialog zu führen. Die Studie beschreibt, untersucht und prüft Raimon Panikkars interreligiöse Hermeneutik. Angesichts der Differenzen der Religionssysteme von katholischem Christentum, Hinduismus und Buddhismus werden mögliche «funktionale Äquivalente» innerhalb dieser drei Religionen geprüft. Abschließend wird der Nutzen von Raimon Panikkars Dialoghermeneutik für die aktuelle interreligiöse Diskussion erörtert. Raimon Panikkar gehört zu den herausragenden Protagonisten des interkulturellen Dialogs zwischen Europa und Asien sowie des interreligiösen Dialogs zwischen katholischem Christentum, Hinduismus und Buddhismus.

Nitsche, Gott Freiheit
© Nitsche

Bernhard Nitsche: "Gott und Freiheit. Skizzen zur trinitarischen Gotteslehre"

Diese konzisen Skizzen nehmen philosophisch versiert und geschichtlich fundiert das Methodenproblem der christlichen Gottrede in den Blick. Nitsche zeichnet konzentriert die Anliegen und Traditions- bildungen der christlichen Trinitätslehre nach, die durch den Rekurs auf die Theologie der griechischen Kirchenväter und aktuelle Positionen der orthodoxen Theologie ihr spezifisches Profil gewinnen und in das Plädoyer für einen integralen Personbegriff münden. Im Geflecht des christlich-jüdischen Gesprächs führt der Dialog mit der Kabbala zu einem höchst anregenden trinitätstheologischen Vermittlungsvorschlag, der in einer philosophisch, ökumenisch und religionstheologisch sensiblen Trinitätshermeneutik fruchtbar gemacht wird.

Nitsche Communio
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Bernhard Nitsche (Hg.): "Von der Communio zur Kommunikativen Theologie. Bernd-Jochen Hilberath zum 60. Geburtstag"

Bernd Jochen Hilberath ist 60 Jahre alt geworden. Er hat in den 1980-er und 90-er Jahren entscheidende Beiträge für ein communio-theologisches Denken in Trinitätstheologie und Ekklesiologie beigesteuert. Die langjährige Zusammenarbeit mit Matthias Scharer führte zu einer Synthese des communio-theologischen Denkens mit einer Theologie in praktisch-theologischer Perspektive, die bei den Lebensprozessen von Menschen ihren Ausgang nimmt und sich in reflexiver Begleitung auf diese zurückbezieht. Matthias Scharer und Bradford Hinze würdigen den Entwicklungsprozess der Kommunikativen Theologie, Urs Baumann und Karl Josef Kuschel stellen das ökumenische und Wolfgang Tripp das diakonale Engagement heraus. Die Beiträge der Schülerinnen und Schüler dokumentieren die theologische Innovationskraft und die inhaltliche Anregungsbreite des akademischen Engagements von Bernd Jochen Hilberath. Zugleich spiegeln die Beiträge die inneren Entwicklungen und thematischen Variationen des Denkens von Bernd Jochen Hilberath wider und legen Spuren für künftige Arbeitsperspektiven frei.

Nitsche, Gottesdenken
© Nitsche

Bernhard Nitsche (Hg.): "Gottesdenken in interreligiöser Perspektive: Raimon Panikkars Trinitätstheologie in der Diskussion"

Raimon Panikkar gehört zu den herausragenden Gestalten der interkulturellen Begegnung und der interreligiösen Verständigung. In seinem umfangreichen und in mehreren Sprachen verfassten Werk stellt er Fragen, die in einer zunehmend globalisierten Weltgesellschaft dringlich werden. Panikkar hat die interkulturelle Hermeneutik maßgeblich initiiert, die indologisch-religionswissenschaftliche Forschung vorangetrieben, die religionstheologische Diskussion zwischen Christentum und Buddhismus bzw. Hinduismus belebt und diese verschiedenen Welten als Sohn eines hinduistischen Inders und einer katholischen Spanierin existentiell durchlebt. Seine Arbeiten werden von Indologen, Religionswissenschaftlern, Philosophen und Theologen in aller Welt rezipiert und diskutiert. Im deutsch-sprachigen Raum dagegen steht die Auseinandersetzung mit seinem Ansatz noch weitgehend aus. Panikkars paradigmatischer Ansatz „kosmotheandrischen“ Denkens nimmt die Korrelation von Gott, Welt und Mensch in den Blick und fragt im Dialog zwischen indischem und europäischem Denken nach strukturellen und funktionalen Entsprechungen hinsichtlich der Weisen, wie die göttliche Transzendenz als Gegenwart in geschichtlicher Immanenz vorgestellt wird. Seine „trinitarische“ Sicht der Wirklichkeit steht im Mittelpunkt dieses Buches, das die Beiträge eines Tübinger Symposions im Jahre 2003 versammelt und weiterführt. Raimon Panikkar eröffnet den Band selbst mit einem Einblick in seine Erfahrungen, Überlegungen und Anliegen im interkulturellen und interreligiösen Gespräch. Dem schließen sich Beiträge an von Reinhold Bernhardt, Michael Bongardt, Martin Butter, Klaus Butzenberger, Francis D’Sa, Margit Eckholt, Georg Essen, Gotthard Fuchs, Bernd Jochen Hilberath, Peter Hünermann, Hans Kessler, Klaus Klostermaier, Clemens Mendonca, Bernhard Nitsche, Raimon Panikkar, Perry Schmidt-Leukel, Georg Stenger, Heinrich Stietencron, Magnus Striet, Pim Valkenberg und Franz M. Wimmer. Zum Abschluss reagiert Raimon Panikkar selbst auf die Anfragen, Einwände und Ergänzungen, die während des Symposions und in den einzelnen Beiträgen dieses Bandes vorgetragen wurden und werden. Der Anhang enthält eine vollständige Bibliographie der Literatur Raimon Panikkars von 1993-2003.

Nitsche, Endlichkeit

Bernhard Nitsche: "Endlichkeit und Freiheit. Studien zu einer transzendentalen Theologie im Kontext der Spätmoderne"

Die Menschen stehen als "Kinder der Freiheit" vor der Aufgabe, ihr fragmentarisches Leben in zukunftsoffener Identitätsarbeit zu gestalten. Die Einsicht in die strukturelle Endlichkeit menschlichen Lebens verknüpft sich mit der Notwendigkeit, Freiheit zu begründen und den eigenen Lebensvollzug weisheitlich auszulegen. Im Spiegel ausgewählter philosophischer Positionen der Spätmoderne (Adorno, Foucault, Derrida, Ferry, Lyotard, Apel, Habermas, Baumgartner, Krings und Henrich) werden die Möglichkeiten einer religiösen Lebensdeutung eruiert sowie die subjekttheoretischen Problemüberhänge für ein Denken transzendentaler Freiheit fruchtbar gemacht. Dieses kann religiöse Lebensformen als "synsemantische Auslegungen" von Wirklichkeit bestimmen und sie aufgrund der postulatorischen Implikate der praktischen Vernunft pluasibel machen. Im zweiten Teil wird der erkenntnismetaphysische Ansatz von Maréchal und Rahner und die Möglichkeit eines vernunftheoretischen Gottespostulates diskutiert, das Problemfeld einer Theologie der Freiheit im Lichte der Kritik Schaefflers an Rahner sondiert sowie die eigene Position für den aktuellen theologischen Diskurs profiliert.

Nitsche, Atem des sprechenden Gottes
© Nitsche

Bernhard Nitsche (Hg.): "Atem des sprechenden Gottes. Einführung in die Lehre vom Heiligen Geist."

Zu den schwierigen, wiewohl hoch aktuellen Themen der Theologie gehört die Lehre vom Heiligen Geist. Die Schwierigkeit drückt sich aus in Fragen wie: Wer oder was ist Heiliger Geist überhaupt? Wann und wie ist er erfahrbar? Die Aktualität des Themas lässt sich kirchlich festmachen an der anhaltenden Attraktivität charismatischer Gruppen, theologisch an dem Bemühen, die Geist-Dimension in alle Themen der Theologie deutlicher einzuschreiben.

Nitsche, Lexikon der theologischen Werke
© BN

Bernhard Nitsche (u.a.) (Hg.): "Lexikon der theologischen Werke"

Dieses im deutschen Sprachraum neuartige theologische Lexikon orientiert über mehr als 1000 der bekanntesten
und wirkungsgeschichtlich bedeutendsten Werke der Theologie vom frühen Christentum bis zur Gegenwart. Der
Schwerpunkt liegt auf der römisch-katholischen und der protestantischen Theologie in Europa von Ambrosius
und Augustinus über Luther und Zwingli, Bultmann und Bonhoeffer bis hin zu Küng und Drewermann. Die
Artikel enthalten eine prägnante kurze Charakterisierung von Aufbau und Zentralgedanken des Werks sowie
Hinweise zur Wirkungsgeschichte.

Nitsche, Göttliche Universalität
© BN

Bernhard Nitsche: "Göttliche Universalität in konkreter Geschichte"

Die Kritik am christlichen Absolutheitsanspruch und am idealistischen Geschichtsdenken ist Anlaß, nach einer philosophisch vergewisserten Methode zu fragen, welche die Einmaligkeit menschlicher Freiheitsgeschichte und das bleibende Verwiesensein der freien Menschen aufeinander sowie die Ansprechbarkeit für Gott und seine mögliche Offenbarung in der Geschichte angemessen reflektieren kann. Richard Schaeffler und Karl Rahner stehen von religionsphilosophischer bzw. theologischer Seite für ein Freiheitsdenken, welches den geschichtlichen Charakter der transzendentalen Bedingungen des menschlichen Weltverhaltens hervorhebt. In kritischer Auseinandersetzung mit ihren Optionen kann plausibilisiert werden, daß die singuläre Geschichte des konkreten Menschen Jesus für alle Menschen Bedeutung gewinnen kann, ohne die Situation des Leidens und der Ungerechtigkeit auszublenden, die bleibende Berufung Israels zu enteignen oder die Marginalisierung von Frauen im Christentum zu überspielen. Inhaltlich wird die geschichtsbewußte und das Leiden und Unabgegoltene der Menschen erinnernde Gestalt transzendentalen Denkens in einer futurisch-eschatologischen Konzeption des (er-)wartenden Christus zentriert, welche als positionell christliche Wahrheitsantizipation des Ganzen der Wirklichkeit in den Dialog der jeweils perspektivischen Weltanschauungen und Religionen eingebracht wird.

Werbick, Methodenlehre

Jürgen Werbick: "Theologische Methodenlehre"

Die Theologie hat sich mehr als andere Universitätsdisziplinen in eine Vielfalt von Fächern ausdifferenziert. Jürgen Werbick entwickelt in seinem Lehrbuch einen grundlegenden Entwurf des Methodenzusammenhangs der gesamten Theologie. Seine theologische Methodenlehre beschreibt und reflektiert das wissenschaftliche Vorgehen der theologischen Einzeldisziplinen als einen Methodenpluralismus, der von der Sache der Theologie her ein geregeltes Zusammenwirken erfordert und ermöglicht.

Negel, Feuerbach

Joachim Negel: "Feuerbach weiterdenken. Studien zum religionskritischen Projektionsargument"

Wohl kaum ein kritischer Einwand gegen den biblischen Gottesgedanken besitzt bis heute für die Gebildeten unter seinen Verächtern eine solch schlagende Überzeugungskraft wie der von Ludwig Feuerbach formulierte und später von Marx, Nietzsche und Freud in modifizierter Form übernommene Vorwurf der Projektion. Ist damit hinsichtlich des Gottesgedankens aber schon alles gesagt? Könnte es sich nicht vielleicht gerade umgekehrt verhalten, daß das dezidiert projektive Moment biblischen Gottdenkens auf eine Wirklichkeit verweist, die größer ist als der Mensch selbst?

Hochspannung

Veronika Hoffmann/Georg M. Kleemann/Stefan Orth: "Unter Hochspannung. Die Theologie und ihre Kontexte."

Wie kann die Theologie noch intensiver in den Dialog mit der Öffentlichkeit treten und welche Probleme – aber auch welche Chancen – ergeben sich dabei für sie? Wie positioniert sich die Theologie in der sich neu ordnenden Wissenschaftslandschaft, vor allem im Kontext der anderen „religionsbezogenen“ Disziplinen? Und welche Rolle übernimmt die Theologie bei der Verortung der Kirche in der modernen Gegenwartsgesellschaft, ebenso wie angesichts veränderter Bedürfnisse nach Spiritualität?

Diesen Fragen stellen sich unter anderem Mitglieder unserer Fakultät und unserer polnischen Partnerfakultät in Opole, Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Exzellenzclusters „Religion und Politik“ der Universität Münster sowie Vertreter aus Politik und pastoraler Praxis. Außerdem enthält der Band die Abschiedsvorlesung von Jürgen Werbick, der überlegt, was eine derart unter Spannung stehende Theologie noch „im Innersten zusammenhält“.

Die Autoren sind: Andrzej Anderwald, Daniel Bogner, Ingo Broer, Paul Deselaers, Reinhard Feiter, Veronika Hoffmann, Georg M. Kleemann, Siegfried Kleymann, Viola van Melis, Dagmar Mensink, Stefan Orth, Martin Rohner und Jürgen Werbick.

Glauben Verantworten3

Jürgen Werbick: "Den Glauben verantworten"

Gottesrede Metz

Jürgen Werbick: "Gottesrede"