Vom 03.–05. Juli 2024 fand die Academia Origeniana, das Oberseminar des Seminars für Alte Kirchengeschichte der Universität Münster, im Landhaus Rothenberge statt. In der gemütlichen Atmosphäre des Landhauses wurden verschiedene Forschungsprojekte präsentiert und gemeinsam diskutiert.
Den Auftakt machte am Mittwochnachmittag Burkhard Weitz mit einem Vortrag zur Gattung und Rezeption der Exegese über die Seele (NHC II,6), einer Schrift aus dem Nag-Hammadi-Codex. Ihm folgten Marco Xu mit der Frage nach dem Opfer im Christentum in der Spätantike und Maja Menzel, die der Römerbriefauslegung des Erasmus von Rotterdam vor dem Hintergrund seiner Origenes-Rezeption nachging.
Der Donnerstag startete mit Alexandra Löbker, die sich in ihrem Vortrag mit Götter- und Schicksalsmacht im Werk De raptu Helenae des spätantiken Dichters Dracontius beschäftigte. Im Anschluss sprach Christian Gers-Uphaus über die Rhetorik des Monotheismus in den christlichen Apologien. Am Nachmittag präsentierte Paul Krämer den Mainzer Rechtsgelehrten Johann Baptist von Horix (1730–1792) und dessen Beitrag zur kanonistischen Theoriebildung des Episkopalismus. Den Abschluss des Tages bildeten zwei Vorträge zu Origenes: Johannes Rensinghoff untersuchte das Platon-Bild des Alexandriners und Anne Achternkamp fragte nach Origenes' Haltung zur Frau. Mit einem Grillabend bei schönem Wetter, gefolgt von Gesprächen, Tischtennis und Kicker, konnten die Teilnehmer sich stärken und den Tag ausklingen lassen.
Der Freitagvormittag war mit zwei Vorträgen der oftmals komplexen Überlieferung der Werke des Origenes gewidmet: Francesco Celia präsentierte ein Projekt zu den Überresten der Ecclesiastes-Interpretation des Origenes und Jochen Schultheiß sprach in einem Werkstattbericht über sein Projekt einer zweisprachigen Ausgabe der Fragmente des Origenes zur Kommentierung des Buches Hiob.