Agnes Slunitschek
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Agnes Slunitschek erhält Karl-Rahner-Preis

Theologin für Dissertation über Glaubenssinn (sensus fidei) und seine Bedeutung für die Kirche von heute ausgezeichnet

Die Theologin Dr. Agnes Slunitschek ist mit dem Karl-Rahner-Preis 2024 ausgezeichnet worden. Sie erhielt den Preis für ihre Dissertation "Der Glaubenssinn. Begründung - Beschreibung - Beurteilung - Beziehungen", die sie 2023 an der Katholisch-Theologischen Fakultät der Universität Münster eingereicht hat. Der Karl-Rahner-Preis wird jährlich durch die Karl-Rahner-Stiftung verliehen.

In ihrer Dissertation entwickelt Slunitschek ein systematisch-theologisches Gesamtkonzept des Glaubenssinns der Gläubigen. Sie arbeitet heraus, dass der Glaubenssinn ein ganzheitliches Vermögen ist, mit dem die Gläubigen und die Gesamtkirche erkennen können, was der Glaube im jeweiligen Kontext bedeutet. Slunitschek plädiert für ein Verständnis des Glaubens, der in der unauflösbar spannungsvollen Pluralität aller Bezeugungsorte immer wieder neu ausgelegt wird. So werde in unterschiedlichsten Situationen das Heil von Gott her bezeugt. Der Glaubenssinn sei wie alle Bezeugungsorte der Offenbarung auf die anderen Bezeugungsinstanzen angewiesen, auch auf die sogenannten "fremden Orte" der Theologie.

Agnes Slunitschek wurde 1985 in Leonberg geboren. Sie studierte Theologie in Tübingen und Jerusalem und arbeitete anschließend am Johann-Adam-Möhler-Institut für Ökumenik in Paderborn sowie am Ökumenischen Institut der Universität Münster. Slunitschek war Stipendiatin des Cusanuswerks. Derzeit ist sie als wissenschaftliche Mitarbeiterin am Lehrstuhl für Fundamentaltheologie und vergleichende Religionswissenschaft an der Universität Würzburg tätig. Ihr Forschungsfeld ist neben der Dogmatik die ökumenische Theologie.