Interdisziplinäres Seminar Demokratische Strukturen und religiöse Wahrheitsansprüche in Engelberg

Engelberg

„Wieviel Demokratie erträgt religiöse Wahrheit und wieviel religiöse Wahrheit erträgt Demokratie?“ – unter dieser Frage diskutierten Studierende der katholisch-theologischen Fakultät der Universitäten Luzern und Münster sowie der evangelisch-reformiert-theologischen und der juristischen Fakultät der Universität Basel im Zeitraum vom 20. bis zum 22. November aktuelle Fragen des schweizerischen und deutschen Staatskirchenrechts anhand ausgewählter Beispiele in Engelberg/Schweiz. Dazu zählten nicht nur aktuelle Themen wie das gesetzlich festgeschriebene Minarettbauverbot der Schweiz oder die Anerkennung religiöser Körperschaften in Deutschland, sondern auch die Frage nach der Umsetzung islamischen Religionsunterrichts im Bundesland Nordrhein-Westfalen im Vergleich zu den Kantonen Luzern und Thurgau. Unter Leitung von Prof. Dr. Thomas Schüller (Münster), Prof. Dr. Felix Hafner (Basel), Prof. Dr. Adrian Loretan (Luzern) und Prof. Dr. Albrecht Grözinger (Basel) konnte so das Spannungsfeld zwischen religiösen Wahrheitsansprüchen und dem rechtsstaatlichen Demokratieverständnis deutlich werden, aus dem noch heute kaum lösbare Probleme resultieren. Das Leitmotiv des Seminars wurde von Prof. Dr. Schüller in einem Festvortrag unter dem Titel Demokratie und Wahrheit wieder aufgegriffen, was den Austausch zwischen Lehrenden und Studierenden während eines abschließenden, gemütlichen Fondue- Essens weiter anregte.