Hautnah an der römischen Kurie – der Lizentiat-Studiengang „Kanonisches Recht“ des Institutes für Kanonisches Recht durfte vor Ort erfahren, wie kirchliches Arbeiten im Vatikan funktioniert. Verschiedene Dikasterien innerhalb und außerhalb der vatikanischen Mauern empfingen 13 Studierende des Kurses des Jahrgangs 2010 bis 2012 in Begleitung von zwei Dozenten und Mitarbeitern des IKR. Eine einmalige Gelegenheit für die Studierenden des Lizentiat – diese werden zukünftig vor allem in der Praxis als kirchliche Richter und Verwaltungskanonisten im deutschsprachigen Raum mit den kurialen Behörden Roms in Kontakt treten.

Aus kirchenrechtlicher Perspektive stellte der Besuch des Palazzo della Cancelleria einen Höhepunkt dar, dem Sitz der Apostolischen Signatur (oberster Gerichtshof der römischen Kurie) sowie der Rota Romana (ordentlicher Appellationsgerichtshof). Nach Besichtigung der Räumlichkeiten ließen sich hier im direkten Gespräch die Arbeitsweise vor Ort und aktuelle Tendenzen in der Rechtsprechung erfahren.

Ein bereits bekanntes Gesicht erblickten die Studierenden beim Besuch des „Päpstlichen Rates für Gesetzestexte“ (PCLT), auch „casa canonica“ genannt. Ratspräsident Francesco Kardinal Coccopalmerio hielt bereits im vergangenen November, damals noch als Erzbischof, an der Katholischen Fakultät in Münster einen Vortrag über die Zugehörigkeit zur kirchlichen Communio.

Neben den kirchenrechtlich geprägten Stationen standen den Studierenden unter anderem die Kongregation für die Ostkirchen, das Staatssekretariat, die Glaubenskongregation und der Päpstliche Rat für die Laien Rede und Antwort. Zu weiteren Programmpunkten zählten Besuche bei Radio Vatikan und der deutschsprachigen Katholische Gemeinde in Rom (Anima), sowie eine exklusive Führung durch die Sixtina und der Kapelle Nikolaus V. in den Vatikanischen Museen.

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