HS m. Exkursion: Auf den Spuren des Rechts in Malta
(Sommersemester 2023)
17.04.2023, 14Uhr c.t. -16Uhr DPL23.402;
08.05.2023, 14Uhr c.t. -18Uhr, DPL 23.402
Thema:
Die Insel Malta ist aus kirchengeschichtlicher und kirchenrechtlicher Perspektive ein Unikat. Eine „katholische“ Insel mit 40%-60% Messbesuchern unter der ehemaligen Herrschaft eines kirchlichen Ritterordens. Ob nun die Disziplin eines Ritterordens, die Aufsicht eines Großinquisitors oder das Charisma der Bischöfe besonders prägende Kraft hatten bzw. haben wollen wir durch die Exkursion erforschen.
Im Rahmen des Hauptseminars wollen wir uns diesem Unikat aus unterschiedlichen Perspektiven nähern. Von 1530 bis 1789 stand Malta unter der Herrschaft des Malteserordens. Welche historischen Faktoren spielten hier eine Rolle und wie war diese Herrschaft vor allem im innerkirchlichen Bereich gestaltet. Nach 1789 wurden zahlreiche Konkordate und Verträge zwischen Malta und dem Heiligen Stuhl geschlossen. Auch hier wollen wir genauer betrachten, wie sich dieses Verhältnis rechtlich niederschlug. Wiederum der Souveräne Malteserorden erhielt nach 1789 mehrmals neue Verfassungen bis zu den Novellierungen unter Papst Franziskus. Wie sieht die geltende Verfassung des Malteserordens aus und wie gestaltet sich sein Verhältnis zum Papst?
Während der Herrschaft des Malteserordens gab es drei Obedienzen, den Orden selbst, den Bischof und die Inquisition. Im Haus des Großinquisitors befindet sich noch heute ein Archiv mit zahlreichen Dokumenten. Wir wollen uns den Fragen stellen, wie die Kompetenzen des Großinquisitors ausgesehen haben und wie das Verhältnis der Inquisition zum Islam und dem Judentum ausgestaltet wurde.
Nach 1789 wurden die Bischöfe von Malta immer einflussreicher, 1864 wurde sogar ein zweites Bistum (Gozo) gegründet. Wie wurden die Bischöfe auf Malta bestellt und wie weitete sich ihr Jurisdiktionsbereich aus bis hin zur Gründung der maltesischen Bischofskonferenz nach dem II. Vaticanum? Zudem haben aktuell zwei maltesische Bischöfe einflussreiche Positionen im Vatikan: Erzbischof Charles Scicluna als Sondersekretär des Dikasteriums für die Glaubenslehre und der ehemalige Bischof von Gozo Kardinal Mario Grech als verantwortlicher Sekretär für die Weltbischofssynode.
Organisatorisches:
Es gibt acht Seminarplätze für Studierende aus Münster. Es wird erwartet während der Exkursion ein Referat zu übernehmen. Die Leistung besteht aus einem Referat während der Exkursion und einer Seminararbeit zum Thema des Referates im Umfang von 10-15 Seiten [20.000-30.000 Zeichen inkl. Leerzeichen]
Anreise und Unterkunft erfolgen gemeinsam. Die Exkursion ist eine gemeinsame Veranstaltung mit Frau Prof’in Dr. Daniela Müller von der Radboud Universität Nijmwegen.
Die Kosten für Unterkunft und An- und Abreise belaufen sich nach Abzug der Zuschüsse auf ca. 250 - 350€.
Die Anmeldung zum Hauptseminar mit Exkursion erfolgt per E-Mail an Dr. Thomas Neumann (thomas.m.neumann@uni-muenster.de) bis spätestens zum 15.03.2023. Da die Seminarplätze begrenzt sind, bitten wir Sie auf maximal einer DIN A4 Seite zu begründen, warum Sie Interesse am Seminar mit Exkursion haben.