Exkursion nach Vilnius
Von 20. bis 27. Juli 2024 führten die Abteilungen für Osteuropäische Geschichte (Prof. Dr. Ricarda Vulpius) und für Ostkirchenkunde und Ökumenik (Prof. Dr. Regina Elsner) eine gemeinsame Exkursion nach Vilnius durch. Thema der Exkursion und der dazugehörigen Seminare im Sommersemester waren die transnationale Geschichte und die multiethnischen und multikonfessionellen Erinnerungsräume der litauischen Hauptstadt, sowie die Bedeutung der Stadt als Ziel aktueller Migration aus den osteuropäischen Ländern, die vom russischen Angriffskrieg auf die Ukraine besonders betroffen sind.
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Das intensive Programm enthielt sowohl historische Stadtexkursionen zum jüdischen, polnischen, litauischen und belarusischen Vilnius, als auch Referate der Studierenden zu konkreten Orten der Erinnerung. Daneben gab es persönliche Begegnungen mit Studierenden, Kirchenvertretern, Wissenschaftler*innen und Medien- und Kulturschaffenden, die sich in Vilnius für eine aktive Erinnerungskultur engagieren. In theologischer Hinsicht stand vor allem auch das neue Zusammenleben verschiedener orthodoxer Jursidiktionen im Land im Mittelpunkt. Ausgelost durch Russlands Krieg und die Repressionen in Russland und Belarus finden nun in Litauen auf engstem Raum die Deutungskämpfe um die orthodoxe Identität der Region statt, die auf globaler Ebene Spaltungen verursacht haben und u.a. in Litauen zu einer neuen, parallelen Kirchenstruktur geführt haben. Die Teilnehmer*innen zeigten sich beeindruckt von der engen Verflechtung von Religion und Politik in Osteuropa und von der Bedeutung dieser Region für die Geschichte Europas.