Wie der Katholisch-Theologischen Fakultät erst jetzt bekannt wurde, ist am 19. September 2017 ihr ehemaliger Professor für Kanonisches Recht Dr. Horst Herrmann im Alter von 77 Jahren gestorben.
Herrmann wurde 1940 in Österreich geboren und ist in Tuttlingen an der Donau aufgewachsen. Nach seinem Studium der katholischen Theologie und der Rechtswissenschaft an den Universitäten in Tübingen und München, wurde Herrmann 1964 zum Priester geweiht. Er promovierte 1967 in Bonn und wurde dort 1970 habilitiert.
Im Anschluss wurde Herrmann 1970 zum Professor für katholisches Kirchenrecht an die Westfälische Wilhelms-Universität in Münster berufen, wo er von 1974-1975 das Amt des Dekans innehatte. 1975 wurde ihm durch den damaligen Münsteraner Bischof Heinrich Tenhumberg nach Auseinandersetzungen um seine Publikationen die kirchliche Lehrerlaubnis entzogen. Dem Theologen und Kirchenkritiker wurde eine Verfälschung zentraler kirchlicher Lehren vorgeworfen.
Nach seinem Austritt aus der katholischen Kirche wechselte Herrmann 1981 an den Fachbereich Sozialwissenschaften, wo er bis zu seiner Emeritierung 2005 eine Professur für Soziologie innehatte.
Unser Mitgefühl gilt seinen Angehörigen.
R.I.P.