Metaphysik der Subjektivität. Über Menschen in der Welt und die Frage nach Gott
Am Freitag, den 18.10.2024 fand die Antrittsvorlesung von Prof. Dr. Thomas Hanke mit dem Titel „Metaphysik der Subjektivität. Über Menschen in der Welt und die Frage nach Gott“ statt. Dekan Prof. Dr. Oliver Dyma begrüßte seinen Kollegen herzlich an der Fakultät, betonte die Bedeutung des Faches für die Theologie und lobte Professor Hanke als ausgezeichneten Vertreter seines Faches. Neben vielen Auszeichnungen und Aktivitäten wurde besonders sein neues Amt als Co-Vorsitzender der Sektion für Philosophie der Görresgesellschaft zur Pflege der Wissenschaft hervorgehoben, das er seit kurzem innehat.
Impressionen der Antrittsvorlesung
Seine Antrittsvorlesung widmete Thomas Hanke seinem metaphyischen Ansatz, der stets von der Subjektivität des Menschen ausgehe. Diese Metaphysik müsse so konzipiert sein, dass sie nie unfrei machen dürfe, wissens- und wissenschaftsfreundlich und gleichzeitig naturalismuskritisch sei. Die Gottesfrage in der praktischen Vernunft verortend könne eine so verstandene Metaphysik eine Philosophie der Hoffnung begründen, ja sogar die Anfänge eine Religionsphilosophie darstellen.
Den anschließenden Empfang nutzten die gut 70 Gäste, um auf den neuen Professor anzustoßen, das Gehörte zu diskutieren und bei Häppchen und Sekt den Nachmittag ausklingen zu lassen.
Zur Person
Thomas Hanke studierte Philosophie und katholische Theologie in Frankfurt am Main, Münster und schließlich in Rom, wo er in beiden Disziplinen das Lizentiat erwarb. 2006 empfing er die Priesterweihe für das Bistum Hildesheim. Anschließend, von 2008 bis 2011, unterrichtete er und wirkte als Schulseelsorger in Hannover. Während dieser Zeit schloss er seine Promotion an der Universität Münster ab. Seine Dissertation über den jungen Hegel und dessen intellektuelles Umfeld wurde mit dem renommierten Sybille-Hahne-Preis 2011 ausgezeichnet, der vom Rektorat der Universität für die beste Leistung im Bereich der Geistes- und Sozialwissenschaften vergeben wird.
Ab 2011 widmete sich Hanke seiner Habilitation an der Goethe-Universität Frankfurt am Main und lehrte parallel dazu an der Philosophisch-Theologischen Hochschule Sankt Georgen, ebenfalls in Frankfurt. Dort stieg er 2014 zum hauptamtlichen Dozenten und 2018 zum Honorarprofessor für Philosophie auf. In seiner 2018 abgeschlossenen Habilitationsschrift, die vom Fachbereich Philosophie und Geschichtswissenschaften der Goethe-Universität angenommen wurde, untersuchte er die Philosophie Robert Brandoms und deren metaphysische Konsequenzen sowie die methodologischen Implikationen des Neopragmatismus für die Auseinandersetzung mit der Philosophiegeschichte.
Von 2017 bis 2019 verbrachte Hanke drei Trimester als Visiting Fellow an der Faculty of Divinity der Universität Cambridge und war Mitglied des St Edmund’s College. Er ist seither Fellow des Cambridge Centre for the Study of Platonism. Im akademischen Jahr 2018/19 vertrat er zudem die Professur für Philosophie an der katholisch-theologischen Fakultät der Universität Erfurt.
Seit 2020 forscht und lehrt Hanke an der katholisch-theologischen Fakultät der Universität Münster, wo er 2023 zum ordentlichen Professor und Direktor des Seminars für Philosophische Grundfragen der Theologie berufen wurde.