Lorenz Dittman: Die Wiederkehr der antiken Götter im Bilde. Versuch einer neuen Deutung (IKON. Bild + Theologie). Paderborn 2001 (310 Seiten).

Ikonband06

Mythologische Bilder der Neuzeit, Werke von Botticelli, Correggio, Tizian, Rubens und Poussin stellen homerische Götter und Göttinnen und ihr Gefolge ihrem Wesen gemäß dar, nicht allegorisch verschlüsselt oder als Vorwand für erotische Akte. Genaue Analysen mythologischer Hauptwerke nach ihrer anschaulichen Gestalt und in ihren Bezügen zu den zugrundeliegenden antiken Texten wie zur mythologischen Bildtradition der Antike lassen erstmals die mythologische Tiefe und Vielschichtigkeit dieser Bilder sichtbar werden. Wenn aber diese Bilder als genuin mythologische Werke gelten dürfen, wie ist ihr Verhältnis zu Darstellungen Christi, seines Lebens und seiner Verkündigung, zu verstehen? Und wenn Kunst etwas zu tun hat mit dem Wesen des Dargestellten, wie verhalten sich die antiken Gätter zu Christus? Aus Schellings "Philosophie der Mythologie und der Offenbarung", die Mythologie und Kunst in ihren Wahrheitsbezügen erörtert, werden Antworten auf diese Fragen formuliert. Zudem ist mit Rudolf Bultmann daran zu erinnern, dass christliches Weltbild weithin ein "mythologisches" war.