Günter Lange: Bild und Wort. Die katechetischen Funktionen des Bildes in der griechischen Theologie des sechsten bis neunten Jahrhunderts (IKON. Bild + Theologie). 2., um ein Nachwort erweiterte Auflage. Paderborn 1999 (279 Seiten).

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Bilderverbot, Bilderstreit, Ikonoklasmus - Begriffe, die in der heutigen bildtheoretischen Diskussion eine wichtige Rolle spielen, ohne dass man sich ihrer theologiegeschichtlichen Herkunft immer bewußt ist. So ist es auch mit der Verbundkategorie "Bild und Wort". Die christliche Religion ist vom Wort, von der Schrift aus in die visuelle Kultur vorgedrungen und hat dort große Wirkungen hervorgebracht. Das Verhältnis von Bild und Wort ist aber von Anfang an auch ein theologisches Grundlagenproblem von höchstem Rang gewesen und ist auch für die heutige kunstwissenschaftliche und theologische Theoriebildung von großem Nutzen. Langes Buch beleuchtet die Zeit des großen byzantinischen Bilderstreits. Aber sein Augenmerk gilt nicht primär dem Hauptthema jener Epoche, dem Bildkult, sondern dem Gebrauch der Bilder, der sich auf die Belehrung, die Erinnerung, die Emotionalisierung des Betrachters richtet. Die didaktischen und rhetorischen Bildfunktionen werden anhand der großen byzantinischen Bildertheologen so erörtert, dass einer heutigen Bildpragmatik Gewinn erwächst. Langes 1969 erstveröffentlichtes Buch war seit Jahrzehnten vergriffen. Die Forschungsgeschichte der Folgezeit resümiert ein der Neuauflage hinzugegebenes Nachwort.