Christine Thomas (WWU): Interpretation seismischer Signale aus der tiefen Erde
Wednesday, 19.05.2010 16:15
Seit Hunderten von Jahren beschäftigen sich Wissenschaftler mit dem
Aufbau und den Prozessen im tiefen Inneren unserer Erde. Um in die
Tiefe zu schauen, eignet sich vor allem die Seismologie:
Aufzeichnungen von Erdbeben an seismischen Stationen tragen
Informationen tiefer Strukturen an die Erdoberfläche. So können z.B.
Reflexionen an Geschwindigkeitsdiskontinuitäten Aussagen über den
Geschwindigkeitskontrast oder die Schärfe eines
Geschwindigkeitsgradienten machen. Wichtige Beobachtungen des
seismischen Wellenfeldes sind Laufzeiten, Wellenformen und
Wellenformpolaritäten, sowie Amplituden der eintreffenden Wellen. Die
Modelle, die erstellt werden sollen, müssen die Verteilung von
Geschwindigkeiten, Dichte und der elastischen Parameter in der Erde
wiedergeben. Trade-offs zwischen den Beobachtungen bzw den Effekten
von Strukturen auf Beobachtungen sowie Unsicherheiten über die
Zusammensetzung der Erde machen die Erdmodelle relativ uneindeutig.
Trotzdem können unter Zuhilfenahme von Mineralogie, Geodynamik,
seismischen Beobachtungen und seismischen Modellierungen Erdmodelle
erstellt werden, die anhand zukünftiger Daten getestet werden können.
Angelegt am 01.10.2009 von Martin Burger
Geändert am 18.05.2010 von Frank Wübbeling
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