• Habilitationsprojekt

    Kirche und Staat im 19. Jahrhundert - Der langsame Abschied vom landesherrlichen Kirchenregiment und die Entstehung protestantischen Kirchtums (Arbeitstitel)

    Die Weimarer Reichsverfassung hob mit ihrer Bestimmung des Ende des Staatskirchentums das auf protestantischer Seite nahezu vier Jahrhunderte bestehende Institut des landesherrlichen Kirchenregiments auf und wird in der Forschung als Zäsur, Katastrophe oder tiefer Einschnitt gedeutet. Doch spätestens seit den 1820er Jahren lässt sich in der öffentlichen Debatte eine kontroverse Auseinandersetzung um die Legitimität und Angemessenheit dieser engen Verbindung von Kirche und Staat verfolgen. Wie diese Debatte geführt wurde, welche Resonanz sie in der Öffentlichkeit zeitigte und welche Mentalitäten in Hinblick auf das landesherrliche Kirchenregiment im Verlauf des 19. Jahrhunderts entstanden sind, mit denen sich der Neubau der Kirche seit den 1920er Jahren konfrontiert sah, nachzuzeichnen, ist das Anliegen dieser Arbeit.