Herzlich Willkommen beim
FORSCHUNGSSCHWERPUNKT Diversität.Leben
des Instituts für Erziehungswissenschaft!
Das Konzept der Diversität hat seinen Ursprung in der US-amerikanischen Bürgerrechtsbewegung und der Entwicklung antidiskriminierender Maßnahmen im Kontext der Chancen- und Bildungsgerechtigkeit. Im Fokus steht die Unterscheidung und Anerkennung von sozialen Gruppenmerkmalen sowie individuellen Personenmerkmalen. Zentral ist die Wertschätzung von Vielfalt, wobei die Verschiedenheit der Personen als Ressource für wechselseitiges und individuelles Lernen und Entwicklung betrachtet werden kann. Gängige Diversitätsdimensionen sind Alter, ethnische Herkunft und Nationalität, sprachlicher Hintergrund, Geschlecht und Geschlechtsidentität, körperliche und geistige Fähigkeiten, Religion und Weltanschauung, sexuelle Orientierung und Identität sowie soziale Herkunft im Sinne der Charta der Vielfalt. Das Konzept der Diversität wurde in den vergangenen Jahren intensiv diskutiert und hat für neue Forschungsimpulse gesorgt.
Forschung im Kontext von Diversität kann als weites aber nur in wenigen Fällen die einzelnen (Teil)Disziplinen überbrückende Forschungsfeld verstanden werden. Somit vereint der Begriff Diversität eine Fülle an Forschungsansätzen unterschiedlicher Provenienz, die ungeachtet ihrer Verschiedenheit die Wirkmächtigkeit von Differenz als gesellschaftliche Wirklichkeit anerkennen. Eine an Diversität orientierten Forschungsperspektive erlaubt dabei nicht nur die Betrachtung von Unterschieden zwischen Gruppen oder Personen, sondern auch von Gemeinsamkeiten. Darüber hinaus richtet sie den Blick auf die Analyse verschiedener Diversitätsdimensionen in ihren Wechselwirkungen und ihrer Vielschichtigkeit, wobei insbesondere eine intersektionale Perspektive das Zusammenwirken von Diversitätsdimensionen und daraus resultierende Diskriminierungsprozesse untersucht. Viele Forschungsansätze verstehen Diversitätsdimensionen dabei als sozial konstruiert und prozesshaft hervorgebracht.
Neben analytischen und an Grundlagen interessierten Forschungsperspektiven rückt besonders in der anwendungsorientierten Forschung Diversität als handlungsleitendes Konzept in den Mittelpunkt. Aus dieser Perspektive stellen sich insbesondere Fragen nach einer Anerkennung sowie nach gesellschaftlichen Thematisierungs- und Bearbeitungsweisen von Diversität. Auf pädagogische Handlungsfelder bezogen bedeutet dies beispielsweise zu erforschen wie pädagogische Verhältnisse unter der Berücksichtigung von Differenz gestaltet werden, welche gesellschaftlichen und professionellen Möglichkeiten pädagogische Fachkräfte haben, um diversitätskompetent zu handeln und wie Chancengleichheit unter der Berücksichtigung der Intersektionalität der verschiedenen Ungleichheitsdimensionen gelingen kann.
Forschung zu Diversität aus der Perspektive unterschiedlicher pädagogischer Handlungsfelder zu bündeln und zu vernetzen und damit den theoretischen Diskurs und den empirischen Erkenntnisstand weiterzuentwickeln, ist Ziel des Forschungsschwerpunkts Diversität.Leben am Institut für Erziehungswissenschaft.
Die Kolloquien des Forschungsschwerpunktes finden im zweiwöchigen Rhythmus mittwochs von 16.00-18.00 Uhr statt. Hier ist neben der Vorstellung der Forschungsprojekte auch Raum für externe Vorträge zum Thema Diversität. Sollten Sie an einem Kolloquium teilnehmen wollen (entweder als Gast oder als Beitragende*r mit einem Vortrag), melden Sie sich gern bei Onno Husen.
Für eine Übersicht über aktuelle Forschungsprojekte im Forschungsschwerpunkt, klicken Sie bitte hier.