Antiquariat Solder
Das Gebäude in der Frauenstraße wurde nach dem zweiten Weltkrieg erbaut. Damals unterhielt die Münsteraner Familie Backmann hier eine Kupferschmiede mit Verkaufsstätte. Durch die unmittelbare Nähe zum Dom war die Schmiede wie geschaffen dafür, Kupferschindeln für das Dach des Gotteshauses herzustellen.
1995 bezog Thomas Solder das Geschäft und mit ihm 30.000–40.000 antiquarische Bücher. Zu seinen Spezialgebieten zählen Jura, Rechtsgeschichte – und „Wilsberg“. Unter diesem Künstlernamen wird das Antiquariat zum Schauplatz kriminalistischen Scharfsinns: Als Wirkungsstätte des Privatdetektivs Georg Wilsberg ist es nicht nur der Welt der Bücher, sondern auch der Verbrecherjagd verpflichtet. Sind Bücher in der gleichnamigen TV-Serie die schönste Nebensache, so spielen sie im echten Leben des Hauses die Hauptrolle. Vom Sachsenspiegel über Reineke Fuchs bis zur Legatenschrift des schwedischen Königs zu den Verhandlungen zum Westfälischen Frieden – an Büchern mit Rechtsbezug mangelt es nicht. Sie werden gerne als Geschenke zum Staatsexamen oder zur Kanzleieröffnung gekauft.
Claudia Lieb