Unter dem Leitthema # digital | denken findet vom 22. bis 26. September 2024 in Münster der XXVI. Deutsche Kongress für Philosophie statt. Der Kongress lädt dazu ein, über die Herausforderungen nachzudenken, mit denen der digitale Wandel sowie die Nutzung und Verbreitung künstlicher Intelligenz die Philosophie konfrontieren.
In den Blick nimmt der Kongress nicht nur die Herausforderungen, denen sich die Philosophie als wissenschaftliche Disziplin und als tradierte Form der Reflexion des menschlichen Welt- und Selbstverhältnisses gegenübersieht. Er nimmt auch die Herausforderung an, vermeintliche philosophische Gewissheiten und das Selbstbild des Menschen angesichts immer neuer Erfolge künstlicher Intelligenz zu hinterfragen, und wird die Konsequenzen binären, dualistischen, manichäistischen oder in Freund-Feind-Schemata sich vollziehenden Denkens kritisch reflektieren.
Der Kongress interpretiert das Leitthema dabei in einem weiten Sinn. Er nimmt die historischen Voraussetzungen und die Grundlagen digitalen Denkens ebenso in den Blick, wie er Alternativen zu digitalem Denken erwägt. Zugleich fragt er nach den Konsequenzen des digitalen Wandels für Alltag und Gesellschaft, Forschung und Wissenschaft, für die Schule und den Hochschulbereich: Wie werden wir morgen philosophieren? Genügt es, Prüfungsordnungen zu ändern und den Einsatz künstlicher Intelligenz gesetzlich zu regulieren? Müssen wir nicht Erkenntnisprozesse und Spielarten der Wissensakkumulation, aber auch die Weltgesellschaft und die Idee eines demokratischen Staates, die Zuschreibung von Verantwortung und die Bestimmung der Adressaten moralischer Normen im Licht des digitalen Wandels neu denken? Was könnte das für die Beantwortung der Fragen nach dem Wahren und dem Seienden, dem Guten und dem normativ Richtigen, dem Schönen und dem Telos menschlichen Lebens bedeuten? Und welche Konsequenzen hätte es für die Analyse anderer zentraler philosophischer Probleme?
Der Kongress wird darüber in mehr als 60 Panels und Einzelveranstaltungen, die zum Teil von den Arbeitsgemeinschaften und den korporativen Mitgliedern der DGPhil vorbereitet werden, sowie in 40 Sektionen zu allen zentralen Gebieten der Philosophie diskutieren. Das umfangreiche Kongressprogramm enthält bereits mehr als 450 Vorträge und wird bis zum Kongressbeginn kontinuierlich ergänzt.