„Gipfel der faulen Kompromisse“: Die Rolle des Kompromisses als Konfliktregulierungsstrategie in der Medienberichterstattung
Kompromisse sind ein wichtiges Mittel zur Regulation von Konflikten, insbesondere auch in der Politik. Während Konflikte und ihr besonderer Stellenwert in den Medien aber vergleichsweise gut erforscht sind, ist über die Berichterstattung zu Kompromissen bisher wenig bekannt. Diese Lücke füllen Julia Metag, Lena Zils und Theresa Feidicker mit einer neuen Studie.
Zentrale Ergebnisse präsentierten die Wissenschaftlerinnen der Universität Münster auf der diesjährigen PolKomm 2023, die vom 28. Bis zum 30. Juni stattfand und von der Fachgruppe Politische Kommunikation der Deutschen Gesellschaft für Publizistik- und Kommunikationswissenschaft (DGPuK) organisiert wurde. In den Mittelpunkt ihres Vortrags stand die Frage, wie und in welchem Umfang über Kompromisse berichtet wird. Zu den Kernergebnissen zählt erstens, dass Qualitätsmedien häufiger über Kompromisse berichten als Boulevardmedien. Zweitens wird besonders bei kommunalen, wirtschaftlichen und Freizeitthemen über Kompromisse berichtet. Drittens unterscheidet sich die thematische Verteilung signifikant zwischen überregionalen und lokalen Medien. Dass Kompromisse ambivalent beurteilt werden, dokumentiert schließlich ihre Einschätzung als gut, schlecht, faul oder akzeptabel.
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