Evonik-Preis prämiert herausragende Abschlussarbeiten am Fachbereich
Am 31.01.2022 wurde erneut der Evonik Preis für herausragende Leistungen während der Master- und Doktorarbeit verliehen. Timo Stünkel aus der Arbeitsgruppe Gilmour erhielt den Preis für seine Masterarbeit über eine iodkatalysierte Synthese von trifluorierten Tetralinen. Das Einfügen von Fluratomen in Moleküle verändert deren chemische und physikalische Eigenschaften, wie das Löslichkeitsverhalten, oder die räumliche Struktur des Moleküls. Damit ändert sich häufig auch dessen biologische Wirkung. Insbesondere im Bereich der Arzneimittel kann das Einfügen von Fluoratomen die Beständigkeit des Moleküls im Körper verbessern und so zu einem effektiveren Medikament führen. Methoden zur Herstellung fluorierter Wirkstoffe liefern daher einen wichtigen Beitrag für die medizinischen Chemie.
Constantin Stuckhardt aus der Arbeitsgruppe Studer konnte die Jury mit seiner Doktorarbeit zur Photoklickreaktion von Acylsilanen an Indolen überzeugen. Er entwickelte unter anderem Methoden, Indole in quantitativer Ausbeute unter milden Bedingungen mit Acylsilanen zu koppeln und anschließend wieder quantitativ zu entkoppeln. Seine Publikation zeigt eine Vielzahl von Anwendungsbeispielen auf, beispielsweise Polymere die bei Bestrahlung mit Licht einer bestimmten Wellenlänge gebildet werden und bei Bestrahlung mit energiereicherem Licht mit niedrigerer Wellenlänge wieder in Fragmente zersetzt werden können.
Begleitet wurde die Preisverleihung von einem Vortrag von Henrick Jens Rickmeier von Evonik über das Projekt Rheticus - ein zukunftsweisendes Projekt das aus Kohlenstoffdioxid (CO2) und Wasser mithilfe von Strom und Mikroorganismen Spezialchemikalien herstellt. Das Ziel des Projektes ist es, diese entwickelten Reaktoren zur künstlichen Photosynthese dort zu installieren wo viel CO2 freigesetzt wird, beispielsweise in Kraftwerken. Dadurch kann entstehendes CO2 gebunden werden, bevor es in die Atmosphäre gelangt. Einen Festvortrag hielt Herr Ekkehard Schwab über den Wandel in der Nutzung von Rohstoffen. Er erklärte wie es bereits einen Wandel in der Industrie durch die Nutzung von Erdöl und Erdgas statt Kohle gab.
Der Evonik-Preis ist mit 500 € (Masterpreis) bzw. 750 € (Promotionspreis) dotiert und wird jährlich durch das Jungchemiker-Forum (JCF) Münster und Evonik verliehen. Ausgezeichnet werden jeweils eine herausragende Master- und Doktorarbeit, die am Fachbereich Chemie und Pharmazie der Westfälischen Wilhelms-Universität Münster erstellt wurden.