ML in der theoretischen Analyse und Simulation molekularer Systeme
In den letzten Jahren hat der Einsatz von Methoden des Maschinellen Lernens (ML) im Bereich der (theoretischen) Analyse molekularer Systeme zunehmend an Bedeutung gewonnen. Dabei unterstützt ML sowohl die Datenauswertung von Experimenten als auch die Datenerzeugung mithilfe verschiedener Simulationsmethoden von der quanten-chemischen bis hin zur makroskopischen Skala. Im Bereich von Dichtefunktionaltheorie und Molekulardynamik-Simulationen übertreffen ML-Modelle teilweise schon jetzt klassische Methoden in den Punkten Genauigkeit und Simulationszeit um ein Vielfaches. Dabei ersetzen ML-Modelle die klassischen Methoden nicht immer, sondern erweitern diese und stellen neue Ansätze zur Verfügung.
Im Bereich der Datenauswertung ermöglichen Clusteralgorithmen und Regressionsmethoden das Erkennen hochkomplexer Zusammenhänge in hochdimensionalen Räumen. Bilderkennungssoftware kann die Auswertung von Spektren vereinfachen oder vollständig übernehmen. Letztendlich lassen sich so hochautomatisierte Prozesse erstellen, die nur ein minimales Eingreifen des Menschen erfordern und so Hochdurchsatz-Experimente ermöglichen, bei denen ein Computer mithilfe von Active Learning darüber entscheidet, welche Experimente als nächstes durchgeführt werden.
In den nächsten Jahren ist eine steigende Zahl von Anwendungen und eine weitere Erforschung der Möglichkeiten des Maschinellen Lernens im Bereich der Analyse molekularer Systeme erwarten.