Rückblick auf vergangene Sonderausstellungen

© Universität Tübingen

Tempelsteuer und Taubenhändler. Geld im Jerusalemer Tempel zur Zeit Jesu Christi in Virtual Reality

Leihgabe der Universität Tübingen

19. Januar bis 26. Februar 2024

Den herodianischen Tempel in Jerusalem kann man heute nicht mehr besuchen, im Jahr 70 unserer Zeitrechnung wurde er durch die Römer zerstört. Doch vom 19. Januar bis zum 26. Februar 2024 konnte man zumindest virtuell durch einen der eindrucksvollsten Bauten im antiken Mittelmeerraum gehen, im Archäologischen Museum wurde eine VR-Station aufgebaut, die von Wissenschaftlern der Universität Tübingen entwickelt wurde. Dank ihnen lässt sich mit Hilfe von Avataren zum Beispiel erleben, wie zur Zeit Jesu im Heiligtum mit Geld umgegangen wurde, vom Umtausch fremden Geldes an den Geldwechslertischen, um die Tempelsteuer zu bezahlen, bis hin zum Kauf von Tauben als Opfertiere.

Die "Düwelsteine" bei Heiden
Die "Düwelsteine" bei Heiden
© LWL

Stein für Stein zurück in die Vergangenheit. Die "Düwelsteine" bei Heiden

Citizen-Science-Projekt mit Altertumskommission für Westfalen

23. November 2023 bis 17. Februar 2024

Im Jahr 1932 wurde das Megalithgrab "Düwelsteene" bei Heiden umgestaltet, um es in einen vermeintlich aufgeräumten, idealtypischen Zustand zu versetzen. Was heute schmuck aussieht, ist wissenschaftlich nicht mehr auswertbar. Daher wurden die Bürger*innen von Heiden aufgerufen, in ihren Fotobeständen nach Bildzeugnissen zu forschen, die vor 1932 aufgenommen den Originalzustand der Düwelsteene zeigen. Auf der Basis der eingesandten Fotografien konnten die zuvor digital eingemessenen Findlinge virtuell wieder in den Originalzustand versetzt werden. Das Projekt der Altertumskommission für Westfalen, der Gemeinde Heiden, dem Heimatverein Heiden 1921 e.V. und der Bürgerinitiative Düwelsteene gewann 2019 den ersten Citizen-Science-Preis der Universität Münster. Im Archäologischen Museum wurden die Ergebnisse vom 23. November bis 2023 bis zum 17. Februar 2024 vorgestellt.

© Kolleg-Forschungsgruppe "Zugang zu kulturellen Gütern im digitalen Wandel"

Oliver Laric: Reclining Pan (2021)

Kooperation mit der Kolleg-Forschungsgruppe „Zugang zu kulturellen Gütern im digitalen Wandel“

4. bis 30. Oktober 2023

Kunstwerke waren viele Jahrhunderte exklusiv, nur Begüterte konnten es sich leisten, ihr Haus mit Gemälden und Skulpturen zu schmücken. Die Digitalisierung hat Kunst demokratischer gemacht. Einen radikal öffentlichen Zugang versucht der österreichische Künstler Oliver Laric, indem er ausgewählte archäologische Funde scannt, sie mit 3-D-Druckern reproduziert und die Daten kostenfrei jedermann im Internet zur Verfügung stellt. Sein auf diese Weise entstandenes Kunstwerk "Reclining Pan" aus dem Jahr 2021 war vom 4. bis 30. Oktober 2023 im Archäologischen Museum zu sehen. Organisiert wurde die Sonderausstellung von der Kolleg-Forschungsgruppe "Zugang zu kulturellen Gütern im digitalen Wandel“ der Universität.

Die Stadt Münster als Produktionsort im Mittelalter

Studioausstellung mit der Stadtarchäologie Münster zum Schauraum Münster und Tag des Offenen Denkmals

August/September 2023

Zur Langen Nacht der Museen am Samstag, 26. August 2023, zeigte das Archäologische Museum gemeinsam mit der Stadtarchäologie Münster eine Studioausstellung zur Stadt Münster als Produktionsort im Mittelalter. Zu sehen war beispielsweise ein geglätteter Knochen, gefunden auf dem Areal der Wilmergasse 11, der dazu diente, beim Weben den so genannten "Papp", eine Masse aus Mehl und Wasser, auf den bereits gewebten Stoff aufzutragen, um ihn zu stabilisieren. Am Syndikatplatz arbeitete im 11./12. Jahrhundert ein Juwelier, dessen Gussformen aus Keramik vermuten lassen, dass er Schmuckstücke oder Buchbeschläge aus Edelmetallen herstellte. Erkennbar sind ein Drachen und ein rückwärts blickendes hundeartiges Tier. In den zahlreichen Werkstätten der Knochenschnitzer fräste man Rosenkranz-Perlen oder Knöpfe aus Knochenplatten oder fertigte Kämme, Nadeln, Messergriffe und vieles mehr. Abfälle einer solchen Werkstatt wurden beispielsweise nahe dem Buddenturm oder an der Salzstraße geborgen.

© Archäologisches Museum

Das Pferd in der Antike. Von Olympia bis Troja

Sonderausstellung im Westfälischen Pferdemuseum im Allwetterzoo Münster

16. Juni bis 18. September 2022

Im Rahmen der Sonderausstellung wurde das Westfälische Pferdemuseum von Barbara Overbeck und WDR 5 besucht und der Kustos des Archäologischen Museums Münster, Dr. Helge Nieswandt, beantwortete ihr einige interessante Fragen. 

Für alle Interessierten ist hier der Link zu dem Interview:
https://www1.wdr.de/mediathek/audio/wdr5/
wdr5-scala-aktuelle-kultur/audio-kulturgeschichte-des-pferdes-in-muenster-100.html

 

© Archäologisches Museum

"WeltWeitUnverzichtbar - Kleine Fächer für große Themen"

(10. Januar bis 22. März 2020, vorzeitiges Ende am 12.02.2020 wegen der Corona-Pandemie)

Besucherzahl: 2.221

 

In der heutigen globalen Welt leben wir in Gesellschaften, die sich schnell und ständig wandeln. Diese Dynamik ist eine Herausforderung, die es zu bewältigen gilt. Bewaffnete Konflikte, Menschenrechtsverletzungen, Ungleichheit, Umweltverschmutzung und Populismus sind nur einige der gesellschaftlichen Probleme, vor denen wir stehen. Sie zu verstehen, bedeutet auch Ansätze für Lösungen zu überlegen. Einen Beitrag dazu leisten die sogenannten "Kleinen Fächer" in den Geisteswissenschaften.

Im Rahmen der "Kleine-Fächer-Wochen" zeigen wir an der Universität Münster eine Ausstellung, in deren Zentrum nicht Altbekanntes steht, sondern an kleinen Dingen globale Phänomene präsentiert werden. Anhand von drei gesellschaftlichen Herausforderungen - Migration, Kommunikation und Nachhaltigkeit - geben wir einen Einblick, wie wir Kernfragen und Probleme der modernen Gesellschaft betrachten und damit zum Verständnis dieser Themen beitragen.

© Archäologisches Museum

"Eirene - Pax. Frieden in der Antike"

28. April bis 02. September 2018

Besucherzahl: 6499

Das Archäologische Museum der Universität Münster zeigt im Rahmen der Münsteraner Kooperationsausstellung „Frieden. Von der Antike bis heute“ die Teilausstellung „Eirene/Pax. Frieden in der Antike“ mit Exponaten aus der Zeit vom 8. Jh. v. Chr. bis ins 3. Jh. n. Chr. Schwerpunkt der Ausstellung ist die Bedeutung des Friedens in der griechischen und römischen Antike. Zu sehen sein wird auch der älteste erhaltene Friedensvertrag der Welt zwischen dem Hethiter-Reich und Ägypten (1259 v. Chr.).

Annäherungen an Friedensschlüsse in Griechenland bieten beispielsweise hochrangige bemalte Gefäße sowie ein Urkundenrelief aus Athen, auf dem die Stadtgöttinnen von Athen und Samos einen Bündnisschluss besiegeln. Die berühmte Statue der Friedensgöttin Eirene, die wohl 375 v. Chr. auf dem Staatsmarkt von Athen aufgestellt wurde, steht als prächtige Skulptur für neue Wege zum Frieden nach dem verheerenden Peloponnesischen Krieg. In ihr nimmt der Friede Gestalt an.

Im Römischen Reich wird die Friedensgöttin Pax auf Münzen, Schmucksteinen und dem Friedensaltar des Kaisers Augustus (ara pacis) als Reichtum Gebende inszeniert. Altäre feiern auch in den Provinzen den von diesem Kaiser errungenen Frieden wie ein Exemplar aus Narbonne bezeugt. Das Friedensforum des Kaisers Vespasian (templum pacis) wird mit hochrangiger Kunst versehen: Hierfür steht die Statue des sterbenden Galliers.

Ein wichtiger Aspekt ist die Auseinandersetzung mit Symbolen und Gesten des Friedens aus dem gesamten griechisch-römischen Altertum: Den Sieg visualisieren die Göttin Victoria, verschiedene Siegesmale und Waffenhaufen. Festmahl, Kuss, Umarmung, Handschlag, Füllhorn, Zweig und Botenstab sind Symbole des Friedens – ebenso wie die Friedensstädte.

© Archäologisches Museum

"Tod und Ewigkeit. Die Münster-Mumie im Fokus der Forschung"

19. November 2016 bis 22. Januar 2017

Besucherzahl: 3773

Im Jahre 1978 wurde dem Archäologischen Museum der Universität Münster ein altägyptischer Holzsarg mit einer Mumie als Dauerleihgabe des Konrad-Ziegler-Gymnasiums (Mülheim/Ruhr) übergeben. Sowohl der Sarg als auch die Mumie konnten im letzten Jahr umfassend restauriert werden und stehen im Mittelpunkt dieser Sonderausstellung.

Die wissenschaftliche Erforschung dieser Mumie war Ausgangspunkt für die Auseinandersetzung mit dem Umgang mit Verstorbenen in verschiedenen Kulturen und Zeiten — nicht zuletzt unserem Umgang mit der Präsentation von Mumien in Museen. In der Ausstellung werden die Ergebnisse dieses Dialogs zwischen Ägyptologen, Mumienforschern und Philosophen dargestellt und die Besucher eingeladen, sich ihren eigenen Zugang zu diesem spannenden und komplexen Thema zu erarbeiten.

© Archäologisches Museum

"Fundsache Münster. Ausgraben - Vom Stadtrand bis zum Domplatz"

03. September bis 30. Oktober 2016

Besucherzahl: 3674

2001 wurde die Stadtarchäologie als Teil der städtischen Denkmalpflege in Münster etabliert. Seitdem begleitet sie entsprechend des Denkmalschutzgesetzes von NRW Bauvorhaben in Münster und Umgebung. Bislang mehr als 30 durchgeführte Maßnahmen erbrachten wissenschaftlich interessante Funde und Befunde, die die Geschichte der Stadt von ihrer frühesten Besiedlung über das Mittelalter bis hin zur Neuzeit dokumentieren.

Diese Ausstellung sollte exemplarisch den archäologischen Kenntnisstand zur Stadtgeschichte vermitteln und einen Zwischenbericht über die Arbeit und Ergebnisse der Stadtarchäologie der zurückliegenden 15 Jahre geben. Ausgesuchte Fundstücke repräsentierten die Fülle an historischen Hinterlassenschaften und gaben Einblick in das historische Alltagsleben sowie die Stadtentwicklung Münsters.

© Archäologisches Museum

"Zypern. Drei Ausschnitte"
17. Juni bis 21. August 2016

Besucherzahl: 872

Vor 20 Jahren wurde an der Universität Münster das Institut für Interdisziplinäre Zypernstudien gegründet. Dieses Jubiläum ist Anlass für eine Ausstellung, die das Institut mit dem Archäologischen Museum konzipiert hat. Gezeigt werden zum ersten Mal sämtlichen antiken zyprischen Objekte aus den Beständen des Archäologischen Museums sowie einige Antiken aus dem Archäologischen Museum der Universität Gießen und Exponate anderer Leihgeber wie der zyprischen Botschaft in Berlin.

Großformatige Schwarz-Weiß-Fotografien der Bank of Cyprus Cultural Foundation bilden den zweiten Teill der Ausstellung. Städte, Landschaften und Menschen Zyperns an der Wende vom 19. zum 20. Jahrhundert sind auf ihnen zu sehen: Einblicke in eine längst vergangene Zeit.

Objekte der Künstlerin Angela B. Clement, die sämtlich um das Thema Kupfer kreisen, bilden den dritten Teil der Ausstellung. Ihre Auseinandersetzung mit diesem Metall ein ein bewusster Bezug zu Zypern, dessen Name Κυπρος (dt. Zypern) übersetzt Kupfer heißt.

 

"Vasen Bilder Welten" (11. April 2015 - 12. Juli 2015)

Besucherzahl: 1242

Insgesamt 115 bemalte Tongefäße der Sammlung Dr. Dietmar Jordan wurden in dieser Sonderausstellung präsentiert – 61 davon erstmalig in der Öffentlichkeit. Es waren zumeist Vasen aus dem griechischen Kulturraum und einige wenige aus dessen Nachbargebieten, die einen Zeitraum von fünf Jahrhunderten (8. – 3. Jh. v. Chr.) entstammen. Die Ausstellung war in vier Bereiche gegliedert: Der erste Teil bot einen Überblick über die Vasenmalerei in der griechischen Antike, in dem sämtliche in der Privatsammlung vertretenen Epochen und Landschaften gezeigt wurden. Es schloss sich analog dazu eine Gruppe von sieben äußerst erlesenen Gefäßen mit besonders qualitätvoll gestalteten Vasenbildern an. Der Hauptteil zeigte einen Einblick in die Bilderwelten: Diese 18 Vitrinen waren thematisch strukturiert (z.B. Tierbilder, Sport, Krieg, Dionysisches Treiben) und gipfelten in den Darstellungen des Herakles, des Sammlers Lieblingshelden. Den Abschluss bildeten einige Gefäße, die die Sammlungsgeschichte dokumentierten.

 

„Gold und Blei - Norm und Wert im byzantinischen Alltag“ (16. Januar - 15. März 2015)

Besucherzahl: 979

Die Ausstellung „Gold und Blei – Norm und Wert im byzantinischen Alltag“, die anlässlich des 50-jährigen Jubiläums des Instituts für Byzantinistik und Neogräzistik an der WWU Münster organisiert wurde, machte anhand ausgewählter Objekte sichtbar, auf welchen Ordnungen und Werten der byzantinische Alltag basierte und wie Vorschriften und Bestimmungen diesen beeinflussten und lenkten. Auf dem Marktplatz wurden geeichte Gewichte und unverfälschtes Geld verwendet, um den geregelten und kontrollierten Austausch von Waren zu sichern. Bleisiegel und Metallstempel garantierten die Unversehrtheit von Sendungen, während byzantinische Goldmünzen als Leitwährung bis ins Hochmittelalter einem festgesetzten Standard folgten und kaiserliche Macht reflektierten.

Das religiöse Leben erfuhr eine neue Ausrichtung in der Spätantike: Mit der Duldung des Christentums durch Kaiser Konstantin I. (306–337) wurde das Kreuz zum christlichen Zeichen in allen Bereichen des gesellschaftlichen Lebens. Viele Gegenstände, die im täglichen Leben in Gebrauch waren, zeugten von der raschen Ausbreitung des neuen Glaubens. Aus den Beständen des Archäologischen Museums der Universität sowie aus Privatsammlungen wurden neben Goldmünzen und Bleisiegeln solche alltäglichen und liturgischen Objekte (Lampen, Pilgerampullen, Prozessionskreuze und Reliquiarkreuze) präsentiert.

Sonderausstellung UNESCO-Flüchtlingshilfe „Trotzdem – ich lebe“ (17. - 30. Dezember 2014)

Besucherzahl: 343

Vom 17.12. – 30.12.2014 zeigte das Archäologische Museum der Universität Münster die Ausstellung „Trotz dem – ich lebe“ in Kooperation mit der UNO-Flüchtlingshilfe. Die Ausstellung zeigte eindrucksvolle Bilder, die den Betrachter an den Emotionen von Flüchtlingen teilhaben ließen. Entstanden sind die Werke im Rahmen der Kunsttherapie des Evangelischen Zentrums für Beratung und Therapie „Haus am Weißen Stein“ in Frankfurt a. M. Alle Spenden, die während der Ausstellung und online gesammelt wurden, kamen der Nothilfe Syrien der UNO-Flüchtlingshilfe zu Gute.

Schmerz, Angst, Verzweiflung, aber auch Mut, Hoffnung und Lebenswille spiegelten sich in den 21 Kunstwerken, die die Flüchtlingsfrauen gemeinsam mit Kunsttherapeutin Barbara Wilz kreiert haben. Jeder von uns kennt diese Empfindungen, doch glücklicherweise haben die meisten von uns sie noch nicht in einer solchen Intensität erfahren müssen.
2014 waren mehr als die Hälfte der syrischen Bevölkerung auf der Flucht. Damit war und ist Syrien laut UNHCR Statistik weltweit das Land mit den zweithöchsten Flüchtlingszahlen und der höchsten Anzahl an Menschen, die innerhalb ihres eigenen Landes fliehen mussten. Ein Ende der Krise ist nicht in Sicht. Die stetigen Flüchtlingsströme wirken sich vor allem auf die angrenzenden Staaten aus, da sie bereits über ihre Kapazitäten Flüchtlinge aufnehmen. "Wir tun alles, was wir können", betont UN-Flüchtlingskommissar António Guterres. Doch gerade im Winter wurde allgemein eine Zuspitzung der Versorgungslage in den Flüchtlingslagern erwartet.
Das Archäologische Museum der Westfälischen Wilhelms-Universität möchte Sie darum einladen sich auf die Gefühlswelt von Flüchtlingen einzulassen und mit Ihren Spenden Menschen in einer solchen Notlage zu unterstützen.

Weitere Informationen zur Nothilfe Syrien finden Sie auf der Homepage der UNO-Flüchtlingshilfe (www.uno-fluechtlingshilfe.de).
Onlinespenden unter: https://www.uno-fluechtlingshilfe.de/aktiv-werden/eigene-spendenaktion.html?hptitle=arch-museum-fuer-syrien

Zwischen Hellespont und Nemrud Dağ - 80 Jahre Münsteraner Forschung in der Türkei (27. Juni bis 31. August 2014, verlängert bis zum 12. Oktober 2014)

Besucherzahl: 4816

Die Ausstellung „Zwischen Hellespont und Nemrud Dağ“ im Archäologischen Museum der Uni Münster präsentierte vom 27. Juni bis 12. Oktober 80 Jahre Münsteraner Forschung in der Türkei. Sie blickt zurück auf Großprojekte der Universität in der südosttürkischen Region Kommagene, in der Altertumswissenschaftler aus Münster im Verlauf des 20. Jahrhunderts zahlreiche Funde machten. Die Ausstellung stellte den Herrscherkult um König Antiochos I. im 1. Jahrhundert vor Christus in der Südosttürkei in den Mittelpunkt.

Ein besonderer Blick galt der Präsentation der Arbeit des 1992 verstorbenen Münsteraner Altertumswissenschaftlers Prof. Dr. Friedrich-Karl Dörner. Zugleich beschäftigt sich die Ausstellung mit dem für den Exzellenzcluster wesentlichen Wechselspiel zwischen Religion und Politik, etwa mit dem von Antiochos I. begründeten Herrscherkult, der die Vergöttlichung der königlichen Familie als zentrales Element beinhaltete.

Die Ausstellung präsentierte vielfältige Exponate, darunter den Gipsabguss einer prähistorischen Kalksteinfigur aus dem 8. Jahrtausend v. Chr., die bei Kilisik gefunden wurde und eines der frühesten Exemplare einer jungsteinzeitlichen Kulturstufe darstellt. Zu sehen waren auch ein Modell des Grabheiligtums von Antiochos I. auf dem Nemrud Dağ, das den Herrscher inmitten der Götter seines Pantheons zeigt, sowie Münzen der Stadt Alexandreia Troas aus dem 3. Jahrhundert nach Christus, deren Bilder von der Entstehung des Heiligtums des Apollon Smintheus und der Stadtgründung erzählen.

Zu den Ausstellungsstücken gehörten auch Funde aus dem antiken Heiligtum des Gottes Iuppiter Dolichenus in der Südosttürkei. Weitere Exponate stammen aus dem laufenden Münsteraner Projekt in Patara sowie aus weiter zurückreichenden Aktivitäten, etwa aus Pergamon, Alexandria Troas und Lysimacheia. Das LWL-Landesmuseum für Kunst und Kultur in Münster steuerte Fundmünzen von der Spätklassik bis in die hochmittelalterliche Zeit bei.

Alexander Burganov - Antike Traumbilder (31. August - 01. Dezember 2013)

Besucherzahl: 6673

Als Prof. Alexander Burganov aus Moskau im Jahr 2012 mit dem Wunsch an uns herantrat, von ihm geschaffene Skulpturen und Graphiken in einen Dialog mit den antiken Originalen im Archäologischen Museum der Universität Münster treten zu lassen, haben wir diese Idee gerne aufgenommen. Insbesondere sein Ansatzpunkt, der sich im Titel „Antike Traumbilder“ repräsentiert findet, seine Interpretationen antiker Bildthemen mit den bisweilen über zweitausend Jahren alten Originalen korrespondieren zu lassen, hat uns überzeugt.

Griechen und Römer selbst hatten eine viel engere Beziehung als die heutigen Menschen zu Traumbildern. Man sah in ihnen die Äußerung der Götter, die über diesen Weg den Menschen ihre Ratschläge weitergeben wollten. Widerspiegelung für diese Sichtweise waren zwei Erzählungen über Apollon und Prometheus, die diese beiden als „erste Erfinder“ der Träume darstellten. Auffällig ist, dass die jeweilige Verschlüsselung der Botschaft durch die Götter deshalb vorgenommen wurde, damit die Deutungsnotwendigkeit der Traumbilder das gesamte komplizierte System der Kommunikation zwischen Göttern und Menschen absicherte.

Mit über 6600 Besuchern war die Ausstellung bisher die mit Abstand erfolgreichste!

Wadd ist Vater. Südarabien im Altertum: Antike Objekte und aktuelle Forschung (14. Juni - 11. August 2013)

Besucherzahl: 759

Südarabien war in der Antike eine außerordentlich geschätzte Landschaft. Das ungefähr der heutigen Republik Jemen entsprechende Gebiet wurde im Altertum Arabia Felix, d. h. das Glückliche Arabien, genannt. Berühmtheit erlangte die Region durch das reichhaltige Angebot an Räucherwerk. So brachte die in der Bibel überlieferte Königin von Saba anlässlich eines Besuches bei König Salomon die begehrten Aromen Myrrhe und Weihrauch mit nach Jerusalem.

„Wadd ist Vater“ lautet die Inschrift auf einem steinernen Amulett, welches zu dem Teil der Ausstellung gehört, der einen repräsentativen Überblick über die Kleinkunst des antiken Südarabien bietet. Diese Originalobjekte sind mit einer wissenschaftlichen Dokumentation der Universität Heidelberg kombiniert, in welcher aktuelle Forschungen zu Himjar, einem beinahe vergessenen Reich des 2. bis 6. Jh. n. Chr. vorgestellt werden.