Vitrine III

Gudea-Statue I

Gipsabguss (Original aus schwarzem Diorit; heutzutage im Louvre Museum, Paris)

Höhe: 45 cm

ca. 2130-2110 v. Chr.; aus Girsu (mod. Tello/Irak)

Diese Beterstatue stellt Gudea, den Stadtfürsten (ensi) des sumerischen Stadtstaates Lagaš (ca. 2130-2110 v. Chr.), in einer sitzenden Position dar. Auf dem unteren Teil des Umhangs der Statue ist eine sumerische Weihinschrift in fünf Kolumnen angebracht. In ihr präsentiert sich Gudea durch Verweise auf seine zahlreichen Bauprojekte als gottesfürchtiger Herrscher. Nachdem Gudea auch für seinen persönlichen Gott Ningišzida einen Tempel errichtet hatte, fertigte er diese Statue von sich an und stellte sie in dem neu gebauten Tempel auf.

Beterstatuen dienten vor allem dazu, den Spender (in diesem Fall Gudea) zu jeder Zeit vor der jeweiligen Gottheit, der der Tempel geweiht war, zu repräsentieren. Gleich-zeitig erfuhren auch die Beterstatuen selbst Verehrung. Dies gilt insbesondere für die Statuen Gudeas, der nach seinem Tod vergöttlicht wurde.

 

Zur Inschrift der Statue (ORACC)

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Libationsbecher des Gudea

Gipsabguss (Original aus Speckstein (Steatit); heutzutage im Louvre Museum, Paris)

Maße: ca. 23 cm Höhe, ca. 8 cm Breite

ca. 2130-2110 v. Chr.; aus Girsu (mod. Tello/Irak)

Dieser Becher wurde im Kult für Libationen — d.h. Trankopfer — verwendet und enthält eine kurze Weihinschrift des sumerischen Stadtfürsten Gudea (ca. 2140-2120 v. Chr.) an seinen persönlichen Schutzgott Ningišzida. Die Inschrift verläuft mittig um den Becher herum und ist in ein Relief eingebettet, welches zwei sich kreuzende Schlangen zeigt, die von zwei aufgerichteten Schlangendrachen umrahmt werden, was als ein Kultbild des Schlangengottes Ningišzida in seinem Tempel zu verstehen ist.

 

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Bauinschrift des Ur-Namma

Gipsabguss (Original aus Stein; heutzutage im Vorderasiatischen Museum, Berlin)

Maße: ca. 12 cm Höhe, ca. 6,9 cm Breite, ca. 1,8 cm Dicke

ca. 2110-2093 v. Chr.; aus Uruk (mod. Warka/Irak)

Diese Tafel enthält eine Bauinschrift des sumerischen Königs Ur-Namma (ca. 2110-2093 v. Chr.) anlässlich der Restaurierung des Tempels von Innana in Uruk. Ur-Namma begründete die III. Dynastie von Ur und führt in der Inschrift dementsprechend unter anderem den Titel „König von Sumer und Akkad“, den er nach seiner Einigung der einst selbständigen sumerischen Stadtstaaten unter seiner Herrschaft in die Königstitulatur eingeführt hat. Dieser bedeutende Herrscher zeichnete sich vor allem durch umfassende Bautätigkeit, sowie die früheste Gesetzessammlung aus.

 

Zur Inschrift (ORACC)

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Seite des Museums

Bauinschrift des Gudea

Gipsabguss (Original aus Kalkstein; heutzutage im Vorderasiatischen Museum, Berlin)

Maße: ca. 10 cm Höhe, ca. 8 cm Breite

ca. 2130-2110 v. Chr.; Provenienz unklar

Diese Tafel enthält eine Gründungsurkunde des sumerischen Stadtfürsten Gudea (ca. 2130-2110 v. Chr.), die dieser anlässlich der Vollendung eines Tempelbaus für die Göttin Bau anfertigen ließ.

 

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