Gudea-Statue I
Gipsabguss (Original aus schwarzem Diorit; heutzutage im Louvre Museum, Paris)
Höhe: 45 cm
ca. 2130-2110 v. Chr.; aus Girsu (mod. Tello/Irak)
Diese Beterstatue stellt Gudea, den Stadtfürsten (ensi) des sumerischen Stadtstaates Lagaš (ca. 2130-2110 v. Chr.), in einer sitzenden Position dar. Auf dem unteren Teil des Umhangs der Statue ist eine sumerische Weihinschrift in fünf Kolumnen angebracht. In ihr präsentiert sich Gudea durch Verweise auf seine zahlreichen Bauprojekte als gottesfürchtiger Herrscher. Nachdem Gudea auch für seinen persönlichen Gott Ningišzida einen Tempel errichtet hatte, fertigte er diese Statue von sich an und stellte sie in dem neu gebauten Tempel auf.
Beterstatuen dienten vor allem dazu, den Spender (in diesem Fall Gudea) zu jeder Zeit vor der jeweiligen Gottheit, der der Tempel geweiht war, zu repräsentieren. Gleich-zeitig erfuhren auch die Beterstatuen selbst Verehrung. Dies gilt insbesondere für die Statuen Gudeas, der nach seinem Tod vergöttlicht wurde.