Aus der Vergangenheit lernen - Altorientalistische Forschungen in Münster im Kontext der internationalen Fachgeschichte

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© Ludger Hiepel

Vor 105 Jahren wurde an der Universität Münster das Ordinariat für Orientalische Sprachen (unter Einschluss der altorientalischen Geschichte) begründet, das Prof. Dr. Hubert Grimme von 1911–1929 innehatte. Damit war er der erste Professor, der den Alten Orient in Forschung und Lehre an der Universität Münster vertrat. Dies wie auch der 125. Geburtstag von Prof. Dr. Dr. Friedrich Schmidtke, von 1937–1959 Professor für Geschichte und Kultur des Alten Orients in Münster, sind für das Institut für Altorientalische Philologie und Vorderasiatische Altertumskunde Anlass, diese Tagung durchzuführen.

Neben der Vorstellung neuer Forschungsergebnisse im Bereich der internationalen Wissenschafts- und Fachgeschichte geht es bei der Tagung um das Aufzeigen von Traditionslinien der Altorientalistik und Vorderasiatischen Archäologie (an der Universität Münster) sowie — darauf aufbauend — um die programmatische Vertiefung von Forschungsperspektiven. Die Beiträge sind daher drei inhaltlichen Schwerpunktbereichen zugeordnet:
 

1. Die Geschichte der Altorientalistik in Münster und ihre hochschul- und wissenschaftspolitischen Rahmenbedingungen
2. Die Fachgeschichte der Altorientalistik im (inter)nationalen Kontext
3. Die Altorientalistik in Münster — Traditionen und Perspektiven

Gruppenbild
Prof. Dr. Ellen Rehm; Prof. Dr. Hans Neumann, Dipl.-Theol. Ludger Hiepel, M.A., Prof. Dr. Reinhard Dittmann (v. l.)
© Uni MS - Peter Grewer



Während der Tagung wird es darüber hinaus eine Studio-Ausstellung zur Geschichte und zu den Forschungen der
Altorientalistik und Vorderasiatischen Archäologie an der Universität Münster in den Räumlichkeiten des Instituts
geben.

Tagungsflyer (PDF)

Bericht in der "wissen I leben" (PDF)




 

Programm

Mittwoch, 30.11.2016
18:00 Eröffnung und Begrüßung
Hörsaal JO 1 | Johannisstr. 4 | 48143 Münster
18:30-19:30 Öffentlicher Abendvortrag:
Leipziger Schulen der Altorientalistik – Was ist das? | Joachim Oelsner (Leipzig/Jena)
20:00 Ausstellungseröffnung und Empfang
Institut für Altorientalische Philologie und Vorderasiatische Altertumskunde | Rosenstraße 9 | 48143 Münster
1. Die Geschichte der Altorientalistik in Münster und ihre hochschul- und wissenschaftspolitischen Rahmenbedingungen
Donnerstag, 1.12.2016
9:45-10:00 Begrüßung
Festsaal | Schlossplatz 5 | 48143 Münster
10:00-10:45 50 Jahre: Von Hubert Grimme über Friedrich Schmidtke zu Wolfram von Soden. Wissenschaftliche, institutionelle und biographische Entwicklungen | Ludger Hiepel (Münster)
10:45-11:15 Münsters frühe Orientalisten bis Hubert Grimme – Zwischen Theologie, Alt-Orientalistik und Arabistik | Peter Heine (Berlin)
11:15-11:30 Kaffeepause
11:30-12:00 (Alt-)Orientalistische Forschungen in Münster – der Beitrag der Katholisch-Theologischen Fakultät 1830–1930 | Marie-Theres Wacker (Münster)
12:00-12:30 Das Extraordinariat für christliche Orientkunde an der Katholisch-Theologischen Fakultät (1917–1935) | Thomas Flammer (Münster)
12:30-14:30 Mittagspause
2. Die Fachgeschichte der Altorientalistik im (inter)nationalen Kontext
14:30-15:00 Die New Archaeology und ihr Beitrag zur Erforschung altorientalischer Gesellschaftsgeschichte | Norman Yoffee (Santa Fe/Ann Arbor)
15:00-15:30 The European Rediscovery of Bisitun and Persepolis | Jan Tavernier (Louvain-la-Neuve)
15:30-16:00 Die Ausgrabungen in Babylon und ihre Aufarbeitung | Katja Sternitzke (Berlin)
16:00-16:30  Kaffeepause
16:30-17:00 Völkische Beobachter: Deutsche Archäologen im (Interpretations)streit | Stefan Hauser (Konstanz)
17:00-17:30 Assur und Kar-Tukulti-Ninurta oder das hässliche Entlein und der Strahleprinz | Reinhard Dittmann (Münster)
18:30-19:30 Öffentlicher Abendvortrag:
Altorientalistik und die Krise des Historismus | Sabine Mangold-Will (Wuppertal)
20:00 Gemeinsames Abendessen der Referenten auf Einladung des Ugarit-Verlages, Münster
Freitag, 2.12.2016
9:00-9:30 Thorstein Veblen – Max Weber – Moses Finley – Karl Polanyi. Wie begreifen wir Wirtschaft im alten Mesopotamien? | Johannes Renger (Berlin)
9:30-10:00 Otto Neugebauer und die Erforschung der Mathematik im Alten Orient | Jens Høyrup (Roskilde)
10:00-10:30 Vorderasiatische Sammlung und Altertumswissenschaft in der Orientalischen Abteilung der Eremitage zu St. Petersburg | Natalya Koslova (St. Petersburg)
10:30-11:00 Kaffeepause
11:00-11:30  Studies
 in History of Mesopotamian Religion in St. Petersburg (1850–2009) | Vladimir Emelianov (St. Petersburg)
11:30-12:00 La recherche assyriologique en France au XXe siècle | Jean-Jacques Glassner (Paris)
12:00-12:30 German Oriental
 Scholarship and the USA: Aspects of a Complex Relationship | Benjamin R. Foster (New Haven)
12:30-14:30 Mittagspause
3. Die Altorientalistik in Münster – Traditionen und Perspektiven
14:30-15:00 Wolfram von Soden und die akkadische Lexikographie | Michael P. Streck (Leipzig)
15:00-15:30 Old Assyrian Research at Münster: Linguistic Foundations, Text Editions, and Beyond | Klaas R. Veenhof (Leiden)
15:30-16:00 Kaffeepause
16:00-16:30 Altorientalistik im Exzellenzcluster: Sklaverei in Mesopotamien in altbabylonischer Zeit | Christin Möllenbeck (Münster)
16:30-17:00 Lebenswelt und Weltdeutung in einer spätbronzezeitlichen Metropole. Interdisziplinäre Zukunftsperspektiven für die Münsteraner Ugaritforschung | Reinhard Müller (Münster)
17:00-17:30 Von Leipzig nach Münster – Traditionen und Perspektiven der Keilschriftrechtsgeschichte | Hans Neumann (Münster)
17:30 Resumée und Abschluss der Tagung

 

Organisation

Prof. Dr. Hans Neumann | neumannh@wwu.de

Dipl.-Theol. Ludger Hiepel, M.A. | ludger.hiepel@wwu.de

Institut für Altorientalische Philologie und
Vorderasiatische Altertumskunde
Rosenstr. 9 | 48143 Münster

Anmeldung:

Für Teilnehmer, die Tagungsmaterialien erhalten sowie am Empfang teilnehmen möchten, wird um Anmeldung bei den Organisatoren bis zum 25.11.2016 gebeten. Teilnahmegebühren werden nicht erhoben.