Vortrag „assyrisch – assyrisierend – assyrisiert:
Südostanatolien unter assyrischer Herrschaft“
Im Rahmen des Colloquiums, das gemeinsam von der Altorientalischen Philologie und der Vorderasiatischen Altertumskunde veranstaltet wird, finden in regelmäßigen Abständen Vorträge zu neuen Forschungen am Institut sowie von auswärtigen Gelehrten statt.
Am Donnerstag, dem 04.07.2013,
um 19 Uhr c.t. (!) spricht
PD Dr. Dirk Wicke (Mainz)
über das Thema:
assyrisch – assyrisierend – assyrisiert:
Südostanatolien unter assyrischer Herrschaft
Als im Juli des Jahres 611 die Provinzhauptstadt Tušḫan am Oberen Tigris von medischen und babylonischen Truppen eingenommen wird, gehen rund 500 Jahre assyrische Herrschaft in dieser Region zu Ende, die mit der Vertreibung der Mittani im 12. Jh. v. Chr. begonnen hatte. Wie sich die assyrische Hegemonie in der Region kulturell niedergeschlagen hat, versucht ein Forschungsprojekt an der Johannes Gutenberg-Universität Mainz nachzuvollziehen.
Neuere Ausgrabungen im Bereich des Ilısu-Staudammes ermöglichen es nun, ein deutlicheres Bild von der assyrischen Präsenz am Oberen Tigris zu zeichnen. Der Vortrag widmet sich vornehmlich den Ergebnissen an dem Fundort Ziyaret Tepe; Betrachtungen weiterer Fundplätze im Umkreis veranschaulichen das Miteinander unterschiedlicher Bevölkerungsgruppen in dieser Grenzregion, die alle gemeinsam unter assyrischer Herrschaft lebten. Die aktuellen Befunde werden um eine Betrachtung lokaler Bildwerke ergänzt, welche auf ihre eigene Weise die Assyrienrezeption im Norden veranschaulichen.