Was wir von der Spanischen Grippe lernen können
Zur Zahl der Opfer, die die Spanische Grippe forderte, gibt es verschiedene Schätzungen. Sie reichen von gut 21 Millionen Toten bis zu 50 Millionen – und selbst die letztere Zahl, sagen Forscher, könnte noch deutlich zu niedrig gegriffen sein. In jedem Fall gilt die Spanische Grippe, die zwischen 1918 und 1920 wütete, als einer der schlimmsten Krankheitsausbrüche der Menschheitsgeschichte. Die moderne Grippeforschung kann viel daraus lernen – das zeigt eine öffentliche Vortragsveranstaltung mit Experten der Westfälischen Wilhelms-Universität Münster (WWU) und der Stadt Recklinghausen am Mittwoch, 22. Januar, im Ratssaal des Rathauses in Recklinghausen, Rathausplatz 3-4. Beginn ist um 18 Uhr.
Die Experten werden am Beispiel der Stadt Recklinghausen die historisch gut untersuchten Auswirkungen auf das Leben und Sterben in der Region beleuchten. Dabei geben sie aus der Perspektive der evolutionären Medizin Einblicke in die aktuelle Grippeforschung. Die Veranstaltung ist Teil der "Expedition Münsterland" der WWU.
Nach einer Begrüßung durch Wolfgang Pantförder, Bürgermeister der Stadt Recklinghausen, und einer Einführung durch Historiker Prof. Dr. Thomas Großbölting von der WWU spricht Dr. Matthias Kordes vom Institut für Stadtgeschichte Recklinghausen über die Spanische Grippe in Recklinghausen 1918/19. Virologe Prof. Dr. Stephan Ludwig (WWU) referiert zum Thema "Von der Grippe lernen: Verfahren und Strategien moderner Grippeforschung".
Interessierte aus Münster haben die Möglichkeit, kostenlos einen Bustransport nach Recklinghausen zu nutzen. Abfahrt ist um 16.15 Uhr vor dem münsterschen Schloss, die Rückfahrt ist für etwa 20 Uhr geplant. Aufgrund der begrenzten Platzzahl ist eine Anmeldung für den Bustransport bis zum 15. Januar unter der E-Mail-Adresse expedition.muensterland@uni-muenster.de erforderlich. Die Anmeldung wird erst mit Bestätigung gültig.
Die Expedition Münsterland ist eine Initiative der Arbeitsstelle Forschungstransfer der WWU. Sie veranschaulicht, dass viele Orte im Münsterland und den umliegenden Städten eine außergewöhnliche Geschichte haben und Schauplatz von aktuellen Forschungsprojekten sind. Sie wirft ein neues Licht auf zum Teil längst vergessene Stätten und Einrichtungen im Münsterland. Im Jahr 2014 gibt es das Sonderprojekt "Expedition zum Frieden", in dem sich die WWU mit ihren Partnern in der Region verschiedenen Themen widmet, die mit dem Ersten Weltkrieg verknüpft sind. Die Vorträge zur Spanischen Grippe bilden den Auftakt dieser Reihe.