Antike Wirtschaftsgeschichte
Prof. Dr. Thomas Pekáry, Eemeritus des Seminars für Alte Geschichte und des Instituts für Epigraphik der WWU Münster, ist im Alter von 80 Jahren verstorben.
Thomas Pekáry wurde am 13. September 1929 in Budapest geboren. Von 1947 bis 1952 studierte er an der Universität seiner Heimatstadt die Fächer Alte Geschichte, Archäologie und Numismatik mit einer besonderen Schwerpunktsetzung im Bereich der römischen Provinzen. In den folgenden vier Jahren war er an zwei Budapester Museen tätig, bevor er dann 1956 nach der Niederschlagung des ungarischen Volksaufstandes mit seiner Frau Irene in die Schweiz emigrierte.
Dort wurde er 1959 an der Universität Bern mit einer Arbeit über die römische Währungs- und Finanzgeschichte promoviert und war dann von 1961 bis 1964 als Assistent an der Universität Bern tätig. In dieser Zeit erarbeitete sich Thomas Pekáry auf Forschungsreisen in zahlreiche Länder des Mittelmeerraumes die Grundlagen für seine "Untersuchungen zu den römischen Reichsstraßen", mit denen er sich 1965 in Kiel habilitierte. An der Universität Kiel, die für ihn zu einer neuen akademischen Heimat wurde, wirkte er zunächst als Dozent und ab 1970 als Professor.
1971 folgte Thomas Pekáry einem Ruf auf einen Lehrstuhl für Alte Geschichte an der Westfälischen Wilhelms-Universität Münster, wo er als Direktor des Seminars für Alte Geschichte und des Instituts für Epigraphik bis zu seiner Emeritierung 1994 forschte und lehrte und darüber hinaus unter anderem als Dekan, Prodekan und als Mitglied des Fakultätsrates und des Konvents der Universität zahlreiche Aufgaben in der akademischen Selbstverwaltung übernahm.
Thomas Pekáry hat sich mit seinen Forschungen zur antiken Wirtschaftsgeschichte einen herausragenden Ruf in der internationalen Fachwelt erworben. Auch seine grundlegenden Arbeiten zur Bildkunst der römischen Kaiserzeit haben in allen Bereichen der Klassischen Altertumswissenschaften eine hohe Anerkennung gefunden.
Die Universität Münster verliert mit Thomas Pekáry einen ausgezeichneten Forscher, überaus beliebten Lehrer und angesehenen Kollegen.