Masterclass „Parallelpoesie: Zur Relation von Dichtung und Theorie nach deren Ende“ mit Prof. Dr. Jörg Kreienbrock
Am 20. August veranstaltet die GS PoL eine Masterclass mit Prof. Dr. Jörg Kreienbrock zum Thema „Parallelpoesie: Zur Relation von Dichtung und Theorie nach deren Ende“. Die Veranstaltung findet ganztägig von 9 bis 18 Uhr im Festsaal der WWU, Schlossplatz 5 statt.
In einer zentralen Passage seiner Dissertation über den Begriff der Kunstkritik in der Frühromantik definiert Walter Benjamin die “Kunst […] als das Reflexionsmedium der Formen.” Für ihn manifestiert sich sich dieses Medium in der “Idee der Prosa”. Der Vortrag von Prof. Dr. Kreienbrock versucht, dieses eigentümliche Konzept Benjamins, das in der jüngster Zeit verstärkt rezipiert wurde (Giorgio Agamben, Ralf Simon), zu erläutern und auf aktuelle Fragen der Beziehung von Literatur und Kritik, Poetik und Hermeneutik, Theorie und Praxis anzuwenden. Prosa, die Benjamin als nüchtern und ausdruckslos charakterisiert, ist das Medium einer Literatur, die in Einheit von Vollzug und Reflexion geläufige Kriterien von Produktion und Rezeption, Schreiben und Lesen unterläuft. Wie sieht eine prosaische Dichtung aus, der es gelingt eine kritische “immanente Poetik” (Blumenberg) zu entwickeln und gleichzeitig als Poesie lesbar zu bleiben? Was ist eine “Poesis im Verfahren” (Pastior) oder “Parallelpoesie” (Luhmann), welche auf der Schnittstelle von Prosa und Poesie, Literatur und ihrer Theorie neue Formen von Dichtung zu denken versucht?
Interessenten melden sich bitte bei Frau Dr. Maren Conrad.