Münster Lectures - Literatur und Theorie im Dialog
Die Münster Lectures basieren anders als die meisten gängigen Poetik-Dozenturen auf einem dialogischen Prinzip: Sie setzen es sich zum Ziel, eine*n bekannte*n Theoretiker*in und eine*n renommierte*n Schriftsteller*in zu einem zentralen Thema der gegenwärtigen Debatten ins Gespräch zu bringen. Gerade die Verbindung von Literatur und Theorie soll neue Perspektiven auf kontroverse Themen der Öffentlichkeit aufzeigen. Die Münster Lectures verstehen sich in diesem Sinne ganz dezidiert als ein Forum der kulturellen Begegnung. Lehrende, Studierende und Bürger*innen aus Münster und der Region haben hier die Gelegenheit, miteinander ins Gespräch zu kommen. Dadurch stärken die Münster Lectures nicht nur den inneruniversitären Austausch, sondern schlagen auch eine Brücke zwischen Universität und Stadt.
Münster Lectures 2022
Breaking the Silence - Female Empowerment
24.-29. Juli 2022
This year's Münster Lectures are closely related to and part of the Summer School Tacet ad Libitum! Towards a Poetics and Politics of Silence (24-29 July 2022). The organizers of the summer school invited two speakers: Jennifer Kamau and Urvasha Butalia.
Jennifer Kamau from International Women* Space Berlin will share her story of being a refugee woman in Germany and give a talk on her work as a political activist. Her contribution will be complimented by Urvashi Butalia’s perspective on women’s rights and activism. Urvashi Butalia co-founded Kali for Women in 1984 and in 2003, Zubaan, and she has over 35 years of experience in feminist and independent publishing. She has been long involved in the women’s movement in India and is a well-known writer, both in academia and in the literary world. These two talks will be followed by a conversation between the two speakers. The Münster Lectures are free and open to the public.
Further information on the event will soon be made available on this website.
Münster Lectures 2018
Theory and Practice in Feminism* Today?
12.01.2018 I 19:00 Uhr I Hörsaal JO1 (Johannisstr. 4)
Der internationale Women's March im Januar und die #MeToo-Debatte zeigen es deutlich: Feminismus hat Hochkonjunktur. Aber wie verhalten sich diese Grassroots-Bewegungen zur akademischen Praxis? Was ist dran an Alice Schwarzers jüngsten Vorwürfen, dass 'Genderwissenschaft' à la Judith Butler zu abstrakt und weltfremd sei?
Die Münster Lectures 2018 befassen sich mit der Beziehung zwischen feministischer Theorie und Aktivismus. Dazu haben die Organisator*innen die Kulturwissenschaftlerin Laina Dawes vom Department of Music an der Columbia University (USA) sowie Sonia Eismann, Mitgründerin, Mitherausgeberin und Chefredakteurin des Berliner Missy Magazine: Magazin für Pop, Politik und Feminismus, eingeladen.
"The Selfishness of Others – Die Selbstsucht der Anderen"
3.11.2016 I 19:00 Uhr I SpecOps Münster
Anlässlich der Veröffentlichung ihres Buches "Die Selbstsucht der anderen - Ein Essay über Narzissmus" (Edition Suhrkamp) findet im Rahmen der Münster Lectures am Donnerstag, den 3. November 2016 ab 19.00 Uhr im SpecOps Münster eine Lesung mit anschließendem Gespräch mit der Essayistin und Kulturjournalistin Dr. Kristin Dombek statt. Die englischsprachige Lesung ist öffentlich und kostenlos.
Moderiert wird die Lesung sowie das anschließende Autorinnengespräch von Marie Schmidt: Sie schreibt seit 2010 für DIE ZEIT und ist seit 2014 Redakteurin im Feuilleton. Gemeinsam mit Jana-Maria Hartmann hat sie Kristin Dombek's EssayHow To Quit ins Deutsche übersetzt (dt. Titel: Aufhören).
Die Lesung sowie ein anschließender Workshop am 4. November werden realisiert durch die Graduate School Practices of Literature (GSPoL) des Fachbereichs 09 der WWU Münster in Kooperation mit dem Promotionskolleg Literarische Formen und dem smartNETWORK.
Der Workshop zum Thema "Writing Narcissism - Rhetoric of Self and Selfishness in Literary and Academic Writing" ist eine Veranstaltung der GSPoL, für externe Gäste sind aber einige wenige Plätze verfügbar. Bewerbungen richten Sie bitte bis zum 25.10.2016 an die Koordinatorin der GSPoL, Dr. Maren Conrad (m.conrad@uni-muenster.de).
Zu Impressionen der Veranstaltungen und einem Link zum 3Sat Interview mit der Autorin gelangen Sie hier.
Münster Lectures 2015
Die digitale Gesellschaft: The #FailedIntellectual Goodwill Tour
Hinter dem Pseudonym @NeinQuarterly verbirgt sich der US-Amerikanische Germanist und Kulturnihilist Eric Jarosinski, der mit seinen in Tweetform gekleideten kultursatirischen Aphorismen innerhalb kürzester Zeit zur Ikone eines internationalen Widerstands gegen aktuelle (Bildungs-)Politik, Wissenschaftsbetrieb und Kulturtradition avancierte. Aufgegriffen von der weltweiten Meinungspresse wie dem New Yorker, der Süddeutschen Zeitung, Spiegel-Online oder der ZEIT erreichen NeinQuarterlys feinsinnig-zynische Gedankensplitter inzwischen ein inner- wie außeruniversitäres Millionenpublikum. Die Veranstaltungsreihe „Münster Lectures – Literatur & Gesellschaft im Dialog“ freut sich sehr, dass @NeinQuarterly nun auch den Weg nach Münster wagt. Zu seinem öffentlichen Abendvortrag sind alle Kulturpessimisten und Kulturverteidiger herzlich eingeladen. Der Eintritt ist frei.
Die Münster Lectures 2014 stellen das Thema "Genetik" in einen weiteren Zusammenhang. Unter dem Titel "Der perfektionierte Mensch" soll auch Fragen Raum gegeben werden, die Informationen über den aktuellen Status Quo medizinischer Machbarkeit übersteigen. Wer regelt, was an menschlichen Merkmalen veränderbar sein soll? Wer maßt sich an, darüber zu befinden, was ein gutes, ein gesundes Leben ist? Führt die Beeinflussbarkeit der menschlichen Erb-informationen zu einem Abbau der Vielfalt des Lebens, da Menschen nach bestimmten Moden und Idealen geschaffen werden können? Nivelliert es den Wert der Existenz, wenn ihre Grenzen verhandelbar werden? Führen neue Techniken dazu, dass die Lebenserwartungen von armen und reichen Menschen irgendwann noch drastischer auseinander klaffen?
Zu den diesjährigen Münster Lectures freuen wir uns, die Autorin Charlotte Kerner und die Medizinethikerin Prof. Dr. Bettina Schöne-Seifert für folgende Veranstaltungen begrüßen zu dürfen.
Montag 16.06.2014, 20:00 Uhr
Prof. Dr. Bettina Schöne-Seifert (Medizinethikerin, WWU Münster):
„Lasst uns den Menschen besser machen: Ethische Gratwanderungen und Grundorientierungen“
Öffentlicher Abendvortrag im Zeitungslesesaal, Stadtbibliothek, Alter Steinweg 11, Münster
Dienstag 17.06.2014, 18:30 Uhr
Charlotte Kerner (Schriftstellerin):
„Willkommen im Future Gen. Von Menschenmachern, Menschenklonen und Mischwesen“
Öffentlicher Abendvortrag im Hörsaal S9, Schlossplatz 2, Münster
Mittwoch 18.06. 2014, 10:00 Uhr
Vorführung der Verfilmung von Charlotte Kerners Roman Blueprint für Schülerinnen und Schüler. Anschließend: Diskussionsrunde mit der Autorin.
Filmvorführung (für angemeldete Schulklassen) im Cinema, Warendorfer Straße 45.
Münster Lectures 2012
Der Sinn der Arbeit
15.-16. Mai 2012
Arbeit hat im Leben des Menschen einen hohen Stellenwert. Nicht nur materielle Bedürfnisse gilt es durch Lohnerwerb zu decken, die Tätigkeit, der wir professionell nachgehen, soll im Idealfall auch unseren Talenten und Werten entsprechen. In der Moderne hat sich dieses Verständnis von Arbeit mit dem wachsenden Wohlstand breiter Bevölkerungsschichten durchgesetzt. Durch spezialisierte Ausbildungen und Studiengänge soll jeder Mensch die Möglichkeit haben, sich so zu schulen, dass er/sie einem Beruf nachgehen kann, der ihm/ihr entspricht. Doch bedingt durch wirtschaftliche und politische Entwicklungen sind der Selbstverwirklichung des Einzelnen mitunter enge Grenzen gesetzt. Nicht selten heißt es ganz pragmatisch, finanziell das eigene Überleben zu sichern. Für viele junge Menschen entpuppt sich oft schon dieser Schritt als problematisch. Eine sichere und angemessen bezahlte Stelle gilt vielen von ihnen als Glücksfall, der anderen Altersgenossen, die in prekären Verhältnissen zu leben haben, verwehrt bleibt. Richard Sennett und Dietmar Dath werden sich in ihren Vorträgen der Frage annehmen, welche Funktion Arbeit im Zeitalter der Technisierung und Globalisierung zukommt und inwiefern sie dem Leben positiv und negativ Sinn geben kann. Die Frage, welches identifikatorische und sinnstiftende Potential in den Verfahren des traditionellen Handwerks liegt, wird die Grundlage der Überlegungen darstellen.