PD Dr. Stephan Brössel
Universität Münster
Germanistisches Institut
Abteilung Neuere deutsche Literatur
- Literatur und Medien -
Stein-Haus, Schlossplatz 34
48143 Münster
Raum: 152
Telefon: 0251 83-24631
Email: PD Dr. Stephan Brössel
Universität Münster
Germanistisches Institut
Abteilung Neuere deutsche Literatur
- Literatur und Medien -
Stein-Haus, Schlossplatz 34
48143 Münster
Raum: 152
Telefon: 0251 83-24631
Email: PD Dr. Stephan Brössel
Mittwochs um 15.30 Uhr.
Bitte melden Sie sich vorab per Mail bei Frau Judith Kösters (Sekr. Prof. Blödorn) an und nennen Ihr Anliegen. Die Anmeldung muss bis spätestens zwei Tage vor dem Wunschtermin erfolgen.
Das Forschungskolloquium Expressionismus - intermedial, transmedial, multimedial findet mittwochs, 12-14h im CIP-Pool statt.
Paradigma. Studienbeiträge zu Literatur und Film ist ein E-Journal, das Beiträge zu Theorien und Methoden, zu Terminologien und Arbeitskategorien sowie zu Analysefeldern und Forschungsansätzen der Literatur- und Filmwissenschaft versammelt. Es steht in enger Verbindung zur Lehre am Germanistischen Institut der Universität Münster und gibt Studierenden die Möglichkeit, am Wissenschaftsdiskurs zu partizipieren, und vermittelt einen Einblick in aktuelle Tätigkeitsfelder der Neueren deutschen Literatur- und Filmwissenschaft.
Seit 2024 erfolgt die Veröffentlichung von Paradigma exklusiv im Open Journal Systems in Kooperation mit der Universitäts- und Landesbibliothek Münster. Alle vor 2024 erschienenen Hefte wurden ebenfalls in das System migriert.
Das E-Journal erscheint in der Regel einmal im Jahr.
Die Herausgeberschaft und Redaktion obliegt Prof. Dr. Andreas Blödorn und PD Dr. Stephan Brössel.
Sektion Literaturwissenschaft
Mit Sprache verwendet Literatur ein durch die jeweilige Entstehungskultur vorgegebenes, primäres Zeichensystem, mit dem sie in ihren Texten selbst neue, also sekundäre Zeichensysteme aufbaut und literarische Welten entwirft. Solche Weltentwürfe repräsentieren Werte- und Normensysteme und sind Aushandlungsorte der kulturellen Selbstverständigung, mit denen eine Kultur, eine Epoche, eine Gesellschaft relevante Wissensmengen bestätigt und einübt oder aber in Frage stellt und verwirft. Literatur ist damit ein Speichermedium, das kollektiv relevante Bedeutungen vermittelt und bewahrt, und sie ist ein Reflexionsmedium, in dem zu gesellschaftlichen Diskursen und Problemen spezifische Einstellungen, Haltungen und Erklärungsversuche kommuniziert und virtuell erprobt werden.
Ansprechpersonen für die Sektion
Jan-Oliver Decker (Passau)
Stephan Brössel (Münster)
Im Rahmen des Kulturpoetik-Seminars „Übers Kino schreiben – Theorie und Praxis der Filmkritik“ am Germanistischen Instituts der Universität Münster entstanden Kritiken zu den LITFILMS-Festivalfilmen, die nun veröffentlicht wurden. Ziel dieser Kooperation war es, Theorie und Praxis der Filmkritik in einen Dialog zu bringen und Wege in die journalistische Tätigkeit zu eröffnen.
Den thematischen Rahmen bildete dabei der titelgebende Slogan ‚Übers Kino schreiben‘, und das in doppelter Hinsicht: Zum einen schauten wir uns verschiedene theoretische Entwürfe und programmatische Überlegungen im Verlauf der nunmehr 100-jährigen Geschichte der Filmkritik an und versuchten uns unterschiedlichen Verfahren im Umgang mit Filmen anzunähern. Zum anderen grenzten wir das Feld der einbezogenen Beispiele auf solche Filme ein, die Kinosituationen vorführen oder ‚Film-im-Film‘-Strukturen abbilden. Beispiele dieser Art sind vielzählig und bekannt, so etwa Sunset Boulevard (USA 1950), Le Mépris (F 1963), Nickelodeon (USA 1976), La Nuit americaine (F/I 1973), The Purple Rose of Cairo (USA 1985), Last Action Hero (USA 1993), Ed Wood (USA 1994), Inglorious Basterds (USA 2009), The Artist (F 2011) und Once Upon in Hollywood (USA 2019).
So ergaben sich eine doppelläufige Perspektive aus Theorie und Praxis und damit auch die Möglichkeit eines Wechsels zwischen den jeweiligen Perspektiven, stets im Bestreben, den (Spiel-)Film als Leitgattung der Medienkultur kritisch-versiert in den Blick zu nehmen, um gewappnet zu sein für eine Auseinandersetzung mit den Festivalbeiträgen. Die Veranstaltung fand in Kooperation mit dem Filmjournalisten Daniel Kothenschulte (Frankfurter Rundschau) statt; während des Festivals gaben die Studierenden an einem Gesprächsabend im Schlosstheater Einblick in ihre Arbeit. Das Seminar wurde geleitet von PD Dr. Stephan Brössel und Niklas Lotz.
Das "ZeitZeichen" nimmt Edwin S. Porters "The Great Train Robbery" (1903) in Augenschein. Es geht um das Western-Genre, Erzählformen des Frühen Films und Einflüsse auf die Filmgeschichte. Ich war als Interviewpartner geladen.
Das Lexikon der Filmbegriffe ist glossarisch angelegt und als Nachschlagewerk für den wissenschaftlichen Gebrauch gedacht. Die Einträge geben einen verlässlichen Aufblick auf den Gegenstandsbereich und dienen zugleich seiner Feingliederung. Neben der Sacherläuterung beinhalten die Lemmata Hinweise auf ästhetische, stilistische und/oder historische Besonderheiten des jeweiligen Teilbereichs sowie Literaturangaben zu jeweils grundlegenden Forschungsbeiträgen und ggf. divergierenden Positionen.
Das Lexikon ist das größte Sachlexikon des Films weltweit und wird in Kooperation der Universitäten Hagen, Kiel, Luxemburg, Münster und Zürich herausgegeben und von Kiel aus betrieben.
(Leitung: Prof. Dr. Maren Conrad / Prof. Dr. Stefan Tetzlaff)
Das Projekt erschließt den umfassenden Bestand literarischer Texte, die für den Zeitraum von 1830 bis 1900 prägend, heute aber nahezu vergessen sind. Das Ziel ist, zeitgenössisch hoch bewertete und/oder breit rezipierte AutorInnen und Literaturen im kultursemiotischen und literarhistorischen Kontext wieder zu erschließen.
Dabei soll keine alternative oder Gegengeschichte geschrieben, sondern marginalisierte, ursprünglich wirkmächtige Texte wieder in die literarhistorische Modellbildung eingespeist werden.
Die Westfälische Wilhelms-Universität Münster (WWU) wird sich auch in diesem Jahr am "March for Science" beteiligen: Das Rektorat der WWU ruft alle Interessierten zur Teilnahme an der Veranstaltung am 14. April auf. Der "March for Science" ist eine internationale Bewegung mit dem Ziel, den Wert und die Bedeutung von Wissenschaft und Forschung hervorzuheben – beispielsweise im Gegensatz zu "alternativen Fakten". Zu den Unterstützern der diesjährigen Veranstaltung zählen die FH Münster, die Katholische Hochschule Nordrhein-Westfalen, die Deutsche Hochschule der Polizei, das Helmholtz-Institut Münster, der AStA der WWU und der FH und die Stadt Münster.
Unter dem Motto "Wissenschaft bewegt" treffen sich alle Interessierten am 14. April um 10.45 Uhr vor dem münsterschen Schloss. Um 11 Uhr beginnt der Marsch durch die Innenstadt zur Stubengasse. Dort ist ab 12 Uhr eine Abschlusskundgebung mit Musik und einer kurzen Podiumsdiskussion geplant, an der unter anderem die Präsidentin der FH Münster, Prof. Dr. Ute von Lojewski, und Prof. Dr. Michael Quante als Mitglied des WWU-Rektorats teilnehmen werden.
"Literatur und Film – das sind Experimentierfelder in unserem Umgang miteinander, Verarbeitungen dessen, was wünschenswert oder nicht-wünschenswert ist. Mit ihnen verhandeln wir, was uns – als Menschen und als Kultur − wichtig ist: für das Leben, für unsere Welt, für die Zukunft. Aber: Ästhetische Kommunikation ist komplex gestaltet. Die Wissenschaft schafft Zugänge zur Entschlüsselung ästhetischer Produkte und ihrer Bedeutungen und trägt damit zur Vermittlung zwischen Kunst und Gesellschaft bei."
Dr. Stephan Brössel, Literatur- und Filmwissenschaftler (Germanistisches Institut)
Reihenherausgeber: Andreas Blödorn, Stephan Brössel und Markus Kuhn
Film ist ein narratives Medium, das auf ganz unterschiedliche Weise erzählt: konventionalisiert oder innovativ, massentauglich oder experimentell, fiktional oder faktual – und das im klassischen Erzählkino wie im Programmfernsehen und auf Streamingportalen, in Spielfilmen wie in Serien und transmedialen Erzählkosmen, im Internet wie auf Festivals und heimischen TV-Bildschirmen. Mit narratologischem und mediensemiotischem Fokus widmet sich die Schriftenreihe dem breiten Spektrum audiovisueller Formen des Erzählens und eröffnet damit eine mehrfache Blickrichtung: (1) auf die Formen, Strukturen und Funktionen der Filmerzählung selbst, (2) auf die Medialität ihrer zeichenbasierten Vermittlung, (3) auf ihre diskursive und dispositive Einbettung in historischer wie systematischer Hinsicht, (4) auf die Potenziale ihrer Wahrnehmung, Wirkung und Rezeption, (5) auf ihre intertextuelle, intermediale, strategische und/oder technische Vernetzung und Konvergenz in analogen und digitalen Medienumgebungen und (6) auf Aspekte der Theorie und Methodologie. Im Mittelpunkt steht die Frage, wie Erzählen in unterschiedlichen audiovisuellen Medienformaten, zu unterschiedlichen Zeiten und in verschiedenen Kulturkontexten beschaffen ist und welche funktionalen (Bedeutungs-)Potenziale mit ihm verbunden sind: vom Einzelfall bis zum übergreifenden Phänomen. Die Reihe möchte so zu einer umfassenden Narratologie der Audiovision beitragen.
Herausgegeben von Andreas Blödorn und Stephan Brössel
Band 1: "Babylon Berlin und die filmische (Re-)Modellierung der 1920er-Jahre" (2024)
Der erste Band zur medienreflexiven Moderne gibt einen Einblick in Dimensionen und Funktionspotenziale einer Retrospektive auf die 1920er-Jahre. Mit dem Schwerpunkt Babylon Berlin gehen die Beiträge aus einer medienkulturwissenschaftlichen Perspektive der Frage nach, wie 'Gesellschaft', 'Kultur', 'Geschichte' und 'Realität' medial konstruiert und ästhetisch wie narrativ modelliert werden. Welche Normen- und Wertesysteme sind in der Serie angelegt, welche Problemkonstellationen und -lösungen werden ausgehandelt, welche filmischen Präsentationsstrategien kommen zum Tragen? Ermittelt und ausgewertet wird dabei das schillernde und facettenreiche, jedoch mitnichten unproblematische retrospektive Bild auf die Weimarer Republik.
Durch die Entstehung der Industriegesellschaft wurde Zeit von der bloßen Dimension zur Ressource. Diese Veränderung der Wahrnehmung von Zeit hat sich auch auf die Literatur der Goethezeit ausgewirkt. Die Herausgeber machen es sich zur Aufgabe ein Konzept zu entwickeln, das die wesentlichen Kernbausteine eines Zeitstrukturwandels am Übergang von der Goethezeit zur Zwischenphase als solche benennt, sie konstelliert und miteinander in Beziehung setzt. In deneinzelnen Beiträgen geht es darum, Zeit und Zeitstrukturen als kulturhistorische Phänomene zu fassen, um Rückschlüsse auf literatur- und denkgeschichtliche Umstellungen am Ausgang der Goethezeit zu ziehen. Dabei wird an konkreten Fallbeispielen geprüft, wie literarische Umgangsformen divergieren, und geklärt, welche Schlüsse sich daraus für literarische Wandelprozesse, aber auch für den mentalgeschichtlichen Wandel der kulturellen Zeitauffassung um 1830 ziehen ließen.
Das Heft geht aus einem Seminar hervor, das im Sommersemester 2021 am Germanistischen Institut der WWU Münster durchgeführt wurde, versammelt Beiträge zu Anschlussmöglichkeiten zwischen Kultur-, Literatur- und Medienwissenschaft und gibt Einblicke in das Spektrum eines medienkulturwissenschaftlichen Synergiepotenzials.
Paradigma veröffentlicht Beiträge zu Theorien und Methoden, zu Terminologien und Arbeitskategorien sowie zu Analysefeldern und Forschungsansätzen der Literatur- und Filmwissenschaft. Das E-Journal steht in enger Verbindung zur Lehre am Germanistischen Institut der WWU und bildet vornehmlich Ergebnisse ab, die in Seminarkontexten erzielt werden.
Der Band geht der Zeitreflexion im Feld der Novellistik nach und ergründet Erzählstrategien und -logiken der literarischen Vertextung von ‚Zeit‘, ihre funktionale Einbindung wie auch ihre selbstreflexive und poetologische Gestaltung in Texten. Die Grundlage bildet ein fundiertes, semiotisches Analyseinstrumentarium. Berücksichtigt wird eine breite Textauswahl mit Werken unter anderem von Büchner, Eichendorff, Gutzkow, Hauff, Hebbel, Mundt, Stifter und Tieck.
Den historischen Abschnitt zwischen Goethezeit und Realismus kennzeichnet ein Selbstverständnis als Zwischenphase, in der merklich etwas zu Ende geht, ohne dass bereits etwas Neues begonnen hätte. Verankert ist dieser Problemkomplex in einer epocheneigenen Reflexion von Zeit, deren Spezifik in der Verbreiterung des Zukunftshorizontes und dem Auseinanderklaffen von Zukunftsvorstellung und -realisierung liegt. Dabei stellt sich heraus: Die Zukunft als epistemischer Dreh- und Angelpunkt der Zwischenphase ist hochgradig relevant, flexibel und imponderabel.