Die Stifter erwarten durch diese Förderung eine positive Wirkung auf alle Studierenden, nämlich den Anreiz zu höchstmöglichen Leistungen im Rahmen einer breiten Ausbildung in den gekoppelten Disziplinen der Geologie und Paläontologie. Als angewandte naturwissenschaftliche Disziplin wecken und schärfen diese Fächer im Zeichen einer immer stärker werdenden Globalisierung in der politischen Öffentlichkeit das Bewusstsein dafür, dass unsere Erde ein Planet mit in jeder Hinsicht begrenzten Ressourcen ist, die den heutigen wie den kommenden Generationen ein menschenwürdiges Dasein erlauben. Dazu bringen alleine die Geologie und die Paläontologie das Know-how ein, wie unsere erdgeschichtlich gewachsenen Lebensgrundlagen Boden, Wasser, Luft und Rohstoffe zu nutzen wie auch zu pflegen sind. Das Werden der Lithosphäre, der Hydrosphäre wie der Atmosphäre, aber auch und besonders der Biosphäre über Jahrmillionen müssen heute und in Zukunft Geologen erschließen, um daraus die Situation der Gegenwart, aber erst recht mögliche Szenarien der Zukunft beurteilen zu können. Sie sollen so unsere Gesellschaft für diese grundlegenden Fragen unserer Existenz auf diesem Planeten sensibilisieren. Sie haben mehr als manch andere Disziplin eine Brückenfunktion im technischen Bereich zu den Ingenieurwisenschaften, im politischen Bereich zu den Gesellschaftswissenschaften, in theoretischen und philosophischen Bereichen zu den humanwissenschaftlichen und theologischen Disziplinen wahrzunehmen. Diese gesellschaftspolitische Rolle wird auch zunehmend von der Öffentlichkeit wahrgenommen, so hat beispielsweise die Bundesregierung das Jahr 2000 zum "Jahr der Geowissenschaften" ausgerufen.
Die Absolventen des Geologie-Paläontologie-Studiums müssen reif für Schlüsselpositionen in Wissenschaft, Wirtschaft, Gesellschaft und Politik werden. Die Stiftung möchte Anreize geben, ein breit angelegtes und vernetztes Studium aufzubauen, denn nur so können die Absolventen ihren zukünftigen Aufgaben voll gerecht werden. Die Stifter befürworten keine enge frühe und einseitige Spezialisierung, sie verlangen vielmehr bereits, weit verankertes Wissen und ein Gespür für die Probleme zwischen Mensch, Daseinsvorsorge und Umwelt. Würden sich in diesem Sinne in Zukunft weitere Stifter einbringen, könnte dieses Ziel noch erfolgreicher verwirklicht werden.
K.-H. Heitfeld, Aachen
(Quelle: Grundwasser, Band 1, Heft 6, März 2001, Springer)