Nicht Petra, sondern Damaskus
Auch wenn die Felsenstadt Petra das ursprüngliche Zentrum des nabatäischen Reiches war, so entstanden seine ersten Münzen in Damaskus. Die syrische Stadt war 84 vor Christus von König Aretas III. übernommen worden, der sie zu seiner Residenzstadt machte. Zum Zeichen des Erfolges und der sich langsam verfestigenden staatlichen Strukturen ließ Aretas insgesamt vier verschiedene Münztypen prägen, von denen eine Bronzemünze mit dem Bildnis der Tyche von Damaskus unsere "Münze des Monats" im Januar ist. Die nabatäischen Silber- und Bronzemünzen folgten dem phönizischen Gewichtsstandard. Ursache könnten die engen ökonomischen Beziehungen zwischen den Regionen gewesen sein.
Besser als in der Realität
Das Archäologische Museum ist um eine spannende Attraktion reicher: Gestern (21. November) wurde im Untergeschoss am Domplatz eine neue VR-Station eröffnet, die einen Einblick in die reiche Geschichte der Stadt Doliche erlaubt. Diese wird seit 2015 von der Forschungsstelle Asia Minor systematisch erforscht. In den vergangenen Jahren wurde eine frühchristlichen Bischofskirche, die im späten vierten Jahrhundert nach Christus am Südhang Keber Tepe errichtet wurde, entdeckt. Dass die Erforschung der dreischiffigen Basilika nun im Archäologischen Museum quasi "live" zu erleben ist, ist für Grabungsleiter Prof. Michael Blömer ein besonderer Glücksfall: "Da die Ausgrabung inzwischen wieder abgedeckt ist, kann man in Münster nun mehr sehen als vor Ort." Anders als die Sonderausstellung kostet der Besuch im Untergeschoss keinen Eintritt.