Förderung des Münsteraner Teams für die Teilnahme am Willem C. Vis International Commercial Arbitration Moot Court 2014/2015
Antragsteller: Christian Drews, Charlotte Maurer, Fabienne Gieshoidt, David Leuthold, Fabian Kappes, Christian Wahnschaffe, Julia Paluszko, Marie-Luise Herkenhoff
Projektbeteiligte: Christian Drews, Charlotte Maurer, Fabienne Gieshoidt, David Leuthold, Fabian Kappes, Christian Wahnschaffe, Julia Paluszko, Marie-Luise Herkenhoff
Fachbereich, Studienrichtung: Rechtswissenschaften, Institut für Internationales Wirtschaftsrecht
Projekttitel: Förderung des Münsteraner Teams für die Teilnahme am Willem C. Vis International Commercial Arbitration Moot Court 2014/2015
Kontakt: c.maurer@posteo.de
Der Willem C. Vis Moot Court ist mit über 300 teilnehmenden Universitäten aus mehr als 60 Nationen einer der größten juristischen Studentenwettbewerbe der Welt. Die Teilnehmer müssen einen fiktiven Fall lösen, der sich thematisch mit den meisten Studenten bis dahin unbekannten Fragen des Schiedsverfahrensrechts und des UN-Kaufrechts beschäftigt. Dabei ist nach eigener Aussage der Veranstalter der Willem C Vis Moot Court nicht bloß als Wettbewerb, sondern darüber hinaus vor allem als ein Bildungsprogramm zu verstehen. Hierdurch verdeutlicht sich die weit über den kompetitiven Aspekt hinausgehende Zielsetzung der Veranstaltung: Studenten aus aller Welt wird die Möglichkeit gegeben, andere Denkweisen und Ideen kennenzulernen. Hierdurch entsteht ein Forum, das einmalige Möglichkeiten des internationalen Austauschs bietet und uns als Teilnehmern einen sprichwörtlichen Blick über den Tellerrand hinaus ermöglicht hat.
Uns wurde die Möglichkeit geboten, für die Westfälische Wilhelms-Universität Münster an dem Wettbewerb teilzunehmen. Dadurch konnten wir im Laufe des letzten Semesters nicht nur unzählige Kontakte zu anderen Studenten, sondern auch zu Anwälten und Professoren anderer Universitäten knüpfen. Während unserer Teilnahme haben wir dabei immer auch die Universität Münster repräsentiert und konnten durch unser erfolgreiches Abschneiden im Wettbewerb zu dem positiven Bild der WWU im Ausland beitragen.
Für uns stand dabei von vornherein außer Frage, dass wir diese Möglichkeit mit dem aus acht Personen bestehenden Team gemeinsam wahrnehmen möchten. Gerade deshalb war die Unterstützung durch das Förderungsprogramm von entscheidender Bedeutung. Nur so konnte sichergestellt werden, dass unabhängig von dem persönlichen finanziellen Hintergrund die Studenten mit dem größten Interesse an und der größten Begeisterung für das Projekt teilnehmen konnten. Dank der finanziellen Unterstützung konnten wir dieses Ziel erreichen.
Fünf Monate lang beschäftigten wir uns mit einem fiktiven Fall, den wir zunächst aus Kläger- und dann aus Beklagtensicht lösten. Für uns alle waren die zu behandelnden Rechtsgebiete Neuland. Da weder das Schiedsverfahrensrecht noch das UN-Kaufrecht zum Prüfungsstoff unseres ersten Staatsexamens gehört, bestand eine erste Hürde darin, sich in zwei nahezu unbekannte Rechtsgebiete einzuarbeiten. Dementsprechend intensiv war diese Zeit: Von montags bis freitags traf sich das Team im eigens dafür eingerichteten Büro im Juridicum, um Bücher, Aufsätze und weitere Quellen zu durchforsten und gemeinsam einen Schriftsatz zu erstellen. Natürlich brachte eine so intensive Arbeit in einem Team über einen so langen Zeitraum auch ungeahnte Herausforderungen mit sich und führte bei der Bearbeitung des Falls zu unterschiedlichen Ideen und Ansätzen. Gerade hier konnten wir dann aber besonders viel lernen und diese Punkte ausdiskutieren, um zu einer gemeinsamen Lösung zu komm en.
Nach der Abgabe des Beklagtenschriftsatzes im Januar begann die mündliche Phase. Zur Vorbereitung besuchten wir zahlreiche Probeverhandlungen, die sogenannten PreMoots. Zu diesen PreMoots kamen bereits Teams aus aller Welt. Es wurden Probeverhandlungen durchgeführt und Argumente ausgetauscht. Auch während der einzelnen Probeverhandlungen in Düsseldorf, München und Frankfurt und anderen Städten konnten wir vor namenhaften Kanzleien die Universität Münster vertreten. Hierdurch konnten wir den guten Ruf der Universität auch unter juristischen Arbeitgebern weiter pflegen und Kontakte knüpfen.
Nach eineinhalb Monaten mündlicher Vorbereitung war es dann soweit: die Verhandlungen in Hong Kong und Wien standen an! Die mündlichen Runden laufen in zwei Phasen ab. Zu Beginn müssen die Teams innerhalb einer ihnen zugewiesenen Gruppe gegeneinander antreten, die besten dieser Teams dürfen sodann in die nach einem K.o.-System aufgebauten Endrunden einziehen.
Von großer Bedeutung war für uns neben den interkulturellen Gesichtspunkten hier dann natürlich auch das Ergebnis des Wettbewerbs. Nachdem wir in die Vorbereitung so viel Zeit investiert hatten, wollten wir für uns, aber auch entsprechend den Erwartungen unserer Förderer, gerne erfolgreich abschneiden. Persönlich hatten wir uns das Ziel gesetzt, an die guten Leistungen der Münsteraner Teams aus den vergangenen Jahren anzuknüpfen. In Hong Kong ist es uns gelungen, als eines von lediglich vier deutschen Teams in die Runde der besten 32 Teams zu gelangen, auch wenn wir dort leider gegen einen der späteren Finalisten ausgeschieden sind. Darüber hinaus konnten wir in Hong Kong eine Auszeichnung für unseren Beklagtenschriftsatz gewinnen. Auch wenn uns in Wien der Sprung in die Endausscheidung nicht gelungen ist, konnten wir doch als eines von 26 aus knapp 300 Teams eine Auszeichnung für unseren Klägerschriftsatz gewinnen. Außerdem hat es in den dortigen Verhandlungen eines unserer Teammitglieder geschafft, eine Auszeichnung als Einzelsprecherin zu erhalten.
Diese Erfolge und der große persönliche Erfahrungsgewinn haben uns darin bestärkt, auch für das kommende Jahr ein Team für die Universität Münster aufzubauen. So wollen wir neuen Studenten diese einmalige Erfahrung während ihrer Ausbildung ebenfalls ermöglichen und die akademischen Kontakte der Universität pflegen und erweitern.