Antragsteller: Katja Arens und Sarah Torres Cajo
Fachbereich, Studienrichtung: Germanistisches Institut, Angewandte Sprachwissenschaft
Projekttitel: Sprache und Interaktion 2 - Verfestigte Muster in der Alltagskommunikation
Fördersumme: 500,00 Euro
Kontakt: Sarah Torres Cajo

Projekt

Im Wintersemester 2015/2016 haben wir die studentische Vortragsreihe „Sprache und Interaktion 2“ im Rahmen der universitären Veranstaltung „Sprache und Soziale Ordnung“ am Germanistischen Institut mit abschließender Publikation eines Tagungs-Sammelbandes durchgeführt. Unser Ziel bestand vor allem darin, angehenden WissenschaftlerInnen bereits im Studium die Möglichkeit zu geben, einen Blick in die wissenschaftliche Praxis zu werfen und im Rahmen einer wissenschaftlichen Vortragsreihe ihre Präsentations-, Diskussions- und Analysefähigkeiten zu verbessern. Neben dieser Innovativität der Verknüpfung von universitärer Veranstaltung mit einem außeruniversitären Engagement sollte Nachhaltigkeit durch die Veröffentlichung eines Sammelbandes mit Beiträgen aller teilnehmenden Studierenden geschaffen werden. Zudem war es unser Anliegen, uns mit aktuellen sprachwissenschaftlichen Forschungsthemen auseinanderzusetzen und sowohl unsere eigenen als auch die Fähigkeiten der Vortragenden im Bereich der interaktionalen Linguistik auszubauen.

Nach Abschluss des Projekts bleibt unseres Erachtens festzuhalten, dass die gesetzten Ziele erreicht werden konnten. Im Rückblick können wir unser studentisches Projekt in die drei Phasen der Planung, der Durchführung und der Publikation unterteilen

Planungsphase

In die Planungsphase fiel die Entwicklung der Idee, die 2013 durchgeführte studentische Vortragsreihe „Sprache und Interaktion“ fortzusetzen. Mit der Unterstützung von Dr. Nils Bahlo entwickelten wir eine Vorstellung der Umsetzung, die sich im Zuge der Antragsstellung nochmals verfestigt hat. Zunächst starteten wir einen call for papers, der vor allem aus der persönlichen Anfrage bei unseren KommilitonInnen bestand. Nach der Zusage von insgesamt zehn Vortragenden (inkl. wir selbst) sowie der Förderzusage durch die WWU konnten wir mit der konkreten Vortragsplanung beginnen. Die Organisation und Einteilung der Vorträge in thematische Bereiche sowie die Kommunikation mit den TeilnehmerInnen verlief einwandfrei. Wir konnten einen tiefen Einblick in die Vorgänge einer längerfristigen Tagungsorganisation gewinnen und unsere Planungsfähigkeiten deutlich verbessern.

Durchführungsphase

Die Durchführungsphase während des Semesters lief in wöchentlichen Sitzungen im Rahmen des Seminars „Sprache und soziale Ordnung“ unter der Leitung von Nils Bahlo ab. In einer vorher thematisch festgelegten und aufeinander aufbauenden Reihenfolge wurden insgesamt zehn Vorträge auf hohem Niveau von ganz unterschiedlichen Beitragenden von Bachelor- bis Promotionsstudierenden gehalten. Unser Plan, innovative und interdisziplinäre Themengebiete unter dem Dach der Herstellung sozialer Ordnung in der Interaktion zusammenzubringen, war erfolgreich: Es gab klassisch konversations- und/ oder gattungsanalytisch ausgerichtete Beiträge ebenso wie Vorträge über neuartige Facebook-, YouTube- und WhatsApp-Kommunikation. Die Vortragenden wie auch die Studierenden im Seminar erhielten Einblicke in aktuell laufende Forschungsprojekte, wurden mit neuen Methoden und Sichtweisen bekannt gemacht und in ihrer Kommunikationskompetenz geschult.

Die Vorträge wurden – wie vorher erhofft – im Plenum des Seminars zum größten Teil sehr angeregt diskutiert und lieferten wertvolle kritische Impulse und Anregungen, die Einzug in die Publikation der jeweiligen Artikel gefunden haben. Aus dem Seminar haben wir positive Rückmeldungen erhalten, die zu einer Bewertung des Seminars mit einer Note von 1,56 geführt hat. Auch innerhalb des Centrums für Sprache und Interaktion (CeSI) unter der Leitung von Susanne Günthner haben wir Anerkennung, Zuspruch und Unterstützung erfahren und freuen uns nun auf Rückmeldungen zu dem kürzlich erschienenen Sammelband.

Publikationsphase

Die Publikation des abschließenden, von uns herausgegebenen Sammelbandes „Sprache und soziale Ordnung. Studentische Beiträge zu sozialen Praktiken in der Interaktion“ stellt die dritte Projektphase dar, in der wir auf einige, zuvor nicht erwartete Herausforderungen gestoßen sind. Vor allem mit dem Korrekturlesen der Beiträge und mit den endgültigen Formatierungen des Sammelbandes war ein deutlich höherer Zeitaufwand verbunden als angenommen. Teilweise durchlief ein Artikel zehn Korrekturschleifen, bis er in den Band aufgenommen werden konnte. Unsere Kommunikationsfähigkeit, insbesondere in Hinblick auf die Übermittlung von Kritik und Verbesserungsvorschlägen an die AutorInnen der Beiträge, konnte durch diesen Prozess deutlich geschult werden. Zum anderen hat uns das intensive Lesen der Beiträge auch auf wissenschaftlicher Ebene vorangebracht: Wir haben viel über wissenschaftliches Arbeiten, kritisches Lesen und Verbesserungsmöglichkeiten gelernt.

Die Publikationsphase beinhaltete zudem die stetige Kommunikation mit Institutionen wie dem Universitätsverlag und der Förderstelle – Kommunikationswege, die uns vorher so nicht bekannt waren. Diese Erfahrungen werden uns für unser späteres Berufsleben sowie die Organisation zukünftiger Tagungen deutlich weiterhelfen.

Fazit

Die Nachhaltigkeit unseres Projektes wurde nun abschließend durch die Publikation des Sammelbandes gesichert. Besonders dieser Schritt wäre ohne die finanzielle Unterstützung durch die WWU nicht möglich gewesen. Da wir selbst Studentinnen sind, wäre ein Buchdruck weit über unsere finanziellen Möglichkeiten hinausgegangen, weshalb wir der Förderstelle an dieser Stelle noch einmal für die Möglichkeit einen eigenen Sammelband herausgeben zu können danken möchten. Anschließende Projekte sind bisher nicht geplant, doch wir schließen eine Weiterführung der Vortragsreihe in Zukunft nicht aus.

Zur Printversion des Sammelbandes (OPAC der ULB)

Zur Onlinepublikation (WWU-Publikationsserver miami)