Die Universität Münster ist eine der größten Hochschulen in Deutschland. Unsere 15 Fachbereiche bieten zusammen mit den fachbereichsübergreifenden Einrichtungen über 270 Studiengänge und weitere Möglichkeiten der wissenschaftlichen Weiterbildung an, die von Studierenden und Lehrenden aus Deutschland sowie der ganzen Welt lebendig ausgestaltet werden.
Wer hier studiert, forscht und lehrt oder eine berufliche Tätigkeit beginnt, wird Teil einer weltoffenen Universitätsgemeinschaft, die sich für die Qualität von Studium und Lehre engagiert. Unser Anspruch ist ein exzellentes Bildungsangebot an der Universität Münster. Das Leitbild Studium und Lehre beschreibt hierzu unser institutionelles Selbstverständnis und soll uns Orientierung bieten.
Universität als Raum wissenschaftlicher Interaktion
Wir − die Mitglieder und Angehörigen der Universität Münster − verstehen unsere Universität als sozialen Raum, in dem wir studieren, arbeiten, uns austauschen und kooperieren, um zu lernen und zu forschen. Uns eint wissenschaftliche Neugier, das Interesse am akademischen Diskurs sowie der Auftrag, wissenschaftsbasierte Erkenntnisse in vielfältige Kontexte zu transferieren.
Das Zusammenspiel von Forschung, Lehre und Transfer fordert uns immer wieder aufs Neue heraus, Methoden und Erkenntnisse auf ihre Gültigkeit hin zu überprüfen und Neues zu ergründen. Für die Bearbeitung unserer Fragen berücksichtigen wir wissenschaftliche Perspektivenvielfalt und interdisziplinäre Ansätze. Wir lassen uns kritisch und ergebnisoffen auf unterschiedliche Perspektiven ein und handeln nach den Prinzipien der akademischen Gemeinschaft: Erkennen und Verstehen, regelgeleitete Analyse, kritisches Denken sowie klare und präzise Kommunikation wissenschaftlicher Überlegungen. Unsere Fachbereiche, akademischen Einrichtungen und Forschungsverbünde sind für uns lebendige Orte wissenschaftlicher Interaktion, die vielfältige Lehr- und Lernprozesse eröffnen.
Weil Erkennen und Verstehen, Wissen und Denken in einer global vernetzten akademischen Gemeinschaft geschieht, suchen wir auch in Studium und Lehre den internationalen Austausch und fördern Mobilität. Wir wertschätzen die Vielfalt von Herkunft und Nationalitäten und fördern eine friedvolle Verständigung zwischen sozialen, kulturellen, religiösen und ethnischen Gemeinschaften an unserer Hochschule. Auf diese Weise wird unsere Universität zu einem Ort des gemeinsamen, Grenzen überwindenden Lernens, wo neues Wissen entsteht.
Handlungsorientierung in einer sich permanent verändernden Welt
Wir alle nehmen die sich dynamisch verändernde Welt, die Überschreitung der planetaren Grenzen, Hunger, Gewalt, Leid und Ungerechtigkeit wahr und sehen es als unsere Aufgabe an, die grundlegenden Gegebenheiten wie die multiplen Veränderungen, die sich sowohl für das Individuum, Gesellschaft und Umwelt als auch für Forschung und Lehre ergeben, wissenschaftlich zu reflektieren. Angesichts der beschriebenen Herausforderungen ist der Aufbau transformativer Handlungskompetenz ein wichtiges Ziel. Hierzu sind der Erwerb von Wissen, die kritische Analyse der komplexen Realitäten und die erfahrungsorientierte Auseinandersetzung mit diesen notwendig.
Wir erkennen zudem, dass infolge der fundamentalen Krisen Verunsicherung, Oberflächlichkeit und Polarisierung zunehmen. Gegen Desinformation und Wissenschaftsfeindlichkeit setzen wir empathische, multiperspektivische Diskurse und bringen sowohl Sachinformationen als auch Lösungsansätze wie Modell- und Theoriealternativen verständlich ins Gespräch ein. Wir sehen Studium und Lehre als Orte, an denen wir gemeinsam die dazu notwendigen Kompetenzen entwickeln.
Kooperative Verantwortung für akademische Lehr-Lern-Prozesse
Für das Gelingen von Studium und Lehre, für vielfältige Kompetenzentwicklung und Bildung übernehmen wir – als Mitglieder und Angehörige der Universität – gemeinsam und kooperativ Verantwortung. Wir begreifen unsere Zeit an der Universität als Chance, um die eigene Bildungsbiografie aktiv zu gestalten. Dabei berücksichtigen wir, dass mit Studium und Lehre unterschiedliche Motivationen und Zielvorstellungen verknüpft sind. Wir reflektieren unsere Motive und legen unser individuelles Erkenntnisinteresse offen.
Wir verstehen Studium und Lehre als Orte, an denen die Deutung und die verständliche Kommunikation komplexer Sachverhalte besondere Beachtung finden. Indem wir Wissens- und Erfahrungsunterschiede produktiv nutzen und wechselseitig unsere Fragen aufnehmen, schaffen wir ein offenes, inklusives und inspirierendes Miteinander. Wir sehen Vielfalt und Gleichstellung als Gewinn und Diversität als Chance für exzellente Bildung und Innovation.
In zukunftsorientierten Lehr-Lern-Konzepten bringen wir die verschiedenen Zieldimensionen eines Studiums − Persönlichkeitsentwicklung, wissenschaftliche (z. T. auch künstlerische) Befähigung, berufliche Qualifizierung und verantwortungsvolle gesellschaftliche Teilhabe − in ein produktives Miteinander. Wir reflektieren und entwickeln dazu die Qualität und Attraktivität unserer Studiengänge gemeinsam und ziehen sowohl interne und externe Expertise als auch unsere Absolventinnen und Absolventen hinzu. Wir bilden zusammen ein unterstützendes Netzwerk – auch über die Studien- und Lehrzeit hinaus.