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Vassos Karageorghis 2002 in der Bibliothek des Zypern-Instituts
Vassos Karageorghis 2002 in der Bibliothek des Zypern-Instituts
© Zypern-Institut

Zum Tod des zyprischen Archäologen Vassos Karageorghis (29. April 1929 – 21. Dezember 2021)

Am 21. Dezember 2021, im Alter von 92 Jahren, ist Vassos Karageorghis in Nikosia gestorben. Beim Blick auf sein Lebenswerk verliert man sich schnell in Superlativen. Wie er in verschiedensten beruflichen Positionen die wissenschaftliche Erschließung des antiken Zyperns vorangetrieben hat, ist mit Worten kaum zu beschreiben. Als Leiter des zyprischen Antikendienstes (Department of Antiquities 1963-1989, als Direktor der Anastasios G. Leventis Foundation (1989-2010) sowie als Direktor der Archaeological Research Unit der gerade gegründeten University of Cyprus (1992-1996) und schließlich als Professor am renommierten Cyprus Institute (2013-2019) hat er schlichtweg Großes geleistet. Höchst bedeutsame und erfolgreiche Ausgrabungen hat er durchgeführt (genannt seien hier nur Salamis und Kition), eine schier unglaubliche Menge an Publikationen hat er vorgelegt (125 Bücher und knapp 500 wissenschaftliche Beiträge), was ihn aber vor allem auszeichnete, war die Tatsache, dass es ihm gelungen war, der zyprischen Archäologie ein internationales Renommée zu verschaffen.

Wir sind stolz darauf, dass er auch mit dem Münsteraner Zypern-Institut in engem Kontakt stand. Mehrfach war er Gast des Instituts, hielt in Münster Vorträge, war ein Partner bei der gemeinsamen Organisation internationaler Tagungen etc.

Wir werden ihn – einen wahren Freund und Förderer des Instituts – sehr vermissen.  

Weitere Details zu seiner Person finden sich im Nachruf der University of Cyprus:
https://www.ucy.ac.cy/aru/documents/News/News_Banner/keimeno_isa_ema_eng_for_website.pdf

v.l.n.r. Mehmet Harmancı, Salpy Eskidjian, Hubert Faustmann und Thorsten Kruse
© FES Cyprus

Veröffentlichung eines Reports zum religiösen Erbe im Großraum Nikosia

Am Mittwoch, den 6. Oktober 2021, präsentierte Thorsten Kruse, im Chateau Status in Nikosia (Zypern) den vom ihm verfassten Report zur aktuellen Situation des in den 1960er Jahren und nach 1974 gezwungenermaßen zurückgelassenen religiösen Erbes der christlichen und muslimischen Gemeinschaften im Großraum Nikosia.
Nach der Begrüßung durch Mehmet Harmancı, Bürgermeister der Türkischen Stadtverwaltung von Nikosia, Hubert Faustmann, Leiter des Zypern-Büros der Friedrich-Ebert-Stiftung, und Salpy Eskidjian vom Office of the Religious Track of the Cyprus Peace Process (RTCYPP) stellte Thorsten Kruse seinen Bericht vor, der von der Friedrich-Ebert-Stiftung finanziell unterstützt und in der Reihe "Democracy and Human Rights" veröffentlicht wurde.
Der Bericht (in englischer Sprache) ist unter http://library.fes.de/pdf-files/bueros/zypern/18387.pdf und der Projektwebsite https://www.cyreligiousheritage.org/ abrufbar.

religious heritage of Cyprus
© Th.Kruse

Start einer Website zum religiösen Erbe Zyperns

Im Rahmen des am Zypern-Institut angesiedelten Forschungsprojektes "Religion und Politik - der Umgang mit Friedhöfen, Gotteshäusern und religiösen Gedenkstätten in Zypern", das von unserem Mitarbeiter Dr. Thorsten Kruse geleitet wird, ist ein wichtiger Projektmeilenstein gesetzt worden. Seit dem 2. August 2021 ist die neue Projektwebsite offiziell eröffnet:

https://www.cyreligiousheritage.org/

In transparenter und deskriptiver Weise präsentiert die Website den aktuellen Zustand der christlichen und muslimischen Gebetsstätten und Friedhöfe Zyperns, die nach der tragischen Teilung der Insel 1974 von den ursprünglichen Bewohnern der betroffenen Orte zurückgelassen werden mussten. Der neue Internetauftritt wird von den Glaubensgemeinschaften Zyperns befürwortet und unterstützt.
Die interaktive Website wurde von Dr. Kruse mit Unterstützung der Friedrich-Ebert-Stiftung (FES) in Zypern und dem Office of the Religious Track of the Cyprus Peace Process under the Auspices of the Embassy of Sweden (RTCYPP) entwickelt und realisiert.
Die Website ermöglicht allen Interessierten, einen unkomplizierten Zugang zu den erfassten Daten des christlichen und muslimischen Erbes auf der Insel Zypern und bietet die Möglichkeit, sich über den aktuellen Zustand dieser Stätten zu informieren.
Die relevanten Informationen zu den erfassten Orten und den religiösen Stätten können sowohl nach ihrer Distriktzugehörigkeit als auch über eine interaktive Karte aufgerufen werden, die zudem eine individuelle Suche zulässt:

https://www.cyreligiousheritage.org/map


Wir freuen uns auf Ihren Besuch!

Andros Nicolaides bei der Verleihung der Freundschaftsplakette der Uni Münster am 7. November 2002
© S. Rogge

Das Institut für Interdisziplinäre Zypern-Studien hat einen seiner besten Freunde verloren:
Andros Nicolaides ist am 4. Februar 2021 im Alter von 82 Jahren auf Zypern verstorben

Als Botschafter der Republik Zypern in Deutschland in den Jahren von 1992 bis 1996 ist der am 20. August 1938 im zyprischen Bergdorf Galata geborene Andros Nicolaides eine treibende Kraft bei der Gründung des Zypern-Instituts an der Universität Münster gewesen. Noch bevor das Institut im Mai 1996 seine Pforten öffnen konnte, hatte er bereits dafür gesorgt, dass eine große Anzahl von Büchern nach Münster gelangt war – Bücher, die den Grundstock der Bibliothek dieser Institution bilden sollten. Im Dezember 1996 konnte er sich bei einem Besuch in Münster dann persönlich davon überzeugen, dass die Aufbauarbeit im Institut gut voranging.
2002 wurde ihm, der 1998 nach seinem letzten Einsatz als Boschafter Zyperns (in den USA 1996–1998) in den Ruhestand getreten war, eine große Ehre der Uni Münster zuteil: Gemeinsam mit Prof. Dr. Nelly Tsouyopoulos (1930–2005) wurde ihm die Freundschaftsplakette der Universität Münster verliehen; beide wurden auf diese Weise für ihr großes Engagement bei der Gründung des Instituts geehrt.
Andros Nicolaides' großes Interesse am Institut währte bis zu seinem Tod. Als Zypern 2013 in eine schwere Finanzkrise geriet – eine Krise, die auch ganz unmittelbar das Institut traf und deren Auswirkungen bis in die Gegenwart reichen –, wussten wir, dass wir mit Andros Nicolaides auf Zypern einen Freund besaßen, der immer wieder seinen gesamten Einfluss zum Wohl des Instituts geltend machte. Noch bis zuletzt hat er dies in verlässlicher und eindrucksvoller Weise getan.

Wir werden sein Andenken in Ehren halten.

Münster, den 15. Februar 2021

 

 

When the Cemetery Becomes Political – Dealing with the Religious Heritage in Multi-Ethnic Regions
© Zypern-Institut

When the Cemetery Becomes Political – Dealing with the Religious Heritage in Multi-Ethnic Regions

Herausgeber: Thorsten Kruse, Hubert Faustmann, Sabine Rogge
Schriften des Instituts für Interdisziplinäre Zypern-Studien, Bd. 14
Münster / New York: Waxmann 2020

226 Seiten, mit zahlreichen Abbildungen
Broschiert: € 34,90, ISBN 978-3-8309-4265-8
E-Book: € 30,99, ISBN 978-3-8309-9265-3

weitere Informationen


Rezensionen zum Buch:

Sabine Rogge
© privat

Abschied vom Zypern-Institut

Nach fast 25 Jahren im Institut für Interdisziplinäre Zypern-Studien ist Dr. Sabine Rogge, die Geschäftsführerin dieser Einrichtung, zum 31. Oktober 2020 in den Ruhestand getreten.

Bis die Nachfolgesituation geklärt ist, ist das Institut für Byzantinistik und Neogräzistik Ansprechpartner für sämtliche, das Zypern-Institut betreffende Anfragen.

Wer die Institutsbibliothek aufsuchen möchte, wende sich bitte an dieses Institut (Kontaktdetails auf www.uni-muenster.de/Byzantinistik).

Direkter Kontakt mit dem Zypern-Institut ist auch über die eMail-Adresse zypern(at)uni-muenster(dot)de möglich.

© Zypern-Institut

Neues Projekt: Handbook of Ancient Cypriot Ceramics

Man begegnet ihr in fast jedem Museum, welches antike Objekte beherbergt: antike Keramik von der Insel Zypern. An einem aktuellen Handbuch, mithilfe dessen man sich umfassend über diese Denkmälergattung informieren könnte, mangelt es jedoch. In Kürze soll sich dies aber ändern, denn der Geschäftsführerin des Zypern-Instituts, der Archäologin Sabine Rogge, ist es gelungen, ausgewiesene Keramik-Experten dafür zu gewinnen, in einem in Englisch geschriebenen und reich bebilderten Buch den aktuellen Wissensstand über die antike Keramik der Insel Zypern darzustellen. Im Handbook of Ancient Cypriot Ceramics wird die zyprische Keramik von der neolithischen Periode bis in die Spätantike präsentiert – d. h. vom 5. vorchristlichen Jahrtausend bis in das 7. Jahrhundert n. Chr. Unterstützt wird dieses Projekt von der AMRICHA-Stiftung, die 2019 von Alexander Malios gegründet worden ist.

Weitere Informationen (pdf)

Reliefkarte des Mittelmeers
Reliefkarte des Mittelmeers
© gemeinfrei / public domain

Forschungsnetzwerk MS ISLA (Mediterranean Studies on Island Areas)

Am 4. Mai 2020 wurde das neue Forschungsnetzwerk MS ISLA (Mediterranean Studies on Island Areas) an der Universität Regensburg vorgestellt. Das Netzwerk wird vom Center for International and Transnational Area Studies (CITAS) der Universität Regensburg über einen Zeitraum von drei Jahren finanziert. In einem interdisziplinären Forschungsansatz sollen unter anderem Themen wie Insularität und Identität, (historische) Migrationsforschung oder Transmediterranität erforscht und diskutiert werden.
Unser Institutsmitarbeiter Dr. Thorsten Kruse wird sich als Mitglied aktiv an den Forschungen des Netzwerks MS ISLA beteiligen.
Zudem wirkt das Zypern-Institut als Kooperationspartner an diesem Netzwerk mit. Für das Jahr 2022 ist u.a. eine Netzwerkveranstaltung auf Zypern geplant.
Weiter Informationen zum Netzwerk finden Sie auf den entsprechenden Internetseiten des CITAS:
Deutsch
Englisch