Thorsten Kruse / Lukas Grawe
Bündnisse in Europa von 1871 bis 1918
Veranstaltungsnummer: 082274
Blockveranstaltung: Vorbesprechung am 30.10.2014, Raum SRZ 105 (Orleans-Ring 12); Weitere Termine: Freitag, 16.01.2015 und Samstag, 17.01.2015 jeweils gänztägig, Raum ULB 202 (Torhaus, Krummer Timpen 5)
Vor dem Ersten Weltkrieg spielten Bündnisse in Europa eine zentrale Rolle in den zwischenstaatlichen Beziehungen. Sie sollten zum einen der Friedenssicherung, zum anderen aber auch der Einflusserweiterung innerhalb und außerhalb Europas dienen. Einen wesentlichen Stellenwert nahm in der Zeit von 1871 bis 1890 das Bündnissystem Otto von Bismarcks ein. Dieses erfuhr nach dem erzwungenen Rücktritt des deutschen Reichskanzlers im Jahr 1890 einen grundlegenden Wandel. Nach der Ära Bismarck begann sich der europäische Kontinent in rivalisierende Bündnisblöcke zu spalten. Diese dienten nicht mehr primär der Friedenssicherung, sondern sollten für einen immer wahrscheinlicher werdenden Krieg zwischen den Großmächten möglichst günstige Voraussetzungen schaffen. Gleichwohl waren auch sie gewissen Veränderungen unterworfen, die Annäherungen an den gegnerischen Block oder gar den Wechsel der Bündniszugehörigkeit nicht ausschlossen. Die Übung wird die wichtigsten europäischen Bündnisse vor und während des Ersten Weltkrieges beleuchten und dabei Kontinuitäten und Wandel aufzeigen. Im Zuge dessen werden auch weniger bekannte Aspekte von Bündnissen und Bündnisverhandlungen wie beispielsweise Formen der Geheimdiplomatie thematisiert.
Für die Teilnahme an der Übung ist es obligat, an der einführenden Sitzung am 20. Oktober 2015 von 14 bis 16 Uhr teilzunehmen. Hier sollen gemeinsam die Untersuchungsfelder abgesteckt und Referatsthemen vergeben werden. Für die Raumangabe beachten Sie bitte die Hinweise im HISLSF! Das eigentliche Blockseminar wird vom 10. bis 12. Dezember 2015 stattfinden, Ort und Zeit werden in der Einführungssitzung bekannt gegeben. Die Teilnehmerzahl ist auf 25 Personen begrenzt. Unbedingt erforderliche Anmeldungen unter: l_graw01@uni-muenster.de.
Literatur
Literatur:
Afflerbach, Holger, Der Dreibund. Europäische Grossmacht- und Allianzpolitik vor dem Ersten Weltkrieg, Wien/Köln/Weimar 2002; Angelow, Jürgen, Kalkül und Prestige. Der Zweibund am Vorabend des Ersten Weltkrieges, Wien/Köln/Weimar 2000; Boeckh, Katrin, Von den Balkankriegen zum Ersten Weltkrieg. Kleinstaatenpolitik und ethnische Selbstbestimmung auf dem Balkan, München 1996; Clark, Christopher, Die Schlafwandler. Wie Europa in den Ersten Weltkrieg zog, München 2013; Frehland-Wildeboer, Katja, Treue Freunde? Das Bündnis in Europa 1714-1914, München 2010; Kennan, George F., Die schicksalhafte Allianz. Frankreich und Rußland am Vorabend des Ersten Weltkrieges, Köln 1990; Richter, Heinz A., Der Krieg im Südosten, Bd. 1: Gallipoli 1915, Mainz 2013; Richter, Heinz A., Der Krieg im Südosten, Bd. 2 Makedonien 1915-1918, Mainz 2014; Williamson, Samuel R., The politics of grand strategy. Britain and France prepare for war, 1904-1914, Cambridge 1969; Wolf, Klaus, Gallipoli 1915: Das deutsch-türkische Militärbündnis im Ersten Weltkrieg, Sulzbach 2008.
Die Teilnehmerzahl ist auf 25 Personen begrenzt. Unbedingt erforderliche Anmeldungen unter: l_graw01@uni-muenster.de
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