Laufende Editionsprojekte am Fachbereich Katholische Theologie
Seminar für Alte Kirchengeschichte
Der antike Theologe Origenes (185-254) hat mit seinem akademischen Denkstil und
seinen originellen Gedanken zu Themen wie Freiheit, Geschichte und Gerechtigkeit die
christliche Theologie und die gesamte Geistesgeschichte Europas tiefgreifend geprägt.
Die zweisprachige Gesamtausgabe verfolgt den Zweck, seine Schriften für
Wissenschaftler verschiedener Fachrichtungen als Gewinn bringende historische
Ressource für aktuelle religiös-kulturelle, theologisch-philosophische und
ethische Probleme vollständig zugänglich zu machen und zu erschließen. Alle
Schriften werden in einer modernen Übersetzung präsentiert. Etliche von ihnen
erscheinen erstmals in deutscher Übersetzung. Die zugrundegelegten Texte sind teils modernen Editionen entnommen, teils neu ediert. Alle Bände sind mit Einführungen in das Werk und Erläuterungen zu Text und Übersetzung versehen.
Origenes, Werke mit deutscher Übersetzung, hg. von Alfons Fürst und Christoph Markschies
25 Bände in ca. 45 Teilbänden
Exegetische Schriften zum Alten Testament
1/1 Die Kommentierung des Buches Genesis
1/2 Die Homilien zum Buch Genesis
2 Die Homilien zum Buch Exodus
3 Die Homilien zum Buch Levitikus
4 Die Homilien zum Buch Numeri
5 Die Homilien zum Buch Josua
6 Die Homilien zum Buch derRichter 7 Die Homilien zum Ersten Buch Samuel
8/1 Die Prologe zu den Psalmen
8/2-4 Die Kommentierung der Psalmen
8/5 Die Homilien zu den Psalmen 36 bis 38
9 Der Kommentar zum Hohenlied
Die Homilien zum Hohenlied
10 Die Homilien zum Buch Jesaja
11 Die Homilien zum Buch Jeremia
12 Die Homilien zum Buch Ezechiel
13/1 Die Kommentierung der Klagelieder
13/2 Die Kommentierung des Buches Hiob
Exegetische Schriften zum Neuen Testament
14/1-5 Der Kommentar zum Matthäusevangelium
15 Die Homilien zum Lukasevangelium
16/1-5 Der Kommentar zum Johannesevangelium
17/1-3 Der Kommentar zum Römerbrief
18/1 Der Kommentar zum Ersten Korintherbrief
18/2 Der Kommentar zum Epheserbrief und weitere Fragmente
Traktate und Briefe
19/1-2 Über die Prinzipien
20/1-4 Gegen Kelsos
21 Über das Gebet
22 Aufforderung zum Martyrium
23 Der Dialog mit Herakleides
24 Über das Pascha
25 Briefe
Ansprechpartner:
Prof. Dr. Dr. Alfons Fürst
Seminar für alte Kirchengeschichte
Zimmer 127a
Johannisstraße 8-10
48143 Münster
Tel.: +49 251 83-25053
afuerst@uni-muenster.de
Seminar für Allgemeine Religionswissenschaft
Das seit 2006 DFG-geförderte Projekt ist dem wenig erforschten Genre
hindu-tantrischer Ritualmanuale gewidmet und der Handlungspragmatik,
der symbolischen Kommunikation und der historischen Dynamik vertexteter Riten.
Mit dem Paraśurāma-Kalpasūtra (PKS) wird ein zentraler Ritualtext der heute
maßgeblichsten panindischen Tantratradition – der Śrīvidyā – erstmals übersetzt,
kritisch annotiert, ritualtheoretisch analysiert und auf seine „Weiterschreibung“
in späteren Ritualtexten hin untersucht. Das PKS, vermutlich im Tamilnadu des 16. Jh.
entstanden, beinhaltet Alkohol- und Sexualriten, die das offizielle hinduistische
Normsystem überschreiten, aber streng regelgeleitet und ritualisiert vollzogen
werden. Träger waren fürstliche Kreise und hochgebildete Städter – nicht zuletzt
Brahmanen, die die Kommentare verfassten. Auffallend in der PKS-Tradition ist das
Aushandeln traditioneller Hierarchien und religiösen Spezialistentums. Das PKS
positioniert sich gegenüber dem Veda und anderen Wissenskulturen als das
hervorragendste System und die machtvollste Soteriologie. Der Ritualtext scheint eine
wichtige Schnittstelle zwischen kaschmirischen und südindischen Formen der
Śrīvidyā zu bilden und wird bis heute weitergeschrieben“. Er erfährt u.a.
im zeitgenössischen Varanasi eine Renaissance. Die Übersetzung soll den
bislang unerforschten Text besser zugänglich machen. Mit der Herausarbeitung
der Verschlüsselungstechniken seiner mythopoetischen Codesprache wird
„Handwerkszeug“ zum Verständnis weiterer Texte bereitgestellt. Die Analyse zu
Inhalt, Form und Funktion des rituellen Prozesses im PKS und seiner Spezifika wird
ergänzt durch die Rekonstruktion seiner multiplen rezeptionsgeschichtlichen
Fortschreibungen. Ziel ist es, neue Erkenntnisse zu tantrischer Rhetorik, Ritualpraxis
und Entwicklungen der Śrīvidyā zu gewinnen und einen Beitrag zu Ritualstudien und
Religionsästhetik zu leisten.
Ansprechpartner:
Prof. Dr. Annette Wilke (Projektleiterin)
Seminar für Allgemeine Religionswissenschaft
Zimmer 2.71
Hüfferstraße 27
48149 Münster
Tel.: +49 (0) 251 83-32667
wilkeann@uni-muenster.de
Dr. Claudia Weber (Lehrbeauftragte)
Seminar für Allgemeine Religionswissenschaft
Hüfferstr. 27
48149 Münster
C.Weber@weber-pages.com
Projektbeschreibung
Veröffentlichungen:
- Sanskrit-Text im Internet:
Sanskrit Text - Wilke, A.: Re-coding the Natural and Animating the Imaginary: Kaula body practices in the Parasurama-Kalpasutra, ritual transfers and the politics of representation. In: I. Keul (Hg.), Transformations and Transfer of Tantra in Asia and Beyond. Berlin/New York: de Gruyter, 19-76.
- Wilke, A.: Negotiating Tantra and Veda in the Paraśurāma-Kalpa tradition. In: U. Hüsken und F. Neubert (Hgg.), Negotiating Rites. New York: Oxford University Press, 133-160.
- 2010 Wilke, A.: Basic Categories of a Syntactical Approach to Rituals: Arguments for a 'Unitary Ritual View' and the Parasurama-Kalpasutra as 'Test Case'. In: A. Michaels und A. Mishra (Hgg.), Grammars and Morphologies of Ritual Practices in Asia. Wiesbaden: Harrassowitz, 215-262.
- 2010 Weber, C. (Hg./Übers.): Das Paraśurāma-Kalpasūtra: Sanskrit-Edition mit deutscher Erstübersetzung, Kommentaren und weiteren Studien. Frankfurt am Main: Peter Lang, 2010. 548 S., ISBN 978-3-631-60349-9. Siehe auch: http://indologica.de/drupal/?q=node/1221
- 2008/09 Weber, C.: Manuskripte des Paraśurāma-Kalpasūtra und seiner Kommentartradition", Münchener Indologische Zeitschrift 1, 2008/09: 186-207.
DFG-Langfristvorhaben „Römische Inquisition und Indexkongregation von 1542 bis 1966“
Seminar für Mittlere und Neuere Kirchengeschichte
Erst seit 1998 ist das „ACDF“, das Archiv der Vatikanischen Kongregation für die Glaubenslehre, der Forschung zugänglich. Das Archiv hütet die Akten zur Römischen Buchzensur durch Inquisition und Indexkongregation. Über 400 Jahre lang haben sich diese beiden Kongregationen mit den neuzeitlichen Wissenskulturen auseinandergesetzt: Ging es der römischen Zensur zunächst darum, im Gefolge von Luther und Calvin die protestantischen „Häresien“ zu bekämpfen, entwickelte sie sich bald zum Instrument einer totalen Kontrolle der Medien. Kaum ein anderes Archiv spiegelt daher die europäische Wissensgeschichte derart umfassend wider.
Das auf zwölf Jahre angelegte DFG-Langfristvorhaben „Römische Inquisition und Indexkongregation von 1542 bis 1966“ am Seminar für Mittlere und Neuere Kirchengeschichte erarbeitet seit 2002 ein umfangreiches wissenschaftliches Hilfsmittel, dass die Bestände des Archivs zum Thema Buchzensur systematisch erschließt. Es umfasst eine Edition der Verbotsplakate (Bandi), ein Systematisches Repertorium und eine Prosopographie.
2005 wurden die Ergebnisse zum 19. Jahrhundert präsentiert, seit 2009 liegen die Bände zum 18. Jahrhundert vor. Die Bearbeitung des 16. und 17. Jahrhunderts ist so gut wie abgeschlossen; die einzelnen Bände werden im Frühjahr und Herbst 2017 erscheinen. Auf der Basis der Grundlagenforschung sind bereits zahlreiche Fallstudien entstanden.
Projektwebsite: www.buchzensur.de
Bisherige Laufzeit: seit 01.01.2002 als Langfristvorhaben
DFG-Förderung: seit 01.01.2002
Voraussichtliche Dauer: bis 31.12.2016
Projektleitung: Prof. Dr. Hubert Wolf
Projektkoordination: Dr. Judith Schepers / Dr. Jyri Hasecker
Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter: Hedwig Rosenmöller, Dorothe Stöver
Ansprechpartner:
Prof. Dr. Hubert Wolf
Seminar für Mittlere und Neuere Kirchengeschichte
Robert-Koch-Straße 40
48149 Münster
Tel.: +49 (0) 251 83-22626
Veröffentlichungen: Ausführliche Angaben auf der Projekthomepage
DFG-Projekt „Kritische Online-Edition der Nuntiaturberichte von Eugenio Pacelli (1917-1929)“
Seminar für Mittlere und Neuere Kirchengeschichte
Eugenio Pacelli, der spätere Papst Pius XII. (1939-1958), ist eine der umstrittensten Persönlichkeiten des 20. Jahrhunderts – für die einen „Hitler’s Pope“ (John Cornwell), für die anderen „größter jemals lebender Wohltäter des jüdischen Volkes“ (Pinchas Lapide). Dass Pacelli bereits als Nuntius in Deutschland von 1917 bis 1929 und dann als Kardinalstaatssekretär bis zu seiner Papstwahl am 2. März 1939 die vatikanische Politik maßgeblich mitbestimmte, wird bei der Einordnung seines „Schweigens“ zum Holocaust meist nicht ausreichend berücksichtigt. Dabei dürften gerade die zwölf deutschen Jahre seine personellen Netzwerke, seine Wahrnehmungs- und Handlungsmuster und damit auch seine Politik als Papst besonders auch gegenüber dem „Dritten Reich“ entscheidend geprägt haben.
Seit Februar 2003 bzw. September 2006 sind im Vatikanischen Geheimarchiv die detaillierten Berichte zugänglich, die Pacelli Tag für Tag, manchmal sogar mehrmals täglich, als Nuntius von München und Berlin – der Drehscheibe vatikanischer Europa- und Weltpolitik – nach Rom sandte. Diese Berichte eröffnen eine neue Perspektive auf die Entwicklung und die Rolle der katholischen Kirche in der Weimarer Republik, aber auch auf Politik und Alltagskultur dieser Jahre in Deutschland und Europa. Pacellis Nuntiaturberichte stellen das wichtigste zusammenhängende Quellenkorpus zum deutschen Katholizismus der Weimarer Zeit dar. Sie sollen in Zusammenarbeit mit dem Vatikanischen Geheimarchiv und dem Deutschen Historischen Institut Rom komplett mit Anlagen erfasst, kritisch ediert, kommentiert, ausgewertet und Wissenschaftlern ebenso wie einer breiteren Öffentlichkeit im Internet zugänglich gemacht werden.
Projektwebsite: www.pacelli-edition.de
Bisherige Laufzeit: seit 01.01.2008 als Langfristvorhaben
DFG-Förderung: seit 01.01.2008
Voraussichtliche Dauer: 12 Jahre
Projektleitung: Prof. Dr. Hubert Wolf
Projektkoordination: Dr. Sascha Hinkel
Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter:
Matthias Bornschlegel, Matthias Daufratshofer. Josef Jung, Dr. Maria Pia Lorenz-Filograno, Michael Pfister, Elisabeth-Marie Richter, Christoph Valentin
Ansprechpartner:
Prof. Dr. Hubert Wolf
Seminar für Mittlere und Neuere Kirchengeschichte
Robert-Koch-Straße 40
48149 Münster
Tel.: +49 (0) 251 83-22626
Veröffentlichungen: Ausführliche Angaben auf der Projekthomepage
DFG-Projekt „Kritische Online-Edition der Tagebücher von Michael Kardinal von Faulhaber (1911-1952)“
Seminar für Mittlere und Neuere Kirchengeschichte und Institut für Zeitgeschichte München-Berlin
Michael Kardinal von Faulhaber (1869-1952) war Erzbischof von München, ein herausragender Theologe, meinungsfreudiger Vordenker des politischen Katholizismus und Streiter für kirchliche Interessen, ein enger Freund von Papst Pius XII., aber auch Verhandlungspartner von so unterschiedlichen Politikern wie Hitler, Roosevelt und Adenauer. Seine umfangreichen Tagebücher werden in diesem Projekt wissenschaftlich kommentiert und für jedermann zugänglich online veröffentlicht.
Die Deutsche Forschungsgemeinschaft bewilligte dazu ein auf zwölf Jahre angelegtes Langfristvorhaben, das am 1. Oktober 2013 begann. Der Historiker Prof. Dr. Andreas Wirsching vom Institut für Zeitgeschichte München-Berlin und Prof. Dr. Hubert Wolf verantworten es gemeinsam. Kooperationspartner ist das Erzbischöfliche Archiv München, das die Tagebücher Faulhabers verwahrt.
Faulhabers Einfluss reichte weit über die Grenzen Deutschlands und der katholischen Kirche hinaus. Er reiste viel und verfügte über beste internationale Kontakte zu führenden Persönlichkeiten aus Kirche, Politik und Kultur. Die zahlreichen Gesprächspartnerinnen und -partner, die er Tag für Tag empfing, stammten aus allen Gesellschaftsschichten. Schon zu Lebzeiten von vielen Kirchenmitgliedern hochverehrt, ist er vor allem wegen seines widersprüchlichen Verhaltens im „Dritten Reich“ bis heute in Forschung und Öffentlichkeit auch heftig umstritten.
Faulhaber war nicht nur ein wichtiger Akteur, sondern auch ein aufmerksamer Beobachter und Deuter in einer Zeit voller Umbrüche. Seine Aufzeichnungen waren ursprünglich nicht zur Veröffentlichung gedacht und erlauben daher einen authentischen Blick hinter die Kulissen. Sie lassen Emotionen und Handlungsmotive erkennen, die anhand der bisher zugänglichen Quellen kaum zu beschreiben waren. Faulhaber, sozialisiert im katholischen Milieu des Kaiserreichs und überzeugter Monarchist, steht dabei in vielem repräsentativ für breite Strömungen im Katholizismus.
Faulhaber schrieb überwiegend in der Kurzschrift „Gabelsberger“. Da diese nur noch sehr wenige Sachverständige entziffern können, drohen umfangreiche Archivbestände unzugänglich zu werden. Indem das Projekt Gabelsberger-Schulungen umfasst, leistet es einen wichtigen Beitrag zur Bewahrung dieser Kulturtechnik. Dank der großzügigen Unterstützung der Fritz-Thyssen-Stiftung konnten ausgewählte Teile der Faulhaber-Bestände transkribiert werden, um den Projektantrag bei der DFG vorzubereiten.
Es stellt einen ausgesprochenen Glücksfall dar, dass Faulhabers Tagebücher für die Jahre von 1911 bis 1952 lückenlos überliefert und seit April 2012 der Forschung zugänglich sind. Das Quellenkorpus ist quantitativ und qualitativ einzigartig. Die Einträge im Tagebuch sind knapp gehalten, aber zu wichtigen Themen und Gesprächen fertigte Faulhaber Beiblätter an, die sich durch Detailreichtum und ein hohes Reflexionsniveau auszeichnen. Tagebücher und Beiblätter sollen in diesem DFG-Langfristvorhaben vollständig erfasst, historisch-kritisch ediert, kommentiert und in einer Online-Datenbank publiziert werden.
Die Edition wird für grundlegende Fragen zur deutschen und europäischen Geschichte aufschlussreich sein; die universelle Struktur der katholischen Kirche eröffnet außerdem internationale Vergleichshorizonte. Das Projekt wird neue Beiträge zum Verhältnis von Religion und Politik und zum Umgang der katholischen Kirche mit totalitären Ideologien ermöglichen. Gleiches gilt für innovative Forschungen zur Theologie- und Kulturgeschichte, etwa mit Blick auf personelle Netzwerke, Frömmigkeitsformen, Kriegsdeutungen und Geschlechterrollen im Katholizismus oder die Beziehungen zu anderen Glaubensgemeinschaften.
Projektwebsite: www.faulhaber-edition.de
Bisherige Laufzeit: seit 01.10.2013 als Langfristvorhaben
DFG-Förderung: seit 01.01.2013
Voraussichtliche Dauer: 12 Jahre
Projektleitung: Prof. Dr. Hubert Wolf, Prof. Dr. Andreas Wirsching
Projektkoordination: Dr. Barbara Schüler
Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter: Matthias Bornschlegel, Dr. Philipp Gahn, Carina Knorz, Franziska Nicolay, Thomas Schütte, Dr. Peer Oliver Volkmann
Ansprechpartner in Münster:
Prof. Dr. Hubert Wolf
Seminar für Mittlere und Neuere Kirchengeschichte
Robert-Koch-Straße 40
48149 Münster
Tel.: +49 (0) 251 83-22626
Herders Theologischer Kommentar zum Alten Testament
Seminar für Zeit- und Religionsgeschichte des Alten Testaments
Projekt:
● Kommentar auf aktuellem fachwissenschaftlichen Standard
● Augenmerk auf Lesbarkeit und Übersichtlichkeit
● Jüdische, katholische und evangelische Autorinnen und Autoren
● 22 von 64 Teilbänden bereits erschienen
Anliegen:
HThKAT legt seinen Schwerpunkt auf die Herausarbeitung der Makrostrukturen
des Endtextes, womit nicht nur jüdische Auslegungstradition
aufgegriffen, sondern auch der christlichen Praxis in Verkündigung und
Lehre entsprochen wird, in der der kanonische Endtext als Gotteswort
gelesen wird. Der komplexe Überlieferungsprozess der Schriften wird
insoweit skizziert, als er selbst theologisch fruchtbar gemacht werden
kann. Das Kommentarwerk nimmt als hermeneutisch relevante Tatsache
ernst, dass das AT als Heilige Schrift Israels entstand und auch
nach Entstehung des Christentums die Heilige Schrift Israels bleibt.
Andererseits muss eine Auslegung im Horizont des Christentums herausarbeiten,
dass und wie ein Text Teil des christlichen Kanons ist.
HThKAT will hier pointiert neue Wege gehen.
Herausgeber:
Prof. em. Dr. Erich Zenger (†)
Ansprechpartner:
Prof. Frank-Lothar Hossfeld (Bonn)
Tel.: +49 228 73-5969
f.hossfeld@uni-bonn.de
Kontakt:
Seminar für Zeit- und Religionsgeschichte des Alten Testaments
Zimmer 215
Johannisstraße 8-10
48143 Münster
Tel.: +49 251 83-25227
bruening@uni-muenster.de
Seminar für Zeit- und Religionsgeschichte des Alten Testaments
Thema: Midrash Tehillim ist die rabbinisch-jüdische Auslegungsschrift zu den Psalmen. Der Großteil des Materials geht auf spätantike rabbinische Auslegungstraditionen zurück. Der Redaktionsprozess der Kompilation, die in verschiedenen, zum Teil stark voneinander abweichenden Rezensionen vorliegt, reicht vom Ausgang der Antike bis zur Frühen Neuzeit.
DFG-finanziertes Editionsprojekt. Laufzeit 2002-2010
Projekt: Ziel des Projekts ist die computergestützte Erfassung und editionstechnische Aufbereitung aller dem rabbinischen Text zuzuordnenden unabhängigen Textzeugen in Manuskriptform einschließlich der wichtigen Fragmente aus der Kairoer Geniza sowie der für den textus receptus entscheidenden beiden ersten Drucke des Werkes. Mit einer kolumnensynoptischen Edition soll der Diversität der verschiedenen Textfassungen Rechnung getragen werden. Ein Variantenapparat pro Kolumne verzeichnet wichtige Varianten innerhalb der jeweiligen Rezension. Weitere Apparate schlüsseln Schriftzitate sowie Zitate und Parallelen innerhalb der rabbinischen Literatur auf. Die Druckedition ist das Ziel des DFG-finanzierten Projekts. Die elektronische Speicherung der aufbereiteten Daten wird über das Projektende hinaus jedoch gewährleistet werden, so dass sie künftigen elektronischen Editionsprojekten zur Verfügung gestellt werden kann.
Publikation: Therese Hansberger, Gert Wildensee (ed.), Midrash Tehillim. Kolumnensynoptische Edition auf Basis der erhaltenen Handschriften und Fragmente sowie der frühen Drucke, 2 Bde. (TSAJ), Tübingen: Mohr Siebeck 2011.
Leitung: Prof. Dr. em. Erich Zenger (Münster,†); Prof. Dr. Giuseppe Veltri (Halle).
Mitarbeit: Therese Hansberger (Münster); Gert Wildensee (Halle).
Ansprechpartner:
Therese Hansberger
Seminar für Zeit- und Religionsgeschichte des Alten Testaments
Geiststraße 24/25
48151 Münster
Tel.: +49 251 83-23502
therese.hansberger@uni-muenster.de