Der Leonardo-Campus-Run: wie alles begann
Der Leonardo-Campus-Run (LCR) ist ein Kind der universitären Welt vor der Zeit der Bachelor- und Masterstudiengänge. Er wurde erfunden von Studierenden im Rahmen eines zweisemestrigen Studienprojekts, die auf Lehramt und Magister studierten bei Wissenschaftlern des damaligen Instituts für Sportkultur und Weiterbildung. Der Ideengeber und Promotor war Professor Jütting, der selbst ein begeisterter Läufer ist und auch schon den Volkslauf „Rund um das Schloss“ in die Welt gesetzt hatte. Die Studierenden hatten Zeit oder nahmen sie sich jenseits von Modulen und Leistungspunkten. Sie studierten, was sie begeisterte und was für sie nützlich war. Sie schauten dabei nicht auf die Uhr oder dachten an ECTS-Punkte und Workloads, sondern daran, etwas Besonderes zu kreieren und mit der Praxis in Kontakt zu kommen.
Der äußere Anlass war die Eröffnung des Leonardo Campus im Frühjahr 2001 auf dem weitläufigen Gelände einer ehemaligen Reiterkaserne. Diese Location war zu einem neuen Standort für die münsterschen Hochschulen (Westfälische Wilhelms-Universität, Kunstakademie, Fachhochschule) entwickelt worden.
Der Leonardo-Campus-Run sollte ein Beitrag zur Eröffnung sein, aber nicht nur das. Er sollte ein qualitätvolles Angebot werden, dass die Läuferinnen und Läufer, die Sponsoren und Mäzene und die Studierenden und Lehrenden gleichermaßen zufrieden stellte.
Das Ziel war, ein Laufevent für Alle zu schaffen, für Frauen und Männer, Jung und Alt, Jogger und Runner, Anfänger und alte Hasen, Breitensportler und Leistungssportler. Ein solcher Anspruch sollte sich realisieren in unterschiedlichen Streckenlängen, in einer Startgebühr, die für jeden bezahlbar und nachvollziehbar ist, in Startzeiten, die auch für Berufstätige wahrnehmbar sind, in einem Rahmenprogramm mit Aufwärmgymnastik und mit einer Messehalle mit nützlichen Informationen und Werbemöglichkeiten für Sponsoren und mit einer Kaffee- und Kuchentheke, die bei keinem guten Volkslauf fehlen darf.
Der LCR sollte aber auch ein Lehr-/Lernprojekt sein und als solches erkennbar. Studierende sollten als verantwortliche Manager sichtbar sein, begleitende Vorträge angeboten und die Veranstaltung wissenschaftlich evaluiert werden. Und so geschah es.
Am 11. Juli fiel um 18:00 der erste Startschuss für die ersten beiden Läufe (über 2.5 km bzw. 7.5 km), der zweite um 18:45 für die beiden Läufe über 5km und 10km. Insgesamt starteten 823 Läuferinnen und Läufer auf dem 2,5km-Rundkurs. Der LCR war geboren und gleich mit einem vielversprechenden Beginn. Heute zählt er zu den größten Volksläufen in Westfalen.
Seit 2008 wurde die Organisation des LCR erfolgreich in die Hände des Hochschulsport Münster übergeben. Mittlerweile ist der LCR eine der größten Laufveranstaltungen in NRW.