Teilprojekt B8:
Formen symbolischer Kommunikation in der Messvertonung des 15. bis 17. Jahrhunderts
| Abstract |
Die
polyphone Messe des 15. bis 17. Jahrhunderts
war liturgisches Ritual, musikalisches Artefakt, Medium der
Repräsentation und
der symbolischen Kommunikation. Sie bildete ein bewährtes
Instrument zur
öffentlichkeitswirksamen Kommunikation und musikalischen
Transformation
politischer, religiöser sowie artifizieller Inhalte und Werte.
Zu den
entsprechenden Formen und Grenzen dieser symbolischen
Kommunikationsvorgänge
betreibt das Projekt B8 Grundlagenforschung anhand
repräsentativer
Messvertonungen des Untersuchungszeitraums aus höfischen
Umfeldern und ihrer
werkkontextuellen Quellen. Dabei stehen drei große
Forschungsfelder im
Mittelpunkt: Ein erster Schwerpunkt (A.) gilt der Aneignung des
liturgischen
Rituals als Form der politischen Inszenierung, beispielsweise zur
musikalischen
Darstellung der Repräsentation und Reputation weltlicher wie
geistlicher
Herrscher. Ein zweites Feld (B.) bilden symbolische
Kommunikationsphänomene mit
religiöser oder theologischer Implikation, die zur
musikalischen Abbildung
spezifischer Liturgie- und Frömmigkeitsformen der damaligen
Zeit dienten. In
einem dritten Schwerpunkt (C.) werden artifizielle, im engeren Sinne
auf
musikalische und ikonographische Parameter rekurrierende Konstruktionen
der
Messvertonung und ihrer bildlichen Illustrationen wie gezielt
instrumentalisierte Kompositionstechniken und Abbildungselemente anhand
ausgesuchter Originalquellen von Messen aus dem Untersuchungszeitraum
als
Formen symbolischer Kommunikation erforscht.
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