Teilprojekt B2:
'Virtus' in der Kunst und Kunsttheorie der italienischen Renaissance
| Abstract |
Das kunsthistorische Teilprojekt untersucht im Hinblick auf die Kunst der italienischen Renaissance Tugendbilder und Manifestationen der ‚virtù' im weitesten Sinn unter Berücksichtigung der antiken und zeitgenössischen kunsttheoretischen Reflektion sowie tugendethischer Theorien und Affektlehren. Im Mittelpunkt der Untersuchungen stehen die beiden von der humanistischen Kultur geprägten Kunstzentren Florenz und Venedig, wobei Schwerpunkte zum einen bei der Frührenaissance-Skulptur, zum anderen bei der Malerei der Hoch- und Spätrenaissance liegen. Darüber hinaus wird die künstlerische Ausstattung von Fürstenresidenzen und Kommunalpalästen in die Untersuchung mit einbezogen. Im einzelnen geht es darum, zu klären, welche Strategien die Künstler jeweils entwickelten, um ihre Vorstellungen geltender Normen und Werte und insbesondere ihre ‚Virtus'-Konzeptionen entsprechend den Vorgaben ihrer Auftraggeber ins Werk zu setzen. Dabei gerät nicht zuletzt die Künstler-‚Virtus' selbst ins Blickfeld, also die in Werkprozeß und realisiertem Opus - nicht zuletzt im Stil - sich manifestierende spezifische ‚virtù' der Maler, Bildhauer und Architekten. Ein weiteres Augenmerk gilt der Funktionalisierung und zeitgenössischen Rezeption tugendethischer Leitbilder, deren bisweilen stark verschlüsselte Botschaften ein adäquates Verständnis oftmals nicht gerade erleichterten.
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