Teilprojekt A2:
Konflikt- und Friedensrituale im Spätmittelalter
| Abstract |
Das Teilprojekt A2 untersucht Herrschaftsrituale im Hoch- und Spätmittelalter unter besonderer Berücksichtigung der Bedingungen ihrer Entstehung, Durchführung und Veränderung. Es thematisiert den Geltungsanspruch dieser Rituale bei der Etablierung und Aufrechterhaltung von Ordnung ebenso wie die Grenzen ihrer Leistungskraft. Bearbeitet werden vor allem historiographische und fiktionale Texte. Die Forschungen gelten zum einen Akten symbolischer Kommunikation, die die Etablierung der Kurfürstenwürde mit sich brachte. Im Vordergrund stehen die Reaktionen der Markgrafen von Brandenburg auf den Erwerb der Kurfürstenwürde sowie die Reaktionen der Habsburger auf den Ausschluss von dieser Würde. Zum anderen wird das im Spätmittelalter verstärkt auftretende Phänomen der Spoliierung, seine Genese und seine Bedeutung, zum Forschungsgegenstand, um die Herkunft des Agonalen bei diesem rituellen Vorgang zu klären. Ein weiterer Forschungsschwerpunkt umfasst die symbolische Ausgestaltung von Vorgängen der Stellvertretung - Akte des Repräsentierens, Platzhaltens oder Substituierens - im Reflexionsmedium der mittelalterlichen Literatur.
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