

Fortbildungen für Lehrkräfte und Oberstufenklassen

Der Sonderforschungsbereich (SFB) 1348 bietet im Wintersemester 2025/2026 wieder eine Fortbildungsreihe für interessierte Biologielehrer*innen und Oberstufenklassen aus dem Regierungsbezirk Münster an. Wissenschaftler des SFB 1348 sprechen einmal im Monat über aktuelle Themen und neue Erkenntnisse in der modernen Biologie.
Alle Vorträge finden um 19:15 Uhr im Auditorium im Multiscale Imaging Center (MIC) in der Röntgenstraße 16 statt. Auf Anfrage stellen wir gerne eine Teilnahmebescheinigung nach der Veranstaltung aus.
Anmeldung über den jeweiligen Link oder per E-Mail unter sfb1348@uni-muenster.de
Vorträge WS 2025/2026
15.09.2025 | Eine Lernkurve von der Impfung gegen Pocken bis zu Krebs: Was wir über Effizienz, Chancen und Risiken gelernt haben
Prof. Dr. Mario Schelhaas© Raphael Schleutker Ein Vortrag mit Professor Schelhaas
Impfungen mit Ihren Vorteilen und Nebenwirkungen sind nicht erst seit der Corona-Pandemie in der Diskussion. In dieser Diskussion wurden viele faktische aber zum Teil auch ungenaue, widersprüchliche und fallweise auch klar widerlegte Argumente zu dem Thema vermischt und es war für viele nicht mehr leicht, faktische Vorteile und Risiken von Mythen zu trennen. Das Thema involviert nicht nur die unterliegenden biologischen Prozesse, die Schutzwirkung und Risiken bestimmen, sondern auch ethische gesellschaftliche Fragen. In diesem Vortrag werden wir auf einer kleinen Zeitreise klären, was wir seit den ersten Versuchen zu Schutzimpfungen durch Edward Jenner Ende des 18. Jahrhunderts gelernt haben: Wie entsteht eigentlich Immunität und was ist damit gemeint? Welche Arten der Schutzimpfungen gibt es, wie führen sie zur Schutzwirkung und wo liegen faktenbasierte und vermeintliche Risiken? Schliesslich werden ein neue Ideen vorgestellt, die helfen könnten, Kosten zu senken, die Zugänglichkeit zu erhöhen und vielleicht eine bessere Akzeptanz für Impfungen zu erreichen.
06.10.2025 | Bottom-up Synthetische Biologie - Ein Baukasten für die Zelle
Prof. Dr. Seraphine Wegner© Raphael Schleutker Ein Vortrag mit Professor Wegner
Jetzt anmelden!Der Bottom‐up Ansatz in der synthetischen Biologie konzentriert sich auf die detaillierte Analyse und das Verständnis essentieller Lebensprozesse, indem es diese Prozesse als elementare Module in minimalen synthetischen Systemen rekonstituiert. Das ultimative Ziel dabei ist es, eine lebende Zelle komplett aus nicht lebenden Komponenten zu konstruieren und die Untersuchung lebender Systeme aus einer fundamentalen Perspektive zu ermöglichen. Die grundlegenden Erkenntnisse auf dem Weg zu einer synthetischen Zelle können auf lange Sicht zur Etablierung neuer biotechnologischer Verfahren führen, die auf synthetischen Zellkonstrukten basieren und die Fähigkeiten von natürlichen Organismen erweitern.
10.11.2025 | Ordnung aus Chaos – das Innenleben einer Zelle
Prof. Dr. Roland Wedlich-Söldner© Raphael Schleutker Ein Vortrag mit Professor Wedlich-Söldner
Kräne, Kipper, Bagger und jede Menge Arbeiter: Als koordiniertes Chaos präsentiert sich jede Großbaustelle dem Auge des Betrachters. Eine straffe Organisation lässt meist aber jeden Schritt zur rechten Zeit und am rechten Ort erfolgen, auch wenn sich dies eher selten auf den ersten Blick erschließt. Ähnlich komplexe Muster findet man in der Biologischen Forschung – auch wenn diese nur mit einer besonderen Art von schwerem Gerät erfassbar sind. High-Tech-Mikroskope erlauben einzigartige Blicke in die kleinste funktionale Einheit des Lebens: die Zelle.
Mikroskopische Aufnahmen von lebenden Zellen zeigen, wie diese außerordentlich dynamischen Systeme die Prozesse in ihrem Inneren zeitlich und räumlich hochpräzise ablaufen lassen. Ein Schwerpunkt der Forschung am „Institut für Zelldynamik und Bildgebung“ ist das Zytoskelett, ein essentieller Bestandteil aller höheren Zellen. Unter anderem verleiht diese äußerst flexible Struktur der Zelle Form und stützt sie mechanisch. Fasern des Zytoskeletts werden zudem für den Transport von molekularen Lasten bei nahezu allen zellulären Prozessen herangezogen, etwa wenn sich eine ansonsten sehr gleichförmige Zelle selbst aus dem Gleichgewicht bringen und in eine Richtung orientieren muss. Die Bildung einer Knospe bei der Bäckerhefe ist ein besonders prägnantes Beispiel für diese Polarisation und wird deshalb von der Arbeitsgruppe genauer untersucht.
In der interdisziplinären Forschung kommen auch Ansätze aus der Physik, Mathematik und Informatik zum Tragen – um mit fast rechnerischer Präzision zu zeigen, dass selbst extrem dynamische Prozesse in der Zelle straff organisiert sind. Modelle liefern dabei die theoretische Grundlage für die Untersuchung verschiedener Zellen, vom Bakterium bis zur Säugerzelle. Denn transportiert, gebaut, umgebaut und abgebaut wird in allen Zellen: Die molekularen Großbaustellen finden sich nicht zuletzt auch in uns.
08.12.2025 | Genom nach Maß? Grundlagen und Anwendungen von CRISPR/Cas 9
Prof. Dr. Stefan Luschnig© Raphael Schleutker Ein Vortrag mit Professor Luschnig
Neue molekularbiologische Techniken zur zielgerichteten Veränderung der Erbinformation von Organismen („genome editing“) eröffnen zahlreiche vielversprechende, aber auch kontrovers diskutierte Anwendungen in Biotechnologie, Tier- und Pflanzenzüchtung und der Medizin. Eine zentrale Rolle kommt dabei dem CRISPR/Cas9 -Verfahren (von engl. Clustered Regularly Interspaced Short Palindromic Repeats / CRISPR-associated protein 9) zu. CRISPR/Cas-Systeme sind in der Natur bei Bakterien weit verbreitet und vermitteln einen adaptiven Abwehrmechanismus gegen Infektionen mit Viren. Die molekularbiologische Anwendung des CRISPR/Cas9-Systems erlaubt es auf einfache, effiziente und präzise Weise DNA zielgerichtet zu schneiden und zu verändern. DNA-Abschnitte können mit dem CRISPR/Cas9-System eingefügt, entfernt oder modifiziert werden. Aufgrund ihrer einfachen Durchführung, ihrer Skalierbarkeit und der geringen Kosten wird die CRISPR/Cas-Methode zunehmend in der Forschung und Biotechnologie eingesetzt. Abgeleitet vom CRISPR/Cas-System wurden in jüngster Zeit sogenannte gene drive-Systeme entwickelt, welche zur beschleunigten Ausbreitung von Genen in Populationen führen können.
Aufgrund zahlreicher bereits etablierter sowie weiterer zukünftig denkbarer Anwendungen wird im Zusammenhang mit diesen Methoden von einer „CRISPR-Revolution“ gesprochen. Im Vortrag werden der biologische Ursprung, die Funktionsweise, sowie aktuelle und mögliche zukünftige Anwendungen des CRISPR/Cas9-Verfahrens erklärt und zur Diskussion gestellt.12.01.2026 | Wie sehen wir? Das Auge und seine Verschaltung im Gehirn
Prof. Dr. Christian Klämbt© Raphael Schleutker Ein Vortrag mit Professor Klämbt
09.02.2026 | Mechanobiologie in der modernen Zellbiologie und Biomedizin
Prof. Dr. Carsten Grashoff© Raphael Schleutker Ein Vortrag mit Professor Grashoff
09.03.2026 | Selbstorganisation in zellulären Systemen
Prof. Dr. Milos Galic© Raphael Schleutker Ein Vortrag mit Professor Galic
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