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Geschlecht und Sprache in der Romania:

Stand und Perspektiven

Romanistisches Kolloquium XXXV

Online-Ringvorlesung
vom 12.11.2020 bis 21.01.2021
Donnerstag, 16-18 Uhr

Sprache und Geschlecht in der Romania – so lautete das Thema des X. Romanistischen Kolloquiums, das im Januar 1994 an der Friedrich-Schiller-Universität Jena durchgeführt wurde. Im Zentrum der Diskussion stand damals eine Bestandsaufnahme der relevanten Beschreibungsansätze und Fragestellungen, die sich am Beispiel unterschiedlicher romanischer Sprachen mit der Wechselbeziehung zwischen Genus und Sexus in Sprachsystem und Sprachgebrauch befassten.
In den knapp 26 Jahren, die seit dem Jenaer Kolloquium vergangen sind, hat sich der sprachwissenschaftliche Blick auf die Kategorie ‚Geschlecht‘ zunehmend weiterentwickelt. Der Fokus liegt heute nicht mehr ausschließlich auf der Wechselbeziehung zwischen dem grammatikalischen und dem biologischen Geschlecht, sondern auch und vor allem auf der Beziehung zwischen Sprache und soziokulturellen Geschlechterrollen und Geschlechtsidentitäten (Gender), die als Teil eines umfassenden Konzeptes der soziokulturellen Vielfalt (Diversity) verstanden werden. Standen in den 1990er Jahren, zumindest mit Bezug auf die Romania, noch die Referenz auf Frauen und die geschlechtsspezifischen Unterschiede im Sprachgebrauch von Männern und Frauen im Vordergrund, so rückt aktuell immer stärker die Überwindung einer strikten Zweigeschlechtlichkeit in Sprachgebrauch und Sprachsystem in den Mittelpunkt auch der linguistischen Diskussion.
Ziel des XXXV. Romanistischen Kolloquiums ist eine Auseinandersetzung mit aktuellen Fragestellungen und Forschungsansätzen der Genderlinguistik und eine kritische Diskussion ihrer möglichen Auswirkungen auf ‚etablierte‘ Theorien und Methoden der romanischen Sprachwissenschaft. Darüber hinaus soll eine Bestandsaufnahme aktueller genderlinguistischer Untersuchungen zu romanischen Sprachen erfolgen.

Programm (PDF)

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Siehe auch: http://romanistisches-kolloquium.de/

Leitung:
Prof. Dr. Lidia Becker (Leibniz Universität Hannover)
Prof. Dr. Julia Kuhn (Friedrich-Schiller-Universität Jena)
Prof. Dr. Christina Ossenkop (Westfälische Wilhelms-Universität Münster)
Prof. Dr. Claudia Polzin-Haumann (Universität des Saarlandes)
Prof. Dr. Elton Prifti (Universität Wien)

Organisation:
Prof. Dr. Christina Ossenkop
Westfälische Wilhelms-Universität Münster
Romanisches Seminar
Bispinghof 3
48143 Münster
Tel.: +49-251-83 24525
E-Mail: christina.ossenkop@uni-muenster.de

Anmeldung:
Christina Schmitt
Tel.: +49-251-83 24521
E-Mail: lingrom@uni-muenster.de