Die soziale Macht des Christlichen

Religion und Wohlfahrt in Deutschland und Europa
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by Karl Gabriel

The religious power of Christianity and the churches is on the wane in Germany and Western Europe. As a social power, however, Christianity remains a relevant social factor. Charismatic personalities founded social organisations in the 19th century that still form the backbone of independent welfare work in Germany today. Moreover, many special features of the German welfare state, such as the central role of social insurance, cannot be explained without looking at the denominations and their plurality. In this book, Karl Gabriel traces the Christian roots of the welfare state and asks whether there is a European social model characterised by religious traditions that differs from non-European states in a typical way.

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  • Table of Contents

    Vorwort

    I. Einführung

    II. Die christlichen Wurzeln des deutschen Sozialstaats
    1. Einführung: Der Sozialstaat und seine sozialwissenschaftliche Erforschung
    2. Der »cultural and religious turn« in der Sozialstaatsforschung
    2.1 Die Pioniere
    2.2 Grundlagenarbeiten
    2.3 Weitere Entwicklung
    2.4 Fazit
    3. Spezifika des deutschen Sozialstaats
    4. Die christlichen Wurzeln des deutschen Sozialstaats: die kulturelle Ebene
    5. Konfliktkonstellationen und Konkurrenz zwischen Staat und Kirche als Motor der Sozialstaatsentwicklung: die institutionelle Ebene
    6. Die gemischtkonfessionelle Konstellation als Faktor der Sozialstaatsentwicklung: Organisatorische Ebene
    7. Religiöse Charismatiker und christliche Sozialunternehmer als Akteure der Sozialstaatsentwicklung: Personelle Ebene
    8. Der religiöse Faktor in den Phasen der Sozialstaatsentwicklung in Deutschland
    8.1 Die Grundlegung des demokratischen Wohlfahrtsstaats in der Weimarer Republik
    8.2 Instrumentalisierung und Ideologisierung: das NS-Regime
    8.3 Wiederaufbau, Brücke und Kontinuitäten nach 1945, in den 1970er Jahren und nach 1989
    9. Schluss

    III. Subsidiarität als Leitsemantik und Strukturmerkmal des deutschen Wohlfahrtsstaats
    1. Einleitung
    2. Bestandsaufnahme
    3. Drei semantische Felder des Subsidiaritätsdenkens
    4. Das Subsidiaritätsprinzip in der Enzyklika »Quadragesimo anno«
    5. Die Rolle der Subsidiaritätssemantik in der deutschen Wohlfahrtsstaatsentwicklung
    5.1 Subsidiarität als Antwort auf die soziale Frage und Mittel der Integration von Caritas/ Diakonie und Sozialpolitik
    5.2 Subsidiarität in der Weimarer Sozialgesetzgebung
    5.3 Subsidiarität und Sozialpolitik in der freien Bundesrepublik
    5.4 Subsidiarität seit 1975: Neue Subsidiarität und aktivierende Sozialpolitik
    6. Schluss

    IV. Solidarität als konfessionell geprägte Wertsemantik des deutschen Wohlfahrtsstaats
    1. Einleitung
    2. Bestandsaufnahme: Die Solidaritätssemantik in Lexika mit konfessioneller Prägung
    2.1 Die Solidaritätssemantik in katholischen Lexika
    2.2 Der Blick in protestantische Lexika
    3. Der laizistische Solidarismus in Frankreich und der französische Wohlfahrtsstaat
    4. Der christliche Solidarismus von Heinrich Pesch SJ und der deutsche Wohlfahrtsstaat
    5. Die katholische Solidaritäts- und die protestantische Gemeinschaftssemantik in der Weimarer Republik
    6. Konfessionelle Prägungen der Solidaritätssemantik nach dem zweiten Weltkrieg
    7. Solidarität im Sozialwort beider Kirchen
    8. Fazit

    V. Die Wirtschaft des deutschen Sozialstaats. Die Auseinandersetzung um die kapitalistische Wirtschaft in den katholisch-sozialen Diskursen des 19. und 20. Jahrhunderts
    1. Einleitung
    2. Die Konsenssuche in Haid und die Haider Thesen 1883
    2.1 Die Diskurssituation im zeitgenössischen Sozialkatholizismus
    2.2 >Kapitalismus< in der ersten Auflage des Staatlexikons
    2.3 Die Einberufung des sozialpolitischen Komitees und das Treffen in Haid 1883
    3. Die Suche nach einer Einheitslinie im Wirtschaftsdenken des Katholozismus in der Zwischenkriegszeit: Der Königswinterer Kreis 1929-1931
    3.1 Die Ausgangssituation
    3.2 Kapitalismus im Spiegel katholischer Lexika der Weimarer Zeit
    3.3 Der Kapitalismus in den Beratungen des Königswinterer Kreises
    4. Die Auseinandersetzung im katholischen Wirtschaftsdenken mit dem Ordoliberalismus und dem Konzept der Sozialen Marktwirtschaft: Die Geheimkonferenzen im Hotel zu den Drei Mohren in Augsburg 1962 und 1963
    4.1 Der veränderte Kontext für das katholische Wirtschaftsdenken im Nachkriegsdeutschland
    4.2 Der Kapitalismusdiskurs in katholischen Lexika der Nachkriegszeit
    4.3 Die Geheimtreffen zwischen Neoliberalen und Vertretern der
    katholischen Soziallehre im Hotel >Zu den Drei Mohren< in Augsburg 1962 und 1963
    5. Die Suche nach einem konfessionellen Konsens im Wirtschaftlichen Umbruch seit den 1970er Jahren: Der Konsultationsprozess und das Gemeinsame Wort beider Kirchen von 1997
    5.1 Der wirtschaftliche und wirtschaftspolitischen Kontext
    5.2 Der Diskurs um die kapitalistische Wirtschaft im Spiegel katholischer Lexika
    5.3 Wirtschaft und Soziales im Konsultationsprozess (1994-1997) und im Gemeinsamen Wort von EKD und DBK 1997
    6. Schluss

    VI. Konfession, soziale Dienste und Soziale Arbeit in Deutschland - Sonderweg oder Königsweg?
    1. Einleitung
    2. Die Rolle der Konfessionen am Beginn der Wohlfahrtspflege in Deutschland
    3. Die Formierung der dualen Wohlfahrtspflege in der Weimarer Republik
    4. Höhepunkt konfessioneller Prägung der Wohlfahrtspflege im westlichen Nachkriegsdeutschland
    5. Konfessionen, soziale Dienste und Soziale Arbeit in der Transformation der dualen Woltlfahrtspflege
    6. Resümee

    VII. Der Weg der kirchlichen Wohlfahrtsverbände in die Dienstleistungswirtschaft
    1. Einleitung
    2. Die kirchlichen Wohlfahrtsverbände als Akteure personenbezogener sozialer Dienste
    3. Caritas und Diakonie auf dem Sonderweg der deutschen Wohlfahrtspflege
    4. Caritas und Diakonie als Akteure der »dualen« Wohlfahrtspflege zwischen Kontinuität und Diskontinuität
    5. Konsequenzen für die kirchlichen Wohlfahrtsverbände und ihre personenbezogenen sozialen Dienstleistungen
    6. Schluss

    VIII. Das Europäische Sozialmodell und eine religiösen Wurzeln
    1. Einführung
    2. Menschenrechte als normative Grundlage sozialstaatlichen Ausgleichs in Europa
    3. Grundstrukturen des sozialstaatlichen Gesellschaftsmodells
    4. Die institutionelle Ausformung des Europäischen Sozialmodells
    5. Die religiösen Wurzeln des Europäischen Sozialmodells
    6. Herausforderungen und Gefährdungen des Europäischen Sozialmodells
    7. Der Anfang vom Ende des Europäischen Sozialmodells?
    8. Europa am Scheideweg von sozialstaatlicher Integration und Desintegration
    9. Schlussfolderungen

    IX. Religiös-politische Wntwicklung und Wohlfahrtsstaatlichkeit in Europa
    1. Einleitung
    2. Pfade religionspolitischer Entwicklung in Europa
    3. Eine Typologie der europäischen Wohlfahrtsstaaten auf der Grundlage der Religionsentwicklung
    3.1 Der gemischt-konfessionelle Typus: Deutschland und die Niederlande
    3.2 Der protestantisch-monopolistische Typus mit religiösen
    Dissenters: Vereinigtes Königreich, Schweden und Dänemark
    3.3 Der katholisch-monopolistische Typus mit hybridem Wohlfahrtsstaat: Frankreich
    3.4 Der katholisch-monopolistische Typus mit gespaltener Linken: Italien, Spanien und Polen
    3.5 Der orthodox-monopolistische Typus: Russland, Bulgarien und Griechenland
    3.6 Der islamisch säkularistische Typus: die Türkei
    4. Konstellationen und Bedingungen des religiösen Einflusses auf die Wohlfahrtsstaatsentwicklung
    4.1 Die kulturelle Ebene
    4.2 Die institutionelle Ebene
    4.3 Die organisatorische Ebene
    4.4 Die personelle Ebene
    4.5 Fazit

    Literatur
    Verzeichnis der ursprünglichen Druckorte
    Personenregister

Gabriel, Karl: Die soziale Macht des Christlichen - Religion und Wohlfahrt in Deutschland und Europa, Frankfurt am Main / New York: Campus Verlag, 2024 (Reihe 'Religion und Moderne' 31).