Westfälische Wilhelms-Universität Münster
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Fachbereich 14
Geowissenschaften

 

Lehre/Studiengänge

Der neue und modular aufgebaute Studiengang "Bachelor / Master / Geowissenschaften" ist dem Ministerium zur Genehmigung vorgelegt worden. Die im Vorjahr begonnenen Arbeiten an einer Modularisierung der Studiengänge "Dipl.-Geographie", "Dipl.-Landschaftsökologie" und "Dipl.-Geoinformatik" wurden bis zum Sommer des Jahres 2000 abgeschlossen. Für die darauf bezogenen Studien- und Prüfungsordnungen wurden die nötigen Genehmigungsverfahren eingeleitet. Um synergistische Effekte gut zu nutzen, wurden die Module mit weiteren Nebenfächern abgesprochen bzw. angeglichen. Ab dem WS 2000/01 wurden die modularen Studiengänge als Test in die Lehrangebote aufgenommen. Der Dipl.-Studiengang "Geologie / Paläontologie" war 2000 stark nachgefragt, sodass ein interner NC eingeführt werden musste. Besonders stark nachgefragt ist auch das Nebenfach "Angewandte Geoinformatik", da das Hauptfach durch einen internen Numerus Clausus beschränkt ist. Das Institut für Geoinformatik fährt daher eine Überlast von 170 %. Auch das Institut für Landschaftsökologie fährt eine Überlast von ca. 140 %. Die im letzten Jahresbericht festgestellte Entspannung der Ausbildungssituation in den vom Institut für Didaktik der Geographie zu bedienenden Lehramtsstudiengängen gilt für den Studiengang Sachunterricht (Primarstufe) durch überraschend hohe Einschreibungen zum Wintersemester nur noch bedingt. Eine Beteiligung des Instituts für Geographie am geplanten Graduiertenkolleg "Südosteuropa" wurde vorbereitet. Die Zusammenarbeit mit dem Lateinamerika-Zentrum in der Lehre wurde Ende des Jahres mit Blick auf Inhalte und Organisation ausformuliert und in ein Abkommen zwischen den betroffenen Fachbereichen eingebracht.

Personal/Nachwuchsförderung

Die Personalentwicklung der Institute ist ein wichtiger Bestandteil des fertiggestellten Strukturplans. Die Personalplanung bezieht sich auf den Qualitätspakt, sodass in der Folge bereits in diesem Jahr erste Stellen abgegeben wurden. Darüber hinaus liegt ein Frauenförderplan vor. Insbesondere durch die Einwerbung von Drittmitteln konnten vermehrt Stellen mit Frauen besetzt werden, sodass sich der Frauenanteil im Fachbereich um ca. 3-5 % erhöht hat. Mit diesen Drittmitteln konnten ca. 50 Wissenschaftler und Wissenschaftlerinnen, Wissenschaftliche Hilfskräfte und Stud. Hilfskräfte eingestellt werden. Hierdurch ist eine nachhaltige Nachwuchsförderung gewährleistet. In den Instituten für Mineralogie und Planetologie wurden drei Habilitationen abgeschlossen. Erstmalig wurde in Deutschland einem Wissenschaftler die venia legendi für Planetologie verliehen. Das Besetzungsverfahren für das Fach "Didaktik der Geographie / Anthropogeographie" wurde abgeschlossen und die vakante Professur besetzt.

Forschung und internationale Kontakte

Der Fachbereich hat sich in Zusammenarbeit mit den Fachbereichen Physik und Wirtschaftswissenschaften über die Themen "High Resolution Analysis of Geomaterials" und "Ressource Geoinformation in Wirtschaftsprozessen" an der Ausschreibung der DFG-Forschungszentren universitätsintern beteiligt. Das Institut für Mineralogie ist in die Arbeiten des SFBs 458 (Ionenbewegungen in Materialien mit ungeordneten Strukturen) eingebunden. Das Institut für Planetologie nahm die zentrale Rolle bei der erfolgreichen Beantragung des DFG-Schwerpunktprogramms "Mars und die terrestrischen Planeten" ein. Die Zahl der Drittmittel-Projekte hat sich, finanziert durch EU, DFG, BMBF, andere Bundesministerien, NRW-Ministerien und Staatskanzlei sowie die private Industrie und Verbände, deutlich erhöht. Zu den Forschungsthemen gehören u.a. die wirtschaftlichen und verkehrsräumlichen Analysen und Machbarkeitsstudien zur Regionalen und Angewandten Stadtforschung, Wirkungskontrolle planerischer Raumplanung, Verträglichkeit von Naturschutz und Jagd sowie von Kanusport und Naturschutz, Analyse von Lebensspuren in Marsmeteoriten, Messung von thermischen und mechanischen Eigenschaften des Marsbodens im Rahmen der NetLander Mission. Neu aufgebaut wurde das Arbeitsfeld "Astrophysikalische Staubforschung".

Der Fachbereich hat projektgebundene Kooperationen u.a. mit Universitäten in Mexiko, Spanien, Griechenland, Großbritannien, Finnland, Ukraine, Bangladesh, Albanien, Brasilien, Kanada und China durchgeführt. Insbesondere konnten die internationalen Kontakte mit Südamerika und Südeuropa verstärkt werden. Mehrere Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aus der Ukraine, Bangladesh, Albanien und Japan waren mehrere Monate zu Gast im Fachbereich.

Entwicklungen und Perspektiven

Der Fachbereich hat mit seinem Strukturplan eine neue Entwicklung für die geowissenschaftliche Forschung und Lehre an der Universität eingeleitet. Im Vordergrund dieses Strukturplans steht eine klarere Schwerpunktsetzung der Forschungsthemen (Forschungsprofil) im Blick auf die aktuellen Strukturplanungen des Landes NRW. Es werden auch neue Formen der interdisziplinären Arbeitsorganisation, die von projektübergreifenden Kompetenz-Zentren bis zu internationalen Projekten der Zusammenarbeit reichen, ausgeführt. Die Strukturplanung wurde mit der Verlagerung des Instituts für Mineralogie, ehemals FB 12, in den Fachbereich Geowissenschaften zum 01.01.2000 im ersten Schritt umgesetzt. Im vergangenen Jahr erfolgten signifikante Investitionen in Laboratorien und ihre apparative Ausstattung. So wurde z.B. das Gebäude der Abteilung für Paläobotanik umfangreich renoviert und das Labor für die Geochemie Stabiler Isotope fertiggestellt. Leider besteht weiterhin ein Mangel an Funktionsstellen im technischen und wissenschaftlichen Bereich. Neue Impulse haben auch das Museum für Mineralogie und das Paläontologische Museum erfahren. Es gab zahlreiche Sonderausstellungen, die sich z.T. durch die Einbindung künstlerischer Arbeiten auszeichneten. Im Jahr 2001 wird die weitere Profilierung von Lehre und Forschung (im Rahmen von Strukturplanung und Qualitätspakt) im Vordergrund der Arbeiten stehen. Der Fachbereich möchte insbesondere die Annäherung der Europäischen Union und ihrer Beitrittsstaaten mittels einer Förderung von jungen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern z.B. über Marie Curie-Stipendien begleiten und mit vorantreiben.

 

Prof. Dr. Gerd Schulte
Dekan des Fachbereichs 14