Westfälische Wilhelms-Universität
Münster
|
Institut für Planetologie Wilhelm-Klemmstrasse 10 48149 Münster Geschäftsführender Direktor: Prof. Dr. Tilman Spohn |
Tel. (0251) 83-33496
Fax: (0251) 83-36301 e-mail: ifp@uni-muenster.de www: http://ifp.uni-muenster.de/ |
|
Forschungsschwerpunkte 2001 - 2002 Fachbereich 14 - Geowissenschaften
|
||||
Bildung und Mineralogie der Ureilite
Seit
Jahren wird die Bildung und Entstehung der/des Ureilit- Mutterkörper(s) kontrovers
diskutiert. Die
Genese dieser Meteoriten konnte bislang nicht geklärt werden. Allgemein handelt es
sich bei den
Ureiliten um grobkörnige ultramafische Achondrite mit den Hauptmineralen Olivin und
Pyroxen.
Nebengemengteile sind Kohlenstoff, in Form von Graphit und Diamant vorkommend, Metalle,
interstitielle
Silikate und Sulfide. Ein charakteristisches Kennzeichen aller Ureilite sind die
Reduktionsränder, die in
allen Olivinen und zum Teil auch bei den Pyroxenen auftreten. Diese Reduktionsränder
entstanden bei
der Reaktion des Olivins (bzw. Pyroxens) mit dem Graphit im festen Zustand. Hierbei bildeten
sich
Metall-Kügelchen, die den ganzen Rand der reduzierten Minerale durchziehen.
Desweiteren wurde der
zunächst eisenreiche Olivin an manchen Stellen zu reinem Enstatit reduziert. Die
Diamanten in diesen
Ureiliten sind durch Stoßwellenprozesse gebildet worden. Sie liegen innerhalb der
graphit-reichen
Bereiche der Meteorite als ca. 10 µm große Körner vor.
Kathodolumineszenzuntersuchungen mit dem Feldemissions-Rasterelektronenmikroskop
zeigen, daß sie
ähnliche Spektren aufweisen, wie die Diamanten aus dem Meteoritenkrater
Nördlinger Ries.
Nach ihrem Gefüge lassen sich diese Achondrite in typische und poikilitische Ureilite
einteilen. Die
typischen Ureilite zeigen bis zu 1 mm große teilweise längserstreckte
Olivin- und
Pyroxenkörner, die teilweise im 120° Winkel aufeinander treffen. Die
poikilitischen Ureilite sind
dadurch gekennzeichnet, daß sich die Hauptminerale gegenseitig poikilisch
umschließen, und
desweiteren bis zu 15 mm große Pyroxene auftreten können.
In diesem Projekt wurden speziell der typische Ureilit Jalanash und der poikilitische Ureilit
Hammadah al
Hammra 064 untersucht.
Drittmittelgeber: Beteiligte Wissenschaftler: Veröffentlichungen: |
||||