Genderfragen im hellenistischen Judentum

Im letzten Jahrzehnt ist eine Fülle von Arbeiten zur Literatur und Geschichte des hellenistischen Judentums erschienen, die sich literarischen Frauengestalten oder der Sozialgeschichte von Frauen widmet. Diese Forschungen erweitern die traditionellen exegetisch-historischen Fragestellungen, sind aber ihrerseits zu erweitern auf eine umfassendere gender-Perspektive, wie umgekehrt eine gender-interessierte Herangehensweise an Geschichte und Literatur des hellenistischen Judentums die klassische Forschung zu integrieren hat.
Zur Zeit stehen zwei Schriften im Zentrum der Forschung im Seminar für Theologische Frauenforschung, das Buch Baruch und das Buch Esther. Für das Buch Ester wird in einem ersten Projektschritt eine deutsche Übersetzung der beiden griechischen Versionen (LXX und "Alpha") erarbeitet, und zwar im Rahmen einer als Publikation der Deutschen Bibelgesellschaft geplanten annotierten und kritischen Übersetzung der gesamten Septuaginta und in Zusammenarbeit mit der Bibelwissenschaftlerin Kristin de Troyer, Berkeley/CA. Für das Buch Baruch ist ein wissenschaftlicher Kommentar in Arbeit, der in der Reihe "Herders Bibl. Kommentar zum AT" (Hrsg. E. Zenger) erscheinen wird.

Beteiligte Wissenschaftlerinnen:

Prof.'in Dr. Marie-Theres Wacker, Prof.'in Dr. Kristin de Troyer (Berkeley/CA, USA)