Im Rahmen des Teilprojekts Lehr-Lern-Labore, Lernwerkstätten und Learning-Center findet ergänzend zur Gesamtevaluation die Projektevaluation auf zwei weiteren Ebenen statt: Das Testinstrument des Teilprojekts ist für alle Einzelprojekte einheitlich und wird von den Studierenden parallel zum Gesamtfragebogen bearbeitet. Auf Einzelprojektebene finden darüber hinaus spezifische Evaluationen mit quantitativen und qualitativen Forschungsansätzen statt (siehe Abbildung 1).
Ziel der Erhebungen ist die Beantwortung unterschiedlicher Forschungsfragen in Bezug auf die Wirkungen der entwickelten Seminarkonzepte. Auf Teilprojektebene sind zentrale Forschungsfragen:
- Fördern die entwickelten Seminarkonzepte die Selbstwirksamkeitserwartung der teilnehmenden Studierenden in Bezug auf Lehrhandlungen im Lehr-Lern-Labor?
- Wie nehmen Studierende die Bedeutung des Seminarkonzepts für Ihre Professionalisierung wahr?
- Inwieweit verändern sich die Einstellungen zu theoretischen und praktischen Zugängen zum Lehren und Lernen der Studierenden in den Seminaren mit Lehr-Lern-Labor?
Auf Ebene der Einzelprojekte stehen individuelle, teilweise fachspezifische Aspekte der Strukturen, Prozesse und Ergebnisse der Lehrerbildung im Zentrum der Evaluation (Terhart, 2000). Beispiele hierfür sind:
- Wie entwickeln sich verschiedene Aspekte der professionellen Kompetenz bei Studierenden, die das Lehr-Labor MiRA+ besuchen?
- Welche reflexiven Auseinandersetzungsprozesse werden im Rahmen des Lehr-Lern-Labors ermöglicht?
- Lässt sich diagnostische Kompetenz durch die Analyse von Förderaufgaben anhand der Entwicklung eines Urteilsmodelles im Lehr-Lern-Labor LEO fördern?
Die Evaluation im Teilprojekt Lehr-Lern-Labore, Lernwerkstätten, Learning-Center wird seit dem Sommersemester 2017 jedes Semester in allen Seminaren des Teilprojekts und in von den einzelnen Fächern gewählten Vergleichsgruppen durchgeführt (siehe Abbildung 2).
Das Testinstrument erfasst Einstellungen in Bezug auf theoretische und praktische Lernzugänge (angepasst nach Gresch et al., 2016) sowie Selbstwirksamkeitserwartung in Bezug auf Lehrhandlungen im Lehr-Lern-Labor (eigene Entwicklung auf Basis von Fischer et al., 2014; Solzbacher et al., 2012).
Erste Ergebnisse der Evaluation finden sich bei Kürten, Wess & Greefrath (2018). Eine detailliertere Darstellung wird im Sammelband zum Teilprojekt Lehr-Lern-Labore, Lernwerkstätten, Learning-Center publiziert werden.
Literatur
Fischer, C., Rott, D., Veber, M., Fischer-Ontrup, C. & Gralla, A. (2014). Individuelle Förderung als schulische Herausforderung. Friedrich-Ebert-Stiftung.
Gresch, H., Konnemann, C. & Hammann, M. (2016). Forschendes Lernen im Praxissemester Biologie – Erste Erfahrungen an der Universität Münster. Journal für LehrerInnenbildung 16(4), 48-56.
Kürten, R., Wess, R. & Greefrath, G. (2018). Potentialorientierter Umgang mit Heterogenität durch reflektierte Praxiserfahrung: Professionalisierung von Lehramtsstudierenden im mathematikdidaktischen Lehr-Labor. Beiträge zum Mathematikunterricht 2018.
Solzbacher, C., Behrensen, B., Sauerhering, M. & Schwer, C. (2012). Jedem Kind gerecht werden. Sichtweisen und Erfahrungen von Lehrkräften. Köln: Carl Link.
Terhart, E. (Hrsg.). (2000). Perspektiven der Lehrerbildung in Deutschland: Abschlussbericht der von der Kultusministerkonferenz eingesetzten Kommission. Beltz.